Taste my breath, do you like it?

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3. Taste my breath, do you like it?

Anfang Februar. Irgendwo in Deutschland.

Manuel hatte es endlich geschafft, dass man ihm eine Chance gab. Im Moment war es noch Probearbeiten, aber er hoffte wirklich, dass sie ihn übernehmen werden. Er hatte ein wirklich gutes Gefühl. Die Mitarbeiter waren bis jetzt immer nett zu ihm und er hat die Aufgaben gewissenhaft erfüllt. Freunde hatte er noch nicht gefunden, aber das wollte er auch nicht. Was ist wenn er dann die Stelle doch nicht bekommt?

Gelangweilt tippte er auf seinem Computer rum und schrieb sich ein paar Daten auf, als ihn jemand antippte. Erschrocken drehte er sich um und keifte denjenigen an. „Nicht anfassen!" Lachend hob der junge Mann seine Hände und lächelte ihn entschuldigend an. „Sorry. Ich wollte mich nur vorstellen. Ich bin Claus und du", fragte der junge Mann und reichte ihm die Hand. „Manuel", antwortete Manu und schüttelte die Hand kurz. Der junge Ma- Claus sah schon irgendwie merkwürdig aus. Manu dachte eigentlich immer, dass er schon lange Haare für einen jungen Mann hat, aber Claus machte mit seinen extrem langen Haaren wahrscheinlich jedes Mädchen eifersüchtig.

„Magst du vielleicht mit uns essen", fragte Claus und Manu sah skeptisch zu der kleinen Gruppe. Es waren drei Jungs und ein Mädchen und alle vier sahen ihn leicht merkwürdig an und redeten. -Wahrscheinlich über mich- „Also?" Manu seufzte. Er wollte eigentlich nicht mit der kleinen Gruppe gehen, auch wenn Claus ziemlich nett wirkte. Doch er war zu schüchtern. Er hatte Angst ‚Nein' zusagen und deswegen nickte er stumm.

Da saß er nun. Zwischen Leuten die lachten und Spaß hatten und lächelte immer wieder gequält. Doch er konnte es kaum abwarten, bis die Pause endlich vorbei war. Seufzend wagte er einen Blick auf sein Handy und ein richtiges Lächeln huschte über seine Lippen. Patrick hatte ihm geschrieben. „Deine Freundin", fragte Claus lachend und zeigte auf Manus Handy, welcher sofort rot wurde. „Du hast so gelächelt. Um ehrlich zu sein, habe ich dich die ganze Zeit über nicht so Lächeln gesehen." „Mein bester Freund", beantwortete er einfach die Frage.

Patrick

Hey mein kleiner Fratz. Wie läuft die Arbeit? Hast du heute Abend was geplant?

Ich


Wir telefonieren heute, oder?

Patrick

Ich versuche es :/

Und schon war seine gute Laune weg. Wenn Patrick schrieb, dass er es versucht, dann passiert es sicherlich nicht. Konnte der Tag noch besser laufen? „Alles gut", fragte Claus und Manu seufzte schwer. „Klaro." Er war schon ein bisschen auf seinen besten Freund sauer. Aber er konnte ihn auch verstehen. Patrick hatte eine Wohnung, einen Job, viele Freunde und eine Freundin. Sein Herz schmerzte. Warum? Weil Patrick all das hatte und er nicht? War er wirklich eifersüchtig auf seinen besten Freund? Oder vielleicht auf jemand anderes? Energisch schüttelte Manu den Kopf und stand langsam mit allen anderen auf.

Verträumt tippte Manu auf die Tastatur. Warum kamen ihm solche Gedanken gerade jetzt? Er dachte an Patrick. Manu dachte an seine Stimme und sein Lachen. Dachte an all die Eigenarten, die Patrick besaß und wahrscheinlich kaum jemand kannte. Der Drang sein Handy rauszuholen und zu schauen, welches neue Foto Patrick gepostet hatte, wurde immer größer. Was war denn mit ihm los? Er benahm sich doch wohl nicht gerade wirklich wie ein kleines ver- Mädchen. Wütend drückte er sich seine Handballen in die Augen. Kopf hör auf!

Herz bleib stehen.

Manu überstand den Tag. Er hatte Patrick ein einfaches ‚Okay' geantwortet und ja er wusste wie das aussah. Er wusste, dass er wie ein eifersüchtiges Etwas klang, aber das war ihm in diesem Moment egal. Er hatte keine Lust sich zu erklären und keine Lust Patricks Ausreden zuhören. Er wollte einfach nur nach Hause und am Besten mit viel Pizza vor dem PC einschlafen. Niemand brauchte den Tag heute und erst Recht nicht den Tag morgen.

„Hey." Manu stockte in seiner inneren Wuttriade und drehte sich langsam zu der Quelle um, die ihn ziemlich frech von der Seite angeheyt hat. Vor ihm stand ein grinsender Claus und seine Clique von Zombies, die mal wieder nur auf ihr Handys starrten, standen ein wenig abseits. „Ähm. Hi?" „Meine Freunde und ich wollten heute Abend noch ein bisschen was trinken gehen. Hättest du Bock mitzukommen?" Oh Man. Da war es wieder. Sein Problem mit fremden Menschen und ihren durchaus frechen Fragen. Er wusste doch jetzt schon, dass er nicht verneinen konnte. Also malte er sich in seinem Kopf schon hundert Sachen aus, die er dann vielleicht ausversehen vorschieben musste.

„Gerne?" Claus lachte einmal verlegen auf. „Du weißt schon, dass ich ein einfaches ‚Nein' auch akzeptiere? Du musst dich nicht dazu zwingen", sprach Claus und grinste ihn breit an. Erstaunt blickte Manu ihn an. Das ist das erste Mal neben Patrick, dass jemand ihm eine wirkliche Wahl lässt. Er war ein schüchterner Mensch und auch wenn viele Leute Sachen fragten, fragten sie ihn nicht wirklich. Doch Claus lächelte ihn aufmunternd an und Manu seufzte leise, während er verlegen mit seinen Händen spielte. „Ich wollte eigentlich heute nichts mehr machen", sprach Manu und hatte schon im nächsten Moment mit einer Gegenfrage gerechnet, die ihm dann wie immer kein Ausweg ließ.

„Okay. Wir sehen uns dann morgen" sagte Claus beruhigend und drückte den völlig verdutzten Manu kurz. Erst als Claus und seine Freunde weg waren, schlich sich ein kleines Lächeln über Manus Züge.

„Bis Morgen, Claus." Shit. Jetzt hatte er wohl doch einen Kumpel.

Erschöpft schmiss Manu seine Einkäufe auf den kleinen Küchentisch. Ab und zu kamen zustimmende Laute von ihm und manchmal sogar ein ‚Ja, Mama!'. Seufzend drückte er sich das Handy ans Ohr, während er seine Einkäufe durchwühlte. „Ja natürlich bin ich heute Abend unterwegs. Mit Freunden." Mit einer kleinen Siegesgeste hielt er endlich die Chips in der Hand und bewegte sich zu seinem PC. „Ja. Ich werde wahrscheinlich die ganze Nacht weg sein. Ja ich dich auch." Gähnend legte er endlich auf und schmiss sich in seinen Stuhl. Sein PC fuhr hoch während er schon mal die Tüte der Chips aufriss und sich gelassen zurücklehnte.

Müde setzte er sich auf und rieb sich verschlafen die Augen. Sein Nacken tat unglaublich weh und er hatte wahrscheinlich lauter Chips in seinen Haaren. Ein kurzer Blick auf die Uhr signalisierte ihm, dass es schon weit nach Mitternacht war. Er kramte sein Handy raus und sah eine Nachricht.

Patrick

Alles Gute zum Geburtstag.

Hey Ho meine Leute :D
Habe mich heute extra für die liebe @NeeveStorys drangesetzt :) Und Danke für das erste Sternchen :3
Ich hoffe, es hat euch gefallen. Lasst ruhig Kritik und Vorschläge da :D

Eure Muffin

Breathe into meWhere stories live. Discover now