Heavy Rain

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PoV. Lara

Es war spät geworden als wir das Lasertag Gebäude verließen und nach Hause liefen. Die letzte Runde hatten wir schlussendlich mit knappem Vorsprung gewonnen. Es stand also 1 zu 1.

Der Wind zog uns um die Ohren und ließ mich kurz zusammen zucken. Neben mir lief Basti, der meine Hand hielt und fokussiert nach vorne sah. Direkt neben ihm lief Partick neben Lena. Auf der anderen Seite liefen Hand in Hand Leon und Stegi. Keiner unterhielt sich mit einem anderen. Das einzige Geräusch war das Pfeifen des Windes.
Ich genossen solche Momente, weil ich in diesen sorgenfrei und frei von allen Beschwerden war. Die Tatsache das neben mir der Mann meiner Träume lief und meine Hand hielt machte das ganze noch besser. Generell. Seitdem ich Basti kennen gelernt hatte war alles besser geworden. Mein Leben hatte sich um 180 Grad gedreht. Es ist das was ich immer wollte. Mit Leon zusammen Leben, einen festen Freund haben, täglich coole und neue Sachen mit genau so coolen Leuten unternehmen. Alles war perfekt. Alles. Alles bis auf diese Momente in denen mir hin und wieder mein Traum vom Abschlussball durch den Kopf schoss. Noch immer war es mir nicht gelungen heraus zu finden  was der Traum zu bedeuten hatte. War Patrick wirklich mehr für mich als nur ein Freund? Was wenn ich eines Tages wirklich zu ihm an statt von Basti Ich Liebe dich sagen würde. Was wenn der Traum Recht behielt? Nein. Das durfte er nicht.

Mein Blick viel auf Leon und Stegi neben mir. Die beiden sahen nicht so aus als ob sie sich irgendeine Art von Sorgen machen würden. Sie waren Glücklich. Und zwar bedingungslos. Wieder drehte ich meine Kopf und beobachtete nun Patrick und Lena. Bei genauerem Hinsehen wirkten die beiden ähnlich Glücklich wie Stegi und Leon. Komisch. Verheimlichten sie vielleicht etwas? Kopfschüttelnd richtete ich meinen Blick wieder nach vorn und begutachtete die Straße vor uns. Der Weg war frei. Keine Menschenseele war zu sehen. Gerade liefen unter einer kleinen Unterführung hindurch, die von wenigen Lampen an der Decke beleuchtet wurde. An den Seiten hingen Plakate von großen Modefirmen und andere Werbeanzeigen.
Vor meinen Augen konnte ich gerade noch erkennen wie ein Schatten vorbei huschte, der aber so schnell wie er kam auch wieder verschwand.
Leicht erschrocken zuckte ich zusammen.
"Alles in Ordnung?" Fragte mich Basti, der das ganze wohl bemerkt hatte.
"Ja klar" antworte ich rasch und fokussierte mich anschließend wieder auf den Weg vor uns.
Gerade als wir die Unterführung verließen begann es zu allem Überfluss noch an zu regnen. Und das nicht gerade wenig. Schlagartig hatte das Wetter umgeschlagen und nun regnete es wie aus Eimern.

Mittlerweile rannten wir auch. Es war noch ein Stück bis zu unserer Wohnung, dennoch konnte ich bereits in der Ferne das Licht im Hinterhof erkennen, das wie jeden Abend hell erleuchtet war.
Nicht desto trotz war meine Kleidung Klitsch Nass. Den anderen ging es dabei nicht wirklich besser.
Ich hasste Regen. Es war einfach ekelhaft. Ich konnte quasi spüren wie meine gute Laune vom Regen weggespült wurde. Da waren sie wieder. Die negativen Gedanken und Ängste.
Vor meinen inneren Auge spielte sich der Traum immer und immer wieder ab. Eine Welle von Angst und Trauer überkam mich wieder und wieder immer wenn ich im Traum die Augen öffnete und Patrick vor mir sah und nicht Basti.

Der Wind pfiff ​mir um die Ohren und der Regen prasselte auf mich hinab. Ich fühle mich auf einmal ganz allein. Ganz anders als noch vor ein paar Minuten.
Die nächste Szene die sich in meinen Gedanken abspielte war die in der er ich auf der Einweihungsparty Rafael eine gelatscht und ihn anschließend weg geschickt hatte. Erst jetzt viel mir auf wie lange ich von ihm schon nichts mehr von ihm gehört hatte. "Gut so" ging es mir durch den Kopf.
Ich versuchte zwanghaft meine Gedanken auf positives zu bündeln. Doch es gelang mir nicht. Alles gute was mir zuvor durch den Kopf ging war nun fort. Gerade konnte ich nicht einmal spüren ob ich weinte oder ob es der Regen war der meine Wange runter lief.
Meine Sicht war verschwommen und meine Hände zitterten. Das einzigste worauf ich mich verlassen konnte war Bastis Hand die meine hielt und mir Kraft gab. Das Licht des Hinterhofes kam jetzt immer näher und nach wenigen Sekunden, die sich wie Minuten anfühlten blieben wir vor der Tür stehen. Leon der reagiert hatte, öffnete uns die Tür und schoss diese dann wieder hinter sich.
Erschöpft ließ ich mich an der Hauswand hinunter rutschen. Meine Atmung war noch immer unkontrolliert und schwer. Meine Kleidung war Nass und klebte an meiner Haut. Einfach ekelhaft.

Ich wollte gerade aufstehen als mir jemand die Hand reichte. Schnell griff ich nach dieser und zog mich an ihn hoch.
"Danke Basti" flüsterte ich laut genug das es jeder hören konnte.
"Für was?" antwortete er rasch.
Wie für was? Verdutzt blickte ich auf.
Erst jetzt sah ich wer es war der mir die Hand hin gehalten hatte. Patrick.

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Wie würdet ihr es eigentlich finden wenn plötzlich alle sterben würden und dann Steven zum Hauptcharakter wird? Plot Twist incoming.

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