Willkommen in der Familie

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Nervös zupfte ich an meinem Kleid herum und räusperte mich. Ben hatte mich den ganzen Weg zu Slendermans Zimmer ausgelacht weil ich so überfordert war. Am Zimmer angekommen strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah mir in die Augen. "Sei einfach du selbst...und falls du da lebend rauskommen willst, dann lüg bitte nicht, ja?" Wow. das sind genau die Worte die ich jetzt brauchte. Trotzdem nickte ich und atmete noch einmal tief durch bevor ich die massive Doppeltür aufstieß. Genau gegenüber von mir saß ein großer Mann in einem schwarzen Anzug. Vollkommen normal, wenn man über die Tatsache hinwegsah, dass dieser Mann kein Gesicht hatte. Noch bevor ich darüber nachdenken konnte wie dieses Gespräch so ablaufen sollte, wo er doch nicht einmal einen Mund hatte, hörte ich eine Stimme sagen: "Tritt ein, mein Kind." Geschockt realisierte ich, dass die Stimme aus meinem Kopf zu kommen schien. Ich zögerte kurz, doch als die Tür hinter mir schließlich mit einem lauten Knall zu fiel setzte ich mich ihm gegenüber an den Schreibtisch. Links und Rechts standen Bücherregale mit alt aussehenden Büchern bis an die Decke und ein Kronleuchter direkt über mir tauchte den Raum in ein schummeriges Licht. "Bist du Slenderman?", stotterte ich. "Ja", antwortetet er in einer Art, die mir das Blut in den Adern gefrieren lies. "Du wolltest mich sprechen?" "Richtig. Du bist mir aufgefallen. Deine Aura ist schwarz, zum Teil schwärzer als die der anderen hier. Du bist verletzt. Du willst Rache. Du warst allein. All das deutet darauf hin, dass du eine von uns bist, dass du hier her gehörst." Ich schluckte. "Du wirst von jetzt an hier leben und hier wohnen. Ich denke, das stört dich nicht." "Nein", krächzte ich. "Du wirst töten müssen und dein bisheriges Leben verdrängen . Falls nicht, wirst du eigenhändig von mir getötet werden." "Okay." Slenderman wurde plötzlich von einer schwarzen Nebelwolke umhüllt. Nach wenigen Sekunden sah ich selbst auch nichts mehr außer Slenderman und gähnender Dunkelheit. "So denn.", sagte er und seine Stimme klang noch bedrohlicher als vorhin, "Zeit für das Ritual. Du suchst dir jetzt deine Waffen aus. Du darfst dir 5 aussuchen." Damit schwieg er und einige Wörter schwebten vor meinem inneren Auge. Ich brauchte sehr lang um mich zu entscheiden, aber ich wählte Magie, Charme, ein Messer, Schnelligkeit und Nachtsicht aus, weil ich der Meinung war, dass das immer von Nutzen sein könnte. Obwohl mich die Sache an ein schlechtes Online-Spiel erinnerte, versuchte ich ernst zu bleiben. Die Dunkelheit verschwand schlagartig und trotz der generell eher dunklen Umgebung blendete es mich. Ich sah Slenderman an; Er stand auf und verschwand. Ich blieb also allein in dem Zimmer, die Worte "Willkommen in der Familie" als Echo in meinem Kopf.

Little Game~(>>Creepypasta <<)Where stories live. Discover now