Endlich weibliche Verstärkung

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"Dring. Dring" Schläfrig richtete ich mich auf und schaltete den Wecker aus. Um ordentlich wach zu werden, sprang ich kurz unter die Dusche und zog mich an. Diesmal musste ich ein wenig länger wühlen, bis ich mein Kleid fand. Es war luftig und türkis. Vorne reichte der leichte Tüllstoff bis zur Mitte meines Oberschenkels und hinten bis zur Mitte meiner Waden. Oben wurde es nur mit dünnen Spagetthiträgern gehalten. Meine Haare nahm ich zu einem lockeren Dutt zusammen und zog mir meine Sandalen an. Ich wollte gerade meine Tür zumachen, als ich eine Tüte neben meinem Zimmer sah. Neugierig hob ich sie hoch und fand meine Schlüsselkarte. Natürlich ohne jeglichen Hinweis wer sie hatte. Da ich die Karte eh nicht brauchte, warf ich beides in mein Zimmer und zog die Tür zu.

Ich hatte gerade die halbe Eingangshalle durchquert, als ich einen kleinen Schrei hörte. Sofort blieb ich stehen und drehte mich zu der Treppe. Doch anstelle einer panischen Hotelangestellten hörte ich eine ganze Elefantenhorde, bestehend aus einem kleinen Jungen, die Treppe runter poltern. Ich schätzte in auf maximal 10 Jahre und er rannte direkt auf mich zu. Kurz vor mir machte er einen kleinen Schlenker und kam hinter meinen Beinen zum Stehen. Erstaunt wollte ich mich umdrehen, doch schon kam ein weiterer Junge die Treppen heruntergepoltert. Also brauchte ich nur eins und eins zusammen zählen und wusste, dass der Eine den Anderen jagte. Junge Nummer zwei wollte gerade hinter mich laufen, als ich mich runterbeugte und ihn aus dem Laufen fischte. Durch den Schwung des Kindes, drehte ich mich einmal im Kreis. Somit hatte ich Nummer zwei auf dem Arm und Nummer eins stand neben mir und starrte mich erstaunt an. "Wer bist du denn?", fragte mich nummer zwei und schaute mich mit großen Augen an. "Ich bin Kim. Und wie heißt ihr beiden Wirbelwinde?", erwiderte ich und lächelte. "Luan." "Noah." "Und was macht ihr hier?", fragte ich. "Papa besuchen.", antwortete Luan und nahm meine Hand. Bestimmend zog er mich in Richtung Essenssaal. Schnell hatte ich ihn eingeholt und lief neben ihm. Noah hatte sich währenddessen an meinem Hals festgeklammert und schien es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, mich zu erwürgen. Mit einer Hand öffnete Luan die Tür und hielt sie offen. Immerhin musste ich mit der linken Hand seinen Bruder festhalten und die Andere hatte er in seiner kleinen Hand. "Morgen Jungs.", rief ich aus alter Gewohnheit und musste erst nachher feststellen, dass es nicht nur noch Jungs waren. Es herrschte ein heilloses Durcheinander. Scheinbar waren die Spielerfrauen heute angekommen. "Morgen, Kim." Wie immer der übliche Chor. Beinahe zu jedem Spieler gab es eine Frau. Doch ich hatte keine Zeit mich umzuschaune, da bereits eine schwarzhaarige Frau auf mich zu kam.

"Gott sei Dank. Du hast sie eingefangen.", sagte sie glücklich und deutete auf die beiden Jungs. "Naja, Luan ist freiwillig zu mir gekommen. Noah musste ich wirklich einfangen.", erwiderte ich und sah, dass sich Miro zu uns durchgekämpft hatte. "Kim. Darf ich dir meine Frau vorstellen. Sylwia. Luan und Noah hast du ja bereits kennengelernt.", stellte Miro uns vor. "Hallo. Freut mich. Ich würde dir ja gerne eine Hand geben, aber ich habe leider nur zwei." Ich lächelte entschuldigend. "Na los. Lasst Kim in Ruhe.", scheuchte Sylwia die beiden von mir und ich ließ Noah runter. Beleidigt zogen beide ab. "Danke.", sagte ich aufrichtig und reichte ihr jetzt meine Hand. "Freut mich. Ich bin Kim." "Ja, ich weiß. Miro hat oft von dir erzählt." "Echt?" "Ja, echt.", lachte sie. "Hey Miro. Hör auf Kim aufzuhalten. Hier sind noch viele die sie kennenlernen wollen.", rief Phips zu uns rüber. Damit begann die Vorstellungsrunde. Ich schüttelte unzählige Hände und musste mir unzählige Namen merken. Was mir nicht schwer fiel. Trotzdem dauerte es verdammt lange, bis sich die Zusammenkunft aufgelöst hatte und ich endlich Frühstücken konnte. Erschöpft ließ ich mich auf einen Stuhl sinken und aß gierig mein Essen. Kurz darauf hörte ich, wie der Stuhl neben mir weggezogen wurde und sich jemand neben mich setzte. Neugierig drehte ich mich nach rechts und bereute es gleich wieder. Das Erste was ich sah, waren zwei teifblaue Augen, die mich belustigt ansahen. "Morgen.", nuschelte ich und konnte meinen Blick von seinen Augen losreißen. "Morgen.", gab er zurück. "Erwartest -", ich schluckte runter. "Erwartest du auch jemanden?", ich versuchte es so beiläufig wie möglich zusagen. "Nein, keine Sorge.", erwiderte er. "Ich hatte mal eine. Seit 5 Monaten bin ich aber glücklicher Single. Katrin hieß sie. Hat mich eiskalt betrogen. Da hab ich Schluss gemacht. Aber das interressiert dich alles wahrscheinlich gar nicht...", stammelte er schnell. "Warum denn so nervös??", fragte ich ihn mit einem breiten Grinsen. Äußerlich gab ich mich cool, doch innerlich war ich doppelt so nervös wie Manu selbst. Erstaunt sah er mich an und erwiderte schließlich mein Lächeln. Damit war die Stimmung ausgelassen und wir unterhielten uns über belanglose Themen.

"Hey Manu! Komm schon du Charmeur. Wir vermissen dich schon ganz doll hier am Pool.", rief Thomas plötzlich in den Raum und griff sich theatralisch ans Herz. "Klar doch. Wenn ihr mich so vermisst komme ich doch gerne.", erwiderte er und stand lachend auf. Kurz bevor er den Raum verließ, drehte er sich noch einmal um. "Kommst du auch?", fragte Manu schnell und schaute durch die Weltgeschichte. "Klar wenn du mich so fragst." Grinsend verließ er den Raum und ich ging ebenfalls in mein Zimmer. Ich zog mir meinen Bikini an und schnappte mir meine Sonnenbrille sowie ein Handtuch und schelnderte runter zum Pool.

Kaum war ich aus der Tür, offenbarte sich mir ein wunderbarer Anblick. So ziemlich alle Jungs, egal ob jung oder alt, plantschten vergnügt im Pool, während die Frauen auf den Liegen drumherum lagen. "Hey Kim.", rief Sarah zu mir rüber und winkte mich zu ihr. Vorsichtig umrundete ich den Pool und legte mich neben Sarah auf die Liege. "Na du? Wie gehts dir?", fing sie ein Gespräch an und ich ging gerne darauf ein. Nach einer Weile mischten sich auch Lisa, Claudia und Monika ein. Schnell hatten sie ihre Liegen zu uns gezogen und sich an unserem Gespräch beteiligt. Ich musste sagen, sie waren mir sehr sympatisch. Wir unterhielten uns recht lange, bis mir etwas auffiel. Es war ruhig. Zu ruhig. Das schlimmste erwartend, sah ich auf. Alle Jungs hatten sich in einer Ecke des Pools versammelt und hielten scheinbar Kriegsrat. "Sarah. Ich ahne das Schlimmste. Schau mal darüber." Ich hatte zwar nur Sarah angesprochen, aber die Anderen schauten ebenfalls auf. "Das gefällt mir ganz und gar nicht.", murmelte Moni und beobachtete ihren Lukas. Schweigend beobachteten wir sie und machte uns auf das Schlimmste gefasst. Geheimnissvoll grinsend lösten sich die Jungs und kamen auf uns zu. Ganz langsam um uns nicht zu erschrecken, kreisten sie uns ein und kamen immer näher. "Was wird das?", fragte ich und hob meine Hände. Doch es ging nicht nur mir uns so, die Anderen Spielerfrauen standen oder saßen ebenfalls hilflos im Kreis der Jungs. Auf ein mir unsichtbares Zeichen, sprangen sie auf uns zu und hoben uns mit Leichtigkeit hoch. Moni hatte es am Ersten erwischt, da sie am nächsten zum Pool saß. Mit einem letzten Schrei sprang Poldi mit ihr in den Pool. Nach und nach fanden immer mehr Frauen den Weg ins Wasser. Schließlich war auch ich dran. Ich war von Moni und Lukas so abgelenkt gewesen, dass Manu mich einfach über seine Schulter warf und sich in Bewegeung setzte. "Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Das wagst du nicht." "Oh doch.", erwiderte er lachend. Ich konnte die Vibration durch seinen Körper spüren. Doch noch bevor ich mir klar werden konnte, wie nah wir uns waren, sprang Manu auch schon ins Wasser. Ich konnte gerade noch die Luft anhalten, dann umschloss mich das kalte Wasser.

Wieder an der Oberfläche musste ich erstmal Luftholen. "Das zahl ich dir heim!", grummelte ich und hatte gleich darauf einen Schwall Wasser im Gesicht. Schnell ließ ich mich darauf ein und eröffnete damit eine große Wasserschlacht, an der sich zo ziemich alle beteiligten. Nach gefühlten Stunden, hatte ich es geschafft, aus dem Pool zu fliehen und mich auf eine der Liegen zulegen. Erschöpft schloss ich meine Augen und war kurz darauf eingeschlafen.

Aufgeweckt wurde ich erst, als ich spürte, wie ich mich bewegte. Verschlafen öffnete ich meine Augen und blickte auf den nackten und verdammt heißen Oberkörper von Manu. "Manu?", flüsterte ich und sah zu seinem Gesicht auf. "Schlaf ruhig weiter. Ich bringe dich auf den Zimmer.", erwiderte er liebevoll. Ich war zu müde um mich zu wehren, also nickte ich nur und schlos meine Augen wieder. Sein gleichmäßiges Laufen wiegte mich wieder in den Schlaf

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