„Wer bist du?!"

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Tick. Tack. Tick. Tack. Tick.
Schon seit Minuten starrte ich die Uhr an, die in meinem Kellerzimmer an der Wand hing. Nur noch 479 Minuten bis meine Eltern wieder zuhause sein würden und mir Essen brachten. Gestern Abend hatten sie es vergessen, und ich kam hier nicht raus. Sie haben mein Zimmer zu einem Gefängnis umgebaut seit dem Vorfall. Gott, wie ich sie hasste. Wie an jedem anderen Tag saß ich hier, mitten in meinem Zimmer und hörte The Black von Asking Alexandria. Mein Laptop aufgeklappt auf meinem Schoß und die Lautstärke auf 100%. Mit Kopfhörern. Es ist ein perfektes Lied um auszublenden...und das hatte ich nötig. Ich ließ mich nach hinten fallen, und starrte meine farblose Zimmerdecke an. Ich musste hier raus. Sonst würde ich nich wahnsinnig werden. Nicht dass du schon wahnsinnig wärst, Lizzy...
Ich hasste diesen Raum, ich hasste diese Stimme in meinem Kopf. Ich hasste Menschen. Mehr als alles andere. In meinen Gedanken hatte ich nicht bemerkt, dass die Musik sich irgendwie...kaputt anhörte. Kratzig. Und irgendwie einfach falsch. Ich beschloss aber es zu ignorieren. Im Keller hatte man eh nie Empfang. Kotz. Nach einer Weile schaltete die Musik zu einem komplett anderen, furchtbarem Lied um, und langsam aber sicher fing es an mir auf den Keks zu gehen. Doch als ich einen Blick auf meinen Laptop warf, bemerkte ich dass er ausgegangen war, weil der Akku leer war. Trotzdem schien Musik aus den Kopfhörern zu kommen. Genervt legte ich sie hin, ließ die Musik weiterlaufen und setzte mich auf mein Bett.

Ich musste wohl eingenickt sein, denn als ich meine Augen öffnete, zeigte die Uhr 20:31 an. Noch 49 Minuten. Erst jetzt bemerkte ich den Jungen der lässig in der Ecke meines Zimmers stand als wäre es das normalste der Welt. Entgeistert starrte ich ihn an und rieb mir die Augen. Gelassen sagte er: „Du schnarchst, honey." Damit stieß er sich von der Wand ab und kam auf mich zu. "Was? Wer bist du überhaupt?  Fasching ist erst in ein Paar Wochen...", entgegnete ich noch immer verschlafen. Der Blondhaarige sah mich böse an. „Bitte was??" Dann seufzte er. „Ich bin Ben. Und ich soll dich abholen, weil Jeff zu faul ist und Hoodie in einer Depri-Phase schwebt weil Toby ihn nervt." Sicherheitshalber kniff ich mir in den Arm, aber ich schlief nicht. Leider oder zum Glück wusste ich noch nicht. „Abholen?", fragte ich, weil der rest für mich keinen Sinn gab. „Jaa, Slender hat gemerkt dass du irgendwie besonders bist und darum will er dich haben, honey. You've met with a terrible fate." Langsam stand ich von meinem Bett auf. Lizzy, der existiert nicht, du wirst einfach schizophren, die Ärzte haben es dir ja gesagt...
„Wohin komme ich dann?", entgegnete ich und ignorierte die Stimme so gut es ging. Ben seufzte erneut. „Dafür dass da ein wildfremder und gut aussehender Junge in deinem Zimmer steht bist du ganz schön zutraulich. Und neugierig. Weißt du was? Ich erklär dir das alles auf dem Weg dorthin, ja?" Immernoch verwirrt nickte ich und er nahm mich an der Hand. Kalt.... „Nicht erschrecken", sagte Ben bevor ich erst mit ihm zu fliegen begann und er dann mit mir durch meine Zimmer wand nach draußen flog. Doch als ich zurückblickte, war dort kein Loch. Geschockt sah ich Ben an, der nur lächelte. Ich dachte: Ich bin frei!!! Dann sah ich nach unten und der Ausblick war einfach atemberaubend. So viele Menschen, alle so klein und zerbrechlich. Und wie schön die Lichter aussahen! Und der Sonnenuntergang! Ich schloss meine Augen und genoss einfach den Moment, zum ersten Mal seit langem war ich glücklich und zufrieden. Und ich grinste Ben an als ich wieder meine Augen öffnete. "Das ist der Hammer!", schrie ich gegen den Wind. "Ich weiß!", schrie er zurück und ich drückte seine Hand noch ein bisschen fester.

Der Flug dauerte lange, aber es waren die schönsten 2 Stunden meines Lebens. Auf dem Weg hatte Ben mir alles erklärt, wer dort alles war, was sie dort taten und dass ich schon zur Famile der Creepypastas gehört hatte bevor ich es wusste. Ab dem Zeitpunkt wo ich Timber...naja. Traurig musste ich zusehen wie Ben über einem weit abgelegen Wald den Landeanflug startete. Aber er sagte:"Achtung, gut festhalten!", also krabbelte ich in der Luft auf seinen Rücken und umklammerte ihn mit Armen und Beinen. Dann schoss er ein letztes Mal in die Höhe und flog dann fast senkrecht mit mir nach unten. Zuerst schrie ich aber irgendwann wandelte es sich in Lachen um. Meine Haare wehten im Wind und eine Strähne klebte mir im Mund, aber das war mir egal. Kurz vor dem Boden ging Ben wieder in die waagrechte und bremste so den Fall. Als wir dann endgültig am Boden waren stieg ich von Bens Rücken und lächelte ihn an. "Danke" keuchte ich atemlos und Ben lachte. "Immer wieder gerne."

So meine Creeps, das wars mit dem ersten richtigen Kapitel und ich hoffe es hat euch gefallen. Ich bin schon nervös geworden beim Lesen, weil ich Höhenangst hab, aber egaaal xD
Bis zum nächsten Kapitel ❤
Eure psycho- Writer-chan✨

Little Game~(>>Creepypasta <<)Where stories live. Discover now