Kapitel 32:

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Dylans Sicht:

Ich fuhr den Lift runter und ließ mir von Johnson die neuesten Nachrichten berichten. Kate hatte mich anscheinend in den letzten Tagen sprechen wollen, doch die Zeit hatte sich nicht bieten lassen und Kyle hatte das Büro nochmal umstellen lassen, weil er noch eine Sitzecke haben wollte. Auch unsere Produkte verkauften sich gut. So lief eigentlich alles wie geschmiert, doch ich hatte ein mulmiges Gefühl. Kyles überschwänglich benehmen, als wäre nichts passiert, machte mich unsicher. Ich hatte keine Jung, was hier passierte und ich wusste erst recht nicht, warum ich die Worte auhesprochen hatte, als ich Rosalie das letzte Mal gesehen hatte. Ich nannte sie in meinen Gedanken sogar mit Vornamen und noch nicht einmal ein Abend mit den Jungs hielt mich davon ab, an sie zu denken. Ich hatte es eilig, da ein wichtiges Meeting auf mich wartete.

„Steht das Auto?"

„Ja, Sir!"

Ich blickte auf die Uhr und fluchte, da mir die Zeit davon lief. So trat ich schnellen Schrittes aus dem Aufzug und steuerte auf den Eingang zu.

Doch es stellte sich jemand vor mir. Ich musterte die weibliche Figur und schluckte. Rosalies Freundin. Katelyn. Ich hob eine Braue und verlor meinen Blick kurz auf die Uhr.

„Hören Sie, Ms Chaplin, ich habe im Moment keineswegs Zeit Ihnen Ihre Wünsche von den Lippen zu lesen!", sagte ich gestresst und blickte Katelyn an. Sie blickte düster drein. Ihre Miene war finsterer als die Nacht an mancherlei Tagen. Sie blickte mich trotzig an und verzog ihren Mund.

„Miss-", fing Johnson an, doch brach sofort ab.
Mein Kopf schoss zur Seite und ein brennender Schmerz machte sich auf meiner linken Wange bekennbar. Fassungslos wandte ich meinen Kopf zu ihr und öffnete den Mund. Ich nahm Reaktionen aus dem hinteren Bereich war. Die Gespräche wurden eingestellt, doch im Moment lag der Fokus auf Kate, dessen inneres Feuer gerade zu entfachen schien.

„Wenn sie Ihr noch einmal unter die Augen treten. Noch einmal. Dann werde ich meinen Anwalt rufen."

Ich war sprachlos, verstand keineswegs was das ganze hier sollte. Kates Handlung war definitiv nicht eingeplant.

„Und ich hatte Sie für jemand intelligenteren gehalten!"

Kate machte auf den Absatz kehrt und lief aus der Firma. Ich blickte Johnson an, der mich wiederum verdattert anblickte. In schnellen Schritten lief ich aus der Firma und folgte der rothaarigen, ließ meine rechte Hand stehen. Sie war mir eine Erklärung schuldig, denn ich verstand nichts.

Ich packte ihr Arm und drehte sie zu mir. Sie funkelte mich wütend an und versuchte sich vergeblich aus meinem festen Griff zu befreien. Jahrelang hatte ich nicht umsonst trainiert.

„Verdammt, Katelyn, ich verstehe nicht, auf was Sie sich überhaupt beziehen!", sagte ich mit lauter Stimme und fuhr mir mit meiner linken Hand durch das Haar, ignorierte die leicht brennende Stelle an meiner Wange. Sie hatte mir tatsächlich eine geklatscht!

„Reden Sie keinen Scheiß. Sie und Kyle stecken doch beide unter einer Decke!"

Wütend fuchtelte sie mit ihrem freien Arm und behielt den abwertenden Unterton. Kyle und ich? War-

„Warum wollen sie erneut ihr Leben zur Hölle machen? Haben Sie denn nichts Besseres zu tun?! Ihr Leben, ihr verdammtes Leben hängt davon ab!", schrie sie verzweifelt und schlug auf meine Brust, schien völlig verzweifelt zu sein. Ich hielt ihre Arme und blickte ihr in die Augen. Sie waren glasig. Mein Ausdruck war ernst und ich musterte sie, versuchte die Kontrolle zu behalten.

„Katelyn, ich bemühe mich Sie zu verstehen, also gehen sie es bitte langsam an."

Ihre wütenden Augen musterten jeden einzelnen Partikel meines Gesichts ab, während einige Tränen ihre Wange runter kullerten. Ich biss die Zähne hart aufeinander.
Ihr Blick versteinerte sich. In ihren Augen befand sich jedoch nicht mehr die Wut. Eher etwas Anderes, was ich nicht deuten konnte.

„Sie wissen es nicht", wisperte sie. Ich blickte sie irritiert an und sie trat einen Schritt zurück, weswegen ich meine Arme senken ließ.

„Vergessen Sie es", sagte sie und presste ihre Lippen aufeinander. „E-es tut mir l-leid, S-sir."

Sie ging noch einige Schritte nach hinten und versuchte sich abzuwenden, doch als meine nächsten Worte fielen, verharrte sie.

„Einen Kaffee? Hätten Sie Zeit für einen Kaffee?"

Angespannt bis in jede Knochen stand ich also hier und bat einer Frau, die verheult und völlig fertig da stand und nichts Sehnlicheres als die Flucht ergreifen möchte, einen Kaffee an.

„Ich blicke durch niemanden. Ich verstehe es nicht, Kate. Und deswegen benötige ich antworten", sagte ich wehmütig und fuhr mir erneut durch die Haare, lockerte gleich danach meine Aufschläge. Kate wandte sich langsam zu mir und blickte mich einfach nur an.

„Warum?", stellte sie tatsächlich die Frage, der ich bestmöglich, so gut wie möglich, aus dem Weg gehen wollte. Ich hasste Fragen, doch es handelte sich hier wahrscheinlich um ein Frage- und Antwort Spiel.

Füll' sie doch einfach ab und du bekommst die antworten, rief etwas aus dem hinteren Bereich mir zu.

Ich schloss die Augen und vertrieb meine Hintergedanken. Bei Kate würde dies nicht funktionieren, da war ich mir sicher. Ich hob meinen Blick und blickte sie an.

„Weil ich mich selbst nicht mehr verstehe."

„Wovon reden Sie?"

Ich schluckte und blickte an ihr vorbei, doch dennoch fiel es mir schwer. Ich mochte die Situation nicht, denn ich wusste, dass etwas mit mir nicht stimmte. Mit meinem Körper nicht stimmte. Gefühle, sagen sie.

„Du liebst sie...", wisperte sie laut genug, dass auch ich es hören konnte. Seit wann waren wir beim du angekommen? Ich verschränkte meine Arme, kratze mich kurz am Kinn.

„Sag' mir nicht, dass es sich nicht gelohnt hat auf einen Milliardär zu verzichten", sagte ich laut, doch sie schien dennoch in Gedanken zu schwelgen. Ruckartig hob sie den Kopf, als ich an ihr vorbei ging.

„Hier in der Nähe gibt es einen guten Kaffee", sagte ich ruhig und richtete mein Hemd. Ich schluckte, denn ich wusste, dass mich etwas Schlechtes erwartet und dass ich meine 'Gefühle' nicht leugnen konnte.

~
Wichtig ist, dass ihr wisst, dass ich nun weniger updaten werde, da erneut der ganze Schulstress kommen wird. Dennoch versuche ich alle zwei Wochen zu updaten, doch versprechen kann ich euch leider nichts. :/
Es tut mir leid. 😔

Dennoch wünsche ich euch frohe Ostern! 🐰❤

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