Kapitel 8

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 Bevor ich ihn allein ließ, gab ich ihm letzte Tipps, überprüfte Alles noch einmal. Er saß in dem typischen Krankenhaus-Pyjama in dem Bett, alles wirkte steril und Alice hatte ihn so geschminkt, dass er krank aussah.
„Atme nicht, aber hebe und senke deine Brust. Und das wichtigste: Mach alles langsam. So wie du denkst, dass es langsam genug ist, ist es immernoch fünf Mal zu schnell. Denk immer daran.“
Dann verließ ich den Raum, blieb aber hinter einer verspiegelten Glaswand stehen, von wo aus ich ihn beobachten und zur Not eingreifen konnte. Ein paar Minuten verstrichen, dann betrat Alex' Familie den Raum.

 Alex' POV
Ich wusste, dass Charly hinter der Glaswand stand und mich anschaute, auch wenn ich sie nicht sehen konnte. Ich winkte kurz in Richtung Glas, dann hörte ich vertraute Stimmen. Das waren meine Mutter und mein Vater. Schnell hielt ich die Luft an und konzentrierte mich. Brust anheben-senken. Blinzeln. Laaangsam, Alex, alles schön langsam.
Meine Mutter betrat als Erste das Zimmer, kam auf mich zugestürzt und umarmte mich.
„Alex, geht es dir gut?“ sorgenvoll musterte sie mich. „Du bist ja ganz kalt! Müsstest du nicht eigentlich Fieber haben?“
„Das sind die Medikamente. Sie senken das Fieber.“
Mein Vater kam herein, umarmte mich kurz und tätschelte meine Schulter. Dann trat mein kleiner Bruder ein.
„Sam!“
„Alex!“
Er kam angerannt und umarmte mich stürmich.
„Mann ich hab dich so vermisst! Ich hatte niemanden mehr, mit dem ich Fussball üben kann.“ klagte er.
Ich war froh ihn zu sehen. Er war so unverändert, seine braunen Locken standen wie eh und je wuschelig vom Kopf ab, sein sommersprossiges Gesicht grinste mir entgegen. Es kam mir so vor, als hätte ich ihn Jahre lang nicht gesehen.
Meine Eltern nahmen auf den beiden Stühlen neben meinem Bett platz, während Sam sich neben mich auf das Bett setzte, so wie ich es immer bei ihm machte, wenn er krank war.
„Ich hab dir was mitgebracht“ sagte Sam. „Falls dir langweilig wird.“
Er ging zu meiner Mutter und diese holte etwas aus der Tasche, was Sam mir dann stolz überreichte. „Hier, falls die langweilig wird.“
Ich öffnete meine Hände. Sein Nintendo DS, mit dem er immer spielte, wenn er das Bett hüten musste und er nichts zu tun hatte.
„Ich hab dir Mario rein gemacht, aber wenn du willst kann ich dir auch ein anderes Spiel geben.“
Ich lächelte ihn breit an, ich hätte wirklich nicht gedacht, dass er sich solche Gedanken über mich machte. „Danke Kumpel.“ Ich streckte ihm meine Faust hin und er schlug lachend dagegen.
„Wann kommst du wieder nach Hause, Alex?“
Das war die Frage, vor der ich mich am meisten gefürchtet hatte. Wie sollte ich wieder nach Hause gehen? Mit meinen Eltern essen? Was sollte ich nachts machen, wenn sie dachten, dass ich schlafe? Und was sollte ich ihnen sagen, wenn ich bei den Cullens wohnen bleibe? Ich schaute auf meine Hände und überlegte. Als ich wieder aufschaute, bemerkte ich erst, wie wenig Zeit vergangen war. Jetzt wusste ich, was Charly damit gemeint hatte, dass Menschen so unglaublich langsam war.
„Ich weiß noch nicht, wie lange mich die Ärzte noch hier behalten wollen.“
„Dr. Cullen hat gesagt, dass es noch ein paar Wochen dauern wird. Aber nur zur Untersuchung, zur Sicherheit, damit du keinen Rückfall erleidest.“ kam es von meiner Mutter.
Ich musste lächeln. Natürlich hatte sie sich schon bestens informiert.
Wir schwätzten noch etwas, dann kam Carlisle ins Zimmer. „Entschuldigen sie bitte, aber Alexander braucht noch seiner Ruhe. Ich muss sie bitten jetzt zu gehen. Übermorgen können sie wiederkommen.“
Schweren Herzens verabschiedete ich mich von meiner Familie, umarmte Sam lange. Als sie gingen winkte er mir nochmals zu, dann fiehl die Tür ins Schloss und sie waren weg.
Das war ja einfacher, als ich gedacht hatte.

Alexander Cullen | Twilight FanfictionDonde viven las historias. Descúbrelo ahora