5. Spiegelbild

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Die Wochen vergehen, Nori wurde immer weiter in die Einsamkeit abgedrängt. Ihre Aura hätte etwas unreines, hat Shu einmal gesagt und deswegen meidet sie jeder ihrer Verwandten, einzig und allein Yui könnte ihr noch Gesellschaft leisten, doch sie wird ständig von Ayato quasi bewacht und kann sich der Blauägigen nicht nähern ohne dafür bestraft zu werden.

Immer wenn die anderen Bewohner der Villa in der Schule sind läuft das 15 jährige Mädchen durch das Gebäude, ihre Endstation ist jeden Tag die selbe, das Zimmer ihrer Mutter. Seitdem Subaru bei Reiji angefordert hat das Nori ein Zimmer bekommt und dies auch geschehen ist, kommt sie immer her wenn alle anderen das Haus verlassen haben. Der Raum gibt der Blauäugigen das Gefühl nicht mehr ganz so allein zu sein, wie sie es im Moment ist.

Genau jetzt sitzt Nori auf dem mit Seidenlaken bezogenen Bett und weint leise vor sich hin. "Ich sollte lieber wieder zurück zu Luna und Kaji..." , schluchzt sie und steht lustlos auf, gerade als sie aus der Tür treten will, ruft eine Stimme mit liebevolem Ton ihren Namen "Nori", verwirrt schaut sich die Blauäugige im Zimmer um "H-hallo?"
"Nori komm zu mir", skeptisch und zugleich verwirrt geht Nori durch den Raum und bleibt vor dem Spiegel stehen. Das Mädchen weicht zwei Schritte zurück, als sich ihr Spiegelbild anders bewegt als sie und es rote anstatt blaue Augen hat, aber das im Spiegel musste sie selbst sein, dachte sie, nur Augen und Bewegung sind anders. "Ich versteh nicht, wer oder was bist du?", fragt das Mädchen, leicht kichert die junge Frau im Spiegel "Ach mein Kind erkennst du mich nicht? Ich bin deine Mutter"  "Wie soll ich das denn bitte erkennen, du siehst aus wie ich?", darauf bekommt die Blauäugige keine Antwort, aber sie spürt schon das ihr Gegenüber die Wahrheit sagt. Gerade möchte Nori etwas sagen, doch sie schweigt und schaut nur bedrückt zu Boden. Besorgt sieht Sarana ihre Tochter an, welcher bereits die Tränen die Wangen herunter laufen "N-Nori was hast du? Warum weinst du?" , fragt die Rotäugige und möchte das Mädchen am liebsten in ihre Arme schließen, was aber leider nicht geht. Mit einem lächeln und die Tränen wegwischend schaut Nori wieder in den Spiegel "Ich...ich hatte schon gedacht, ich würde dir nie begegnen. ich hab so viele Fragen" , sagt die Blauäugige glücklich darüber ihrer leiblichen Mutter zu begegnen. Sarana seufzt nur erleichtert "Ja es gibt viel was ich dir erklären muss"

Die Stunden vergehen und Mutter und Tochter hatten sich viel zu erzählen, über das heranwachsen von Nori bei Kaji und Luna, bis hin zur Legende der Wächter und das Amulett, was Nori eigentlich beschützen muss. Es wurde viel gelacht, geweint und Sarana hat ihrer Tochter Tipps gegeben in Bezug auf Subaru und den anderen, nachdem Nori ihr die momentane Situation erklärt. "Glaub mir Nori sie sind alle nicht so schlimm wenn man sie erst richtig kennt, sie wurden eben mit einer ziemlich verwirrenden Situation konfrontiert", versucht die Rotäugige das Mädchen aufzumuntern, welches schon wieder deprimiert zu Boden schaut. "Ich denke sie mögen mich nicht, weil ich in einer Art Brutstation aufgewachsen bin, bevor Kaji mich bei sich und seiner Frau aufnahmen-" , murmelt Nori vor sich hin, bis Sarana ihr ins Wort fällt "Nein daran liegt es nicht, sie müssen dich halt erst kennenlernen, bevor sie merken wie schön, stark und klug du in Wirklichkeit bist. Die Jungs hatten nunmal nicht die beste Vergangenheit. Gib ihnen Zeit", das blauäugige Mädchen seufzt kurz, nick ihrer Mutter dann aber lächelnt zu "Nun gut lassen wir das Thema ruhen. Aber über eine Sache müssen wir beide reden", überrascht von dem plötzlich strengen Tonfall ihrer Tochter schaut die rotäugige etwas besorgt drein "es geht um meinen Vater", ergänzt die 15 jährige, "Wer ist er? Wie ist sein Name? Wo wohnt er? Was macht er von Beruf? Wie sieht er aus? Ist er nett oder eher der strenge Vater Typ?-", überfordert mit den ganzen Fragen unterbricht Sarana das Mädchen. "Ganz ruhig ich beantworte dir diese Fragen gerne, aber stell nicht gleich alle auf einmal", lacht die junge Frau "also dein Vater heißt-" weiter kommt die Rotäugige nicht, da knallt gerade die Zimmertür auf und ein wütender Subaru stürmt hinein.

Die letzte Wächterin (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt