Der Kampf an dem Tyler Zac gegenüber stehen wird rückt näher. In den letzten Tagen, hatte er seine Aufmerksamkeit völlig auf sein Training gelegt. Seine angepassten Armplatten hielten den Hieben von Jorkins dunkel, leuchtenden Energieschwertern stand. Jeden Tag, absolvierte er Übungskämpfe gegen ihn, der auch nun wieder einen unberechenbaren Kampfstil an den Tag legte. Doch für Tyler war es gut, in dieser Form trainieren zu können, es gab ihm ein Gefühl darüber, was im Kampf gegen Zac auf ihn zukommen könnte. Gerade weil Zac niemals stärker ist als Jorkin, profitierte er enorm von diesen Trainingseinheiten.Doch nicht nur das, er lernte auch den Joudfluss in seinem Körper besser spüren zu können. Auch das Lenken von tieferen Schichten gelang ihm mit der Zeit besser, obwohl es immer noch nicht etwas war, dass er im Schlaf beherrschte, doch die Fortschritte waren erkennbar. Einmal verpasste er Jorkin einen verstärkten Angriff, den er bis dahin selbst noch nie ausgeführt hatte. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Mit schwerer Atmung und großen Augen, starrte er seine Faust an. Doch Brachales war es bei weitem nicht. Das Wunder eine Technik der Invisio Grande auf normalem Wege zu erlernen blieb leider aus. Dafür benötigt er einfach mehr Zeit, die ihm aber nicht zur Verfügung stand.
Trotz dessen wurden seine Bewegungen flinker, er legte deutlich an Geschwindigkeit zu, wobei er schon von Anfang an ziemlich flott unterwegs war. Wenn er die Reichweite der Schwerter durchbrochen hatte, musste selbst Jorkin eine Schippe darauflegen. Für Tyler war dies eine Strategie, die ihm zum Sieg verhelfen könnte. Nah in den In Fight zu gelangen, wo Zacs Flammen zuckenden Schwerter ihn nicht erreichen konnten. Mit Sicherheit verfügte Tyler auch über die bessere Ausdauer. Wenn er seine körperlichen Fähigkeiten, gepaart mit seinem strategischen Verständnis kombinierte, bestand tatsächlich eine realistische Chance auf einen Sieg. Mit jeder absolvierten Trainingseinheit wurde er zuversichtlicher, es tatsächlich schaffen zu können. Doch er wusste das Zac zu außergewöhnlichen imstande war. Er hatte bis jetzt noch nie seine volle Stärke zu Gesicht bekommen, alleine diese Tatsache gebot Vorsicht.
Ihre Begegnungen in der Schule, waren von dem bevorstehenden Ereignis deutlich beeinflusst. Es war für jeden der Schüler aus ihrer Klasse ersichtlich wie unwohl sich die beiden fühlten. Zac, der immer lustig drauf und dadurch die Aufmerksamkeit auf sich zog, war komplett in sich gekehrt. Von der Energie, die er eigentlich versprühte war nichts zu fühlen. Auch mit seinen unpassenden, manchmal sogar gemeinen und taktlosen Sprüchen, die sicherlich zu seinem Repertoire gehörten, war nichts zu hören. Es war, als ob er jeden Tropfen Joud in sich zu sammeln schien für den einen wichtigen Tag.
Ihre Gespräche waren abgehakt und sie vermieden es offensichtlich über Themen zu sprechen, die mit ihrem bevorstehenden Kampf in Verbindung gebracht werden konnten. Zum Glück war Emilia da. Tyler schätze es sehr, dass sie sich wieder besser verstanden. Und das war in dieser Situation auch nötig. Sie wusste, wie sie die Stimmung in die richtige Richtung lenken konnte. Sie übernahm sogar Zacs Aufgabe und versuchte einige Witze, die so schlecht waren, dass man deshalb über sie lachen musste. Sie ist scharfsinnig, intelligent, aus Tylers Sicht bildhübsch, aber Witze erzählen; das gehörte nicht zu ihren Fähigkeiten. Wenn sie sich einen von den beiden mehr annahm, dann war es Tyler. Sie kannte Zac schon lange. Auch kannte sie es, wenn er sich zurückzog. Das war ein Zeichen dafür, dass er es sehr ernst meint. Sie kannte seine Stärke, und war deshalb vermehrt um Tyler besorgt, von dem sie nicht wusste, wie er sich behaupten würde. Dafür war zu viel passiert, was einfach merkwürdig und nicht wirklich einzuordnen war.
Der letzte Tag, vor dem großen Showdown ist gekommen. Odin hatte Tyler angewiesen, sich den Tag vor dem Kampf gut auszuruhen. Er kann sich überhaupt nicht auf den Unterricht konzentrieren. Von Zac geht eine immense Präsens aus, die ihn frösteln lässt. Es muss für ihn noch viel mehr dran liegen als Tyler zuvor angenommen hatte. Aber auf einer anderen Seite erfreut es ihm, denn damit zeigte Zac, dass er ihn ernst nimmt und Tyler in seinen Augen keine leichte Fliege sei. Das rechnet er ihm hoch an. Der Unterricht ist zu Ende, die Schüler packen ihre Taschen und erheben sich von ihren Plätzen. "Warte einen Moment bitte", bittet Zac ihn kühl. Die Schüler schauen beim Verlassen des Klassenzimmers die beiden an und tuscheln. Emilia bleibt kurz auf ihrer Höhe stehen, öffnet kurz den Mund, doch entschließt sich dazu lieber doch nichts zu sagen und die Männer in Ruhe zu lassen.

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Tyler-und die Generation der Wunder
FantasyNewcomer Award Winner in der Kategorie Fantasy Endlich ist es wieder soweit! Der große Magistrale Wettstreit zwischen den verschiedenen Schulen des Kaiserreichs Ur findet wieder statt. Tyler bereitet sich genau wie die Anderen auf dieses besondere E...