Auf zur Party!

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Ich stand noch einen Moment, wie gelähmt in dem Raum. Bis ich mich kopfschüttelnd auf den weg nach draußen machte, wo Vio und Ruffy schon auf mich warteten. Der Pirat hatte immer noch ein sehr ernstes Gesicht, was ich vollkommen nachvollziehen konnte. Sicherlich würde er so schnell wie möglich zurück wollen. „Ruffy, alles ok?“, fragte ich leise, nachdem ich mich zu ihnen stellte. Er nickte, starrte dabei aber ins Leere. „Möchtest du, dass wir wieder nach Hause fahren und den Spruch ausprobieren?“, fragte Violetta, während sie die Schriftrolle in ihren Händen drückte. Langsam drehte der Gummi-Junge seinen Kopf in unsere Richtung. „Nein!“, meinte er dann überraschend. „Heute Abend ist doch noch, diese Party oder..?“ Vio und ich nickten gleichzeitig. Beinahe hätte ich die wieder vergessen. Und nach uns, nickte Ruffy entschlossen. „Wir werden noch zusammen feiern und dann gehe ich erst… Immerhin muss ich meinen Abschied feiern, oder nicht?“ Meine Freundin meinte, dass es selbstverständlich wäre und ich? Ich stand einfach schweigend da. Konnte nur darüber nachdenken, dass es womöglich die letzte gemeinsame Nacht mit dem Piraten war. Und dann war da noch das, was Kotake mir sagte. „Hör auf dein Herz!“, sagte ich zu mir selbst. Ob sie von meinem Traum wusste? Ob sie ebenfalls dachte, ich stehe auf Ruffy?
Seltsam war es ja schon.. Immer wenn mich die Alte ansah, hatte ich das Gefühl, sie würde genau wissen, was ich denke. Was ich je dachte und was ich irgendwann mal denken werde. Sie machte mir Angst, aber vielleicht wollte sie mir mit ihren Worten auf einfach nur helfen!?
Ich lief den beiden immer noch schweigend hinterher. Sie wollten noch etwas shoppen, bevor wir wieder nach Hause fuhren. Ich hing einfach viel zu sehr meinen Gedanken nach. Aber diese Worte von der Hexe.. wollten mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Irgendwann merkte auch Vio, dass etwas nicht mit mir stimmte. Sie tauschte mit Ruffy den Platz, der bis eben noch in der Mitte von uns ging und stupste mir gegen den Arm. „Alles klar? Du wirkst so abwesend!“, fragte sie mich leise, dieses mal sogar darauf bedacht, dass der Pirat es nicht mitbekommt. Sie riss mich damit aus den Gedanken, flüchtig sah ich Vio an und meinte: „Hm..? Ehm.. ja klar, alles bestens. Ich frage mich nur, was ich heute Abend anziehen soll!“ Ich hatte versucht es Glaubwürdig klingen zu lassen, aber dafür kannte sie mich einfach zu gut. „Lüg mich nicht an, Fräulein!“, drohte meine Freundin mir mit dem Zeigefinger, direkt unter meiner Nase. „Ich kenn dich doch, also.. sag schon, was ist los?“
Ich seufzte, jetzt und hier wollte ich es wirklich nicht erklären, zumal der Grund direkt neben uns daher spazierte. „Können wir das nicht wann anders besprechen..?“, versuchte ich dann sie ab zu wimmeln, dabei deutete ich heimlich auf den Gummi-Jungen. Violetta nickte, sie hatte verstanden, aber ich wusste, dass sie irgendwann darauf zurückkommt, wenn ich es nicht von selbst tue.

Nachdem langen Fußmarsch durch die verlassenen Gassen, kamen wir endlich wieder im belebten Teil der Stadt an. „Was machen wir jetzt?“, fragte Ruffy, als wir uns auf eine Bank setzten. „Ich weiß nicht.“, seufzte ich leise, mir wäre es auch Recht gewesen, wieder nach Hause zu fahren. Dann erzählte Vio uns erstmal ihren jetzigen Plan, damit Ruffy zufrieden ist, wollte sie etwas essen. Dann noch in diverse andere Läden und mich einkleiden für die Party. …Moment… MICH? Ich brauch nichts. Ich hab genug Klamotten in meinem Schrank hängen. Auch Kleider, die ich zwar nie im Leben anziehen würde, aber ich besitze sie. Was sollte ich denn heute Abend schon großartig anziehen? Ich war nicht so ein Aufreißergirl oder eine Tussi. Ich war immer der Meinung, dass ich doch auf dem Boden geblieben bin. „Ach komm schon Kay!“, sagte Violetta, nachdem ich mit ihr eine Diskussion geführt hatte. „Was ist denn schon dabei sich ein bisschen hübsch zu machen? Du stimmst mir doch zu, oder Ruffy?“ Jetzt versuchte sie auch noch den Piraten auf ihre Seite zu bekommen. Ich glaube es ja nicht! „Hm..? Was?“, er hatte wieder mal nicht zugehört. Schnell erklärte sie dem Piraten, die Situation und er zuckte mit der Schulter. „Ich finde, sie ist so schon hübsch genug!“ Ich errötete sofort, als ich ihn ansah. Ob er das ernst meinte? Ich konnte aber nicht länger darüber nachdenken, da wurde ich schon von Vio am Arm gepackt und von der Bank gezogen. „Ich behaupte ja nicht, dass du so nicht hübsch genug bist.. Aber es geht noch hübscher, wenn sie nur wollte!“ Und ehe ich mich versah, landete ich einer Umkleidekabine mit, übertrieben grob geschätzt, 5000 Kleidungsstücken. Ich seufzte, mein Magen knurrte und ich musste mich hier irgendwelche Klamotten quetschen. Die Zeit verging. Ruffy saß vor der Kabine und beschwerte sich jedes Mal, wenn Violetta an ihm vorbei kam, dass er Hunger hatte. Von mir bekam sie dieselben Beschwerden, aber sie blieb hart, bis wir das ‚perfekte Kleidungsstück’ gefunden hatten. Nach gefühlten 5 Stunden war es dann auch soweit. Ich sollte mich Ruffy präsentieren. Zögernd schlich ich aus der Kabine. Ich hatte einen schwarzen kurzen Rock an und dazu trug ich verziertes Shirt, das nicht zuviel aber auch nicht zuwenig Ausschnitt zeigte. „Perfekt!“, schwärmte meine Beste leise, dabei betrachtete sie mich verträumt. Ruffy stutzte, keine Ahnung ob er geschockt war oder so, dann aber lächelte er mich an. „Gut?“, fragte ich flüsternd. „Gut!“, beantworteten beide meine Frage, also kaufte ich es. Wenn nicht, hätte ich es bereut. Vio hatte schon so ein bedrohliches funkeln in den Augen.

One Piece: Mein Leben, der Strohhut und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt