N E W | A L L Y

2K 73 15
                                    

Im Jahr 2016

Ein weiterer Tag folgte auf eine anstrengende Nacht. Dieses Doppelleben würde mich ewig auf Trab halten. Nachts tat ich das, was ich zu meiner Bestimmung erklärt hatte und tötete SHIELD Agenten aber Tags über arbeitete ich wie jeder andere Mensch der seinen Unterhalt finanzieren wollte, daran führte kein Weg vorbei, meine Wohnung und Nahrung musste immerhin bezahlt werden. Dennoch musste ich feststellen, dass es auf Dauer anstrengend war und bleiben würde. Ein Jahr war inzwischen vergangen, seit das Heim mich hinausgeworfen hatte. Dabei kam ich meinem Ziel SHIELD zu vernichten nur sehr langsam näher. Immerhin versuchte ich dieser Aufgabe allein entgegenzutreten.

Jeden Morgen lief ich dieselbe Straße zu einem kleinen Lokal entlang, in dem ich arbeitete. Es war Teil einer Kaffeekette und meine einzige Aufgabe bestand darin die Getränke zu verteilen. Eine langweilige Beschäftigung, wie ich fand. Außerdem waren dort überall nur Studenten. Bäh. Manchmal ertappte ich mich dabei wie ich mir vorstellte die würden dort mit mir sitzen aber diese Gedanken schüttelte ich in der Regel direkt wieder ab. Mit schnellen Schritten trat ich durch die Tür und lief auch sofort auf den Tresen zu. Maria begrüßte mich lediglich mit einem flüchtigen Nicken. Endlich verstand sie das ich nicht so gesprächig war, wie sie es gerne hätte. Also nickte ich ihr kurz angebunden zurück und schenkte ihr ein Halb herziges lächeln. Kaum hatte ich den kleinen neben Raum betreten, in dem ich mir eine Schürze umlegte, stürzte sie sich mir hinterher. Ich stöhnte genervt auf. Eine Notiz an mich: Lächle niemanden an "Ea?" Sie wirkte etwas eingeschüchtert aber irgendwie auch entschlossen. "Da ist ein Mann, er hat nach dir gefragt und wartet schon den ganzen Morgen. Er will nur von dir bedient werden." Ich drehte mich verwundert zu ihr um und hob skeptisch eine Augenbraue. Meine Kollegin zuckte nur mit den Schultern, also lugte ich kurz durch den Vorhang und erblickte in der hinteren Ecke des Lokals tatsächlich einen Mann, der älter war, als die meisten anderen Gäste hier. Er starrte mich so intensiv und konzentriert an als würde er mich hypnotisieren wollen. Mit einem seufzen trat ich durch den verschlissenen roten Vorhang und ging gerade Wegs auf ihn zu. "Guten Morgen. Setzen Sie sich." forderte er mich auf als ich näher kam. Nun gut er war mir schon irgendwie sympathisch. Seine dunklen Haare waren zur Seite gekämmt und einige Bartstoppel die einen Schatten auf seinen Kiefer warfen, umrahmten sein Gesicht. Die Tatsache das er mir als Bedienung einen Platz anbot, war allerdings sehr untypisch, dennoch setzte ich mich wobei er mich überlegen anlächelte. "Ich bin Zemo." stellte er sich vor und nippte an seinem Kaffee, den er offenbar selbst mitgebracht hatte. Ich sah mich kurz um, um sicher zu sein, das mich niemand mit dem allein lässt.

"Du bist Ea." sprach er einfach völlig gelassen weiter. "Woher-" "Ich weiß einiges." Unterbrach er mich. "Und zwar auch das du Shield schon seit geraumer Zeit Probleme machst." Er hatte einen Akzent, der mich ein wenig über seine Herkunft grübeln ließ, ich kam allerdings nicht darauf, aber darum ging es hier nicht. Sollte er ein Agent sein müsste ich meine Tarnung eventuell aufgeben und das wollte ich um jeden Preis vermeiden. "Und?" widerwillig verschränkte ich die Arme vor der Brust und wartete darauf was er noch zu sagen hatte. "Ich kann dir helfen, aber dafür brauche ich im Gegenzug auch deine Hilfe." "Woher weiß ich das du nicht zu Shield gehörst?" Fragte ich skeptisch. Er schlug mit der Hand auf den Tisch und ließ mich damit zusammen zucken. "Die Avenger, die im Namen von SHIELD agieren, sind schuld daran das ich meine Familie verloren habe. Du bist nicht die einzige, die nichts mehr hat." Er hatte sich während des Sprechens so nahe zu mir gebeugt, das ich seinen Atem leicht auf meinem Gesicht spüren konnte, was mir einen Schauer den Rücken hinab laufen ließ, weshalb ich mich souverän distanzierte. "Was ist dein Plan?" wollte ich wissen. Zemo kramte einen schwarzen Umschlag aus seiner Tasche und zeigte mir eines der Bilder darin. Ich schmunzelte lediglich, das Bild verriet mir gar nichts. "Das ist ein Buch." stellte ich trocken fest. Es war etwas eigen und sah irgendwie bedrohlich aus, weil es in rotes Leder gebunden war, in dem auf der vorderen Seite ein schwarzer Stern eingraviert zu sein schien. "In diesem Buch stehen die bedeutendsten Geheimnisse von Hydra." "Der große Gegner von SHIELD." fügte ich zufrieden hinzu. "Mein Vorschlag lautet wie folgt, du hilfst mir die Avenger zu entzweien und dann bekommst du das Buch und kannst alles über deine Eltern erfahren, was du wissen musst." sprach er weiter. "Warum sollten meine Eltern dort verzeichnet sein?" Irgendwie kam ich nicht auf den Reim. "Das einzige, was ich dir verraten kann, ist das dein Vater, Hydras erster Feind gewesen ist. Er hat sogar den Tod von Red Skull persönlich mit erlebt." erzählte mein gegenüber. "Warte. Dad war bei SHIELD?!" Er nickte nur. Das kann doch nicht sein, meine Eltern waren beide bei dieser Organisation und die wollte mir nicht sagen, wer sie waren, mehr noch sie verhinderten es regelrecht, dass ich an dieses Wissen kam. "Ich helfe dir." gab ich ihm mein Wort. Der drang endlich zu wissen, wer meine Eltern waren, ist zu verlockend gewesen. "Aber wie willst du die Avenger überhaupt entzweien?" "Sie werden es selbst tun und somit auch SHIELD aus dem Weg schaffen." Ich wusste zwar nicht was er meinte aber das er in rätseln sprach, schien mir bei ihm völlig normal zu sein. Immerhin habe ich mein Leben lang keine Antworten auf Fragen erhalten. "Gut, du hast dich doch mit dem illegalen Waffenhandel beschäftigt?" Erneut schmunzelte ich über seine Frage. "Welcher Assassine hat das nicht?" Zemo nahm einen weiteren Schluck von seinem Kaffee und lächelte zufrieden. "Wir werden nach Cleveland reisen müssen." informierte er mich in wenigen Worten. "Aja, ich kenne dich kaum, und du willst mit mir auf Tour gehen?" warf ich ihm resigniert an den Kopf "Willst du deine Eltern finden?" Mein Partner zog nur eine Augenbraue hoch und ich nickte seufzend, wäre wenigstens etwas.

Zur Heldin verdammt - Das Spiel beginntTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang