What comes next, you decide it

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4. What comes next, you decide it

April. New York.

„Schatz? Denkst du bitte an das Essen heute Abend", drang die Stimme seiner Freundin aus dem. Badezimmer.„JAHA", rief er zurück und verdrehte die Augen. Er hasste diese ganzen ‚Pärchenabende' und wirklich gut drauf war er heute sowieso nicht. Er wusste nicht mal selber, warum er so miese Laune hatte. Gerade weil er eigentlich schon immer eine Frohnatur war.Eigentlich hatte nur Manu seine zerbrechliche Seite gesehen.

Manu.

Er hatte jetzt eine Kumpel. Irgendein Claus, oder so. Eigentlich freute sich Patrick für ihn. Sehr sogar. Doch irgendetwas lies ihn stocken. Vielleicht die Tatsache, dass er sofort merkte, dass Manu was vor ihm verheimlichte. Dazu kommt noch, dass allem Anschein dieser Claus davon wusste, denn Manu wollte immer dann nicht mit ihm erzählen oder schreiben, wenn dieser Claus da war. Viel erzählte Manu danach aber auch nicht. Genervt stieß Patrick Luft durch seine Nase und strich mit seiner Hand durch seine noch verwuschelten Haaren.

„Was ist los mit dir", riss ihn mal wieder die Stimme seiner Freundin aus den Gedanken. „Keine Ahnung. Schlecht geschlafen", brummte er und stand auf um sich in das Bad zu begeben. „Es geht um Manuel, oder", fragte sie und Patrick zuckte zusammen. Wie er es hasste, wie sie Manus Name aussprach. „Ist es nicht gut, dass er endlich mal einen Kumpel hat?" „Ja. Es ist nur merkwürdig", antwortete er. Er wusste, dass das nichtmerkwürdig war. Doch er hatte Angst. Er war in New York und Manu in Deutschland. Claus war auch in Deutschland. Claus könnte ihm ein soviel besserer bester Freund sein, gerade schon durch den Grund, dass sie im gleichen Land lebten.

Seine Freundin seufzte und ging in die Küche. Er wusste, dass sie die ganze Freundschaft zwischen Manu und ihm nicht mochte. Niemand außer seiner Eltern und ihn konnten Manu leiden. Und dabei kannten sie ihn nicht mal. Seine Freundin hatte nicht mal den Versuch unternommen sich Manu vorzustellen oder mal mit ihm zureden. Sie hat ihn kategorisch von Anfang an abgelehnt und meinte dann auch noch bei ihrem ersten Streit, dass sie immer mit Manu konkurrieren musste. Was totaler Blödsinn war. Manu war so was wie ein Bruder für ihn. Nicht mehr oder weniger.

Nachdem Patrick endlich fertig war mit seiner morgendlichen Routine, begab er sich wie immer zum Büro und schaute auf dem Weg dahin mal wieder auf sein Handy. Keine Nachrichten von Manu. Drei von seiner Mutter. Eine von seiner Freundin und Vier von seinen Kumpels, aber keine von seinem besten Freund. Er würde wahrscheinlich noch arbeiten und meldet sich dann vielleicht später.

Wenn er ihm überhaupt noch schreibt.

Warum zur Hölle fühlte er sich so alleine? Warum fühlte er sich so verraten? Sein bester Freund machte nichts falsch. Patrick hatte doch selber jede Menge anderer Freunde und unternahm auch viel mit ihnen. Manu hatte noch nie viele Freunde und Patrick hatte immer versucht ihn zu animieren, dass er sich vielleicht ein paar Bekanntschaften zulegt. Und nun hatte sein Manu einen Freund namens Claus. Seufzend lehnte sich Patrick auf dem Sitz in der Bahn zurück und blickte stur aus dem Fenster.

Er war ein Egoist.

Während sein bester Freund immer Verständnis für alles gezeigt hatte und immer zurücksteckte, gerade wenn mal wieder seine Freundin zickte oder seine Kumpels motzten, saß Patrick hier und dachte nur daran wie er Manus bester Freund bleibt. Lag es nicht eigentlich auf der Hand, dass sich an ihrer Beziehung nichts ändern wird? Er kannte Manu besser als andere, manchmal sogar besser als sich. Und obwohl er nicht wusste,wie Manu aussah, malte er sich immer Handlungen und Gesten aus, die sein Freund bei ihren Gesprächen oder beim zocken machte.

Ein Vibrieren ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken und er warf einen kurzen Blick auf sein Handy. Manu hatte ihm geschrieben und ein leichtes Lächeln schlich sich über seinen Züge. Gerade in diesem Moment war er gerne egoistisch.

Breathe into meWhere stories live. Discover now