Chapter 1

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Was gibt es schlimmeres, als neu an einer Schule zu sein?

Genau, neu und alleine an einer neuen Schule, in einer fremden Stadt und zusammen mit nervigen Betreuern zu sein...

Und exakt das trifft auf mich zu.

Darf ich vorstellen? Claire Parker alias „lonly Opfer", oder auch als ungeliebtes Waisenkind bekannt. Jap ich liebe meine Mitmenschen, nicht!

Um ehrlich zu sein ist mein Leben schon immer ziemlich deprimierend gewesen, nein, wartet das ist eigentlich gelogen, denn bis vor knapp 10 Jahren war ja eigentlich alles easy.

Wir waren fast eine richtige Bilderbuchfamilie, zumindest wirkte das für Außenstehende so, und auch wenn ich die Liebe meiner Eltern nie wirklich zu spüren bekommen habe gab es da vier Idioten die mir immer geholfen und mich unterstützt haben, wenn die bösen, großen Kinder meine Barbies geklaut und mich mit Sand beworfen haben. Bis dato empfand ich es auch nicht als störend von meinen Eltern (eigentlich haben die diese Bezeichnung nicht verdient -_-) wie eine Fremde behandelt oder teilweise auch mal vergessen zu werden. Das war Normalität für mich und mein kleines, naives Ich von damals glaubte wirklich, dass alle Kinder so behandelt werden,

Flashback (Alter 4 Jahre)

„Wo ist diese Göre nun schon wieder, wenn dieses unnützes Ding schon für umsonst in meinem Haushalt leben darf, sollte es sich wenigstens an Essenszeiten halten!"

Leise kicherte ich. Hier in meinem Versteck würde mich niemand entdecken. Ich würde Weltmeisterin im Verstecken spielen werden und eine riiiesige, glitzernde Medaille bekommen, mit pinken Steinchen natürlich!

„Wen meinst du denn? Sie sind doch alle in der Küche?"

Vorsichtig schaute ich aus meinem Versteck. Meine Mami kam gerade auf meinen Papi zu. Bin ich schon so lange hier? Glauben die ich bin verschluckt worden von dem großen Krümelmonster, das unter unserer Couch wohnt? Ich glaube ich vergesse die Glitzermedaille und komme aus dem Versteck raus.

„Nein, ich suche Clarise oder Clara oder wie sie heißt."

„Claire? Stimmt die gibt's ja auch noch..."

„Nur weil du zu unfähig warst zwei Jungen zu produzieren, haben wir das nervige Teil nun auch noch, dieser verdammte Arzt, wenn ich dem begegne, zuerst behaupten, dass es nur ein Junge wird und uns dann noch 'ne Göre in die Hand drücken."

„Ich will sie doch auch nicht haben, aber die Jungs lieben sie, also müssen wir halt mit dem Ballast leben."

Flashbackende

Damals hatten mich die vier Idioten total aufgelöst und verheult in meinem Versteck gefunden, kurz nachdem meine Eltern die Veranda verlassen hatten. Ich glaube, sie wussten schon viel früher, dass ich ungewollt war, dass meine Eltern lieber noch einen fünften Jungen gehabt hätten. An diesem Abend wurde mir ein Stück meiner Kindheit geraubt, ich wurde zum ersten Mal damit konfrontiert, dass das Leben nicht aus rosarotem Feenstaub besteht, sondern dass das Schicksal dir immer wieder knallhart in die Fresse schlägt. Und genau von diesen Schlägen habe ich in den letzen zehn Jahren genug abbekommen.

Die vier Idioten haben mich seitdem nie wieder allein gelassen. Doch auch meine vier Idioten wurden nicht mehr lange von meinen Eltern verschont. Ich war sechs Jahre alt, als es mit der Firma meiner Eltern bergauf ging, Galas, Empfänge und viele wichtige Leute warteten auf sie und ihre Familie, und genau dadurch wuchs der Druck in ihnen, eine perfekte Familie zu haben. Wir Kinder mussten dem Ideal entsprechen, von der ersten Klasse an gute Noten, keine kaputte oder dreckige Kleidung und eigentlich auch keine Kindheit.

Mit 8 Jahren drehte sich mein Weltbild erneut um 180°.

Flashback (8 Jahre)

„Du verdammter Bengel, du bist ein Nichtsnutz, genauso wie deine kleine, hässliche Schwester. Warum füttern wir euch eigentlich noch durch?"

Ich war gerade dabei mit meiner Puppe die Treppen in unserer Eingangshalle herunter zu laufen, als ich das Geschrei meines Vaters bemerkte und schleunigst versteckte ich mich hinter dem Geländer.

„Es tut mir ja leid, ich hatte den Test vergessen, aber ich habe doch noch eine Drei bekommen?!", versuchte sich mein Bruder zu verteidigen und zum ersten Mal sah ich so etwas wie Angst in seinen Augen aufblitzen. Doch wovor fürchtete er sich?

„Eine drei? Eine DREI? Und auf solch eine Note bist du stolz? Willst du meine Firma ruinieren, den Ruf unserer Familie schändigen?"

Und mit einem lauten Klatsch landete die Hand meines Vaters auf der Wange von Collin und ich schrie vor Schreck auf. Die Blicke meines Vaters und meines Zwillings flogen direkt zu der Treppe, auf welcher ich kauerte. Während mein Vater diese empor stürmte, wurde ich von hinten gepackt und von Ryan, meinem ältesten Bruder, schnell weggetragen.

Flashbackende

Seitdem war mir klar, dass nicht nur ich von unseren Eltern wie der letzte Dreck behandelt wurde, sondern auch meine Geschwister. Die vier Idioten versteckten mich Jahrelang vor den Wutausbrüchen unserer Erzeuger, halfen mir in der Schule, und wenn sie nicht da waren hatte ich immer noch meine beste Freundin Sally.

Tja, doch dann waren sie auf einmal verschwunden, ließen mich zurück mit unseren Horroreltern und jeder Menge Problemen und ich lernte, dass das was ich bisher erlebt und gesehen hatte eigentlich nur ein leichtes Tätscheln vom Schicksal war, im Verglich zu dem, was mich noch erwartete.

Betrübt aufgrund der Welle der Erinnerung, welche mich eben gerade überrollt hatte, starrte ich auf mein schwarzes Handydisplay, als mich eine grässliche Lautsprecherstimme aus meinen Gedanken riss:

„Herzlich Willkommen an unserem Zielflughafen. Bitte bleiben Sie noch so lange sitzen, bis wir unsere endgültige Parkpostion erreicht haben und die Anschnallzeichen gemeinsam mit den Triebwerken ausgeschaltet wurden.
Unsere Piloten und die Besatzung des Fluges verabschieden sich nun von Ihnen und bedanken sich, dass Sie sich heute für American International Airlines entschieden haben.
Wir hoffen der Flug mit uns hat Ihnen gefallen und wir würden uns freuen, Sie recht bald schon wieder bei American International begrüßen zu dürfen.
Wir wünschen Ihnen einen schönen verbleibenden Tag hier, oder eine angenehme Weiterreise."

Tja, dann heißt es nun also Herzlich Willkommen in L.A., der Partnerstadt meiner bisherigen, persönlichen Hölle...

Also, zu meiner Verteidigung, das eine meiner ersten Stories, und es tut mir leid, wenn das erste Kapitel hier etwas langweilig war, doch ich wollte zum Einstieg erst mal einiges klären und einen kleinen Einblick in Claires Vergangenheit bieten. Ich werde vermutlich nicht allzu oft updaten, da ich im Abschlussjahr und so bin und ja... Mein Schreibstiel ist jetzt nicht wirklich perfekt, deshalb bitte gebt diesem Buch eine Chance und Verbesserungsvorschläge und Ideen sind immer willkommen. Wenn dieses erst Kapitel gut ankommt werde ich versuchen wöchentliche Updates zu machen, deshalb bitte Feedback!!!

See you againWhere stories live. Discover now