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è Lexa

/ Vor einem Jahr /

„Sag mir wo die Lieferung ist Lexa!" ich kneife die Augen zu und versuche den Schmerz der durch meinen ganzen Körper schallt zu unterdrücken.

„Ich sagte es schon... ich weiß es nicht Titus." Ich höre noch sein verachtendes schnauben, bevor er mir mit der flachen Hand ins Gesicht schlägt, erneut.

Das Blut läuft inzwischen frei mein Gesicht herunter und tropft auf mein Hemd. Meine in Handschellen hinter meinem Rücken festgemachten Hände schmerzen so sehr, ich spüre sie kaum noch.

„Du und deine Freundin ihr habt alles kaputt gemacht!"

„Lass sie da raus!" brülle ich wütend zurück, mein Blick landet auf dem glatzköpfigen Mann vor mir.

„Ok Lexa ich gebe dir noch eine Chance." Er greift nach der Waffe in seinem Gürtel, sofort stockt mein Atem. „Sag mir wo das Kokain ist, hast du es?" ich schüttle mit dem Kopf. „Gut, wo ist es dann?"

„Wir waren auf dem Weg zum Kunden und wollten es abgeben, aber uns hat jemand überfallen, wir-" er trifft gegen mein Knie, ich stöhne vor Schmerzen.

„Ich kenne diese armselige Geschichte bereits! Das reicht mir." Er lädt seine Waffe und geht einen Schritt zur Seite. „Ich wollte nie, dass es so weit kommt, Lexa."

Ich kneife die Augen zu und atme nochmal tief durch, meine Gedanken sind nur bei ihr, bei meiner blonden Freundin, bei Clarke. Gerade als ich denke, dass es vorbei ist, hören wir einen lauten Knall. Um uns herum füllt sich der Raum mit rotem Rauch. Ich versuche zu atmen, aber es geht nicht. Nach ein paar Sekunden fallen meine Augen zu, ich bin froh, dass die Tortur endlich vorbei ist.

/ Heute /

„Woods! Aufstehen! Deine Schicht beginnt." ich schrecke hoch, das Buch welches auf meinem Bauch lag fällt mit einem lauten Knall auf den Gefängnisboden.

„Ja Officer." Bringe ich leise heraus.

Als er an unserer Bucht vorbei geht greife ich mir an meine Brust. Es zieht und drückt, das schlechte Gewissen nimmt mich komplett ein.

„Hey Lexa, alles gut?" ich werfe Raven einen bösen Blick zu.

Da ich nicht will, dass mich jemand hier im Gefängnis als schwach ansieht, vor allem nicht meine Zimmergenossin, oder eher Buchtgenossin, nehme ich meine Hand von meiner Brust und greife nach meinen Schuhen.

„Ja ja." Sage ich leise, worauf sie schnauft.

Schnell greife ich nach meinen Sachen und folge der Wache, die am Ende des Flures auf mich wartet. Unachtsam schubst mich der Mann aus dem Raum, ich rolle mit den Augen und gehe den langen Gang entlang. In meinen Gedanken ist immer noch der Traum präsent, die letzten Momente bevor ich erneut mit Handschellen um meine schmerzenden Handgelenke wach geworden bin. Nur dieses Mal war es anders.

„Die erste Wäsche sollte bis 10 Uhr fertig sein, dann darfst du essen." Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass es bereits 8:15 Uhr ist.

„Alles klar." Antworte ich kurz, bevor ich mich schon dem Stapel Klamotten widme.

Die Wache geht wortlos aus dem Raum. Wie oft kommt es vor, dass Wachen so etwas ausnutzen, eine Gefangene alleine in einem Zimmer, aber nicht bei mir. Ich habe mich in den letzten Monaten genug bewiesen und gezeigt, dass man mit mir nicht spaßen sollte. Viele hier respektieren mich, einige stehen so sehr auf meiner Seite, dass ich mich manchmal frage, ob ich hier eine Gefängnis-Gang anführe. Was nebenbei natürlich verboten ist. Und da war noch dieser Zwischenfall, wegen dem mir einige aus dem Weg gehen.

Clexa-Short-Story --- Orange is the new blackWhere stories live. Discover now