8. Kapitel

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"I've battled demons that won't let me sleep,
called to the sea,
but she abandoned me."
Never give up-Sia

"Komm lass uns reingehen, es ist kalt", sagte Emilia nach einiger Zeit in d stand auf. Gwendolyn machte aber keine Anstalten aufzustehen. Sie war viel zu sehr in ihre Gedanken vertieft.
Sie würde Lucius Malfoy heiraten.
Hätte ihr das jemand vor zwei Monaten erzählt, hätte sie es für einen Witz gehalten.
Natürlich, ihr war klar gewesen dass diese Situation eintreten würde. Aber jetzt, als diese Ahnung wahr geworden war, fühlte es sich so unwirklich an.
"Gwenny", wiederholte ihre Beste Freundin, "komm mit rein."
"Nein. Geh du rein, aber ich bleibe hier", antwortete Gwendolyn tonlos.
"Geh Du hoch. Ich bleibe hier mit ihr. Ich sorge schon dafür, dass sie nicht erfriert", sagte jemand, dessen Stimme Gwendolyn sofort erkannte. Regulus Black war eine der letzten Personen mit denen sie jetzt reden wollte. Statt sich zu ihm umzudrehen, starrte sie weiter auf den ruhigen, dunklen See.

Mit einem letzten besorgten Blick und einer Umarmung verabschiedete sich Emilia von ihrer Besten Freundin und ging ins Schloss zurück.

Jetzt waren Gwendolyn und Regulus allein. Er setzte sich neben sie auf den Stein und Gwendolyn konnte nicht anders als sich in seine Arme zu werfen und zu weinen.
Er strich ihr beruhigend über den Rücken während sie ihr Gesicht in seinem weißem Hemd vergrub und ihre verlaufene Wimperntusche auf diesem dunkle Flecken hinterließ.
"Ich weiß was los ist. Lucius hat mir alles erzählt", sagte er, während er Gwendolyn über ihre braunen Locken strich.
"Es fühlt sich so unwirklich an", flüsterte sie.
"Ich weiß"

Lange Zeit saßen die beiden so da und keiner von ihnen sagte etwas.
Die Stille wurde nur immer wieder von Gwendolyns Schniefen unterbrochen.

"Komm, ich bringe dich hoch. Es ist spät und du musst ins Bett", unterbrach Regulus die Stille.
Er zog sie hoch, nahm sie an der Hand und brachte sie bis vor den Eingang ihres Gemeinschaftsraumes.
"Was soll ich jetzt tun?", fragte sie als sie nun vor dem Porträt der fetten Dame standen.
"Durchhalten.", war Regulus Antwort, bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn gab, sich umdrehte und wegging.

Vollkommen erschöpft nannte sie der fetten Dame das Passwort und ging durch leeren Gemeinschaftsraum zu den Treppen.
Leise öffnete sie die Tür zu ihrem Schlafsaal. Es war vollkommen still und dunkel, nur der Mond leuchtete ins Zimmer. Ihre Freundinnen schliefen schon.
Gwendolyn zog ihren Pyjama an und als sie sich ins Bett legen wollte, sah sie auf ihrem Kopfkissen eine große Tafel ihrer Lieblingsschokolade liegen. Lächelnd legte sie diese zu dem Brief ihrer Eltern, den wohl jemand aufgehoben hatte, auf ihren Nachttisch.
Erschöpft aber mit einem kleinen Lächeln im Gesicht schlief Gwendolyn schlussendlich ein.

Am nächsten Morgen wurde sie von den Sonnenstrahlen, die durchs Fenster schienen, sanft geweckt.
Sie fühlte sich vollkommen ausgelaugt  und wollte eigentlich nur wieder einschlafen um nicht nachdenken zu müssen.
Doch neben ihr saß Lily, die sich gerade ein großes Stück von Gwendolyns Schokolade abbrach.
"Ihnen auch einen Guten Morgen Miss Evans", sagte Gwendolyn und vergrub ihr Gesicht wieder in ihrem Kopfkissen
"Guten Morgen. Ich muss Dir was beichten", sagte Lily zerknirst.
"Was denn? Dass du gerade meine komplette Schokolade isst?", murmelte ihre Freundin.
"Nein, das nicht. Aber gestern Abend, nachdem du an uns vorbei gerannt bist, wusste ich das etwas nicht stimmt. Während Emilia dir nachgegangen ist, bin ich hier rauf gekommen und fand den Brief auf dem Boden. Als ich ihn auf deinen Nachttisch gelegt habe, hab ich einige Sätze unabsichtlich gelesen. Tut mir leid", sagte Lily.
"Ihr hättet es so oder so irgendwann erfahren", erwiderte Gwendolyn, die sich mittlerweile umgedreht hatte und gedankenverloren aus dem Fenster sah.
"Wissen die Jungs Bescheid?", fragte sie nach einiger Zeit.
"Nein, ich habe nichts gesagt. Nicht mal Marlene, Alice oder Emilia wissen davon"
"Danke Lily. Du bist die Beste", antwortete Gwendolyn und umarmte ihre Freundin.
"Aber warum bist du schon angezogen? Und wo sind die anderen? Wie spät ist es überhaupt?"
" Wir hatten schon zwei Stunden Unterricht. Ich wollte vor Zauberkunst noch schnell nach dir sehen", sagte Lily," Wir wussten dass du gestern spät raufgekommen bist und dass es dir nicht gut geht, deswegen haben wir dich schlafen lassen und den Lehrern gesagt, dass du krank bist."
"Danke, ihr seid die Besten!", erwiderte Gwendolyn und umarmte Lily nochmal.
"Danke, wir wissens", grinste diese,         "Also, ich muss los. Die Jungs wollten nachher noch vorbei kommen. Bis später", verabschiedete sie sich lächelnd und verschwand durch die Tür.
Mit dem Rest ihrer Schokolade und ihrem Lieblingsbuch verbrachte Gwendolyn den restlichen Vormittag im Bett und versuchte nicht an den Brief ihrer Eltern zu denken.

Gute zwei Stunden später wurde die Tür aufgerissen und die Rumtreiber standen auf einmal im Raum. James hatte einen riesigen Korb voller Essen im Arm. "Hallo Gwenny!", sagte er und schmiss sich neben sie aufs Bett.
"Wir haben Dir ein bisschen was zu essen mitgebracht. Die Hauselfen wünschen Dir gute Besserung"
" Ein bisschen was ist gut. Bei Merlin, habt ihr die Küche ausgeraubt?", lachte Gwendolyn und nahm sich einen Schokomuffin aus dem Korb.
"Du kennst die Hauselfen doch, die überschütten einen immer mit essen", sagte Sirius und klaute sich einen Apfel aus ihrem Essensvorrat.
"Ich hab Dir ein paar meiner Bücher mitgebracht", sagte Remus und legte ihr einen großen Bücherstapel auf den Nachttisch," damit dir nicht langweilig wird. Ich hoffe sie gefallen Dir"
Mit einem Lächeln bedankte sie sich bei ihm.
"Also, was habe ich heute verpasst?", fragte Gwendolyn und widmete sich wider ihrem Muffin.
" Alles war wie immer. Oh, außer in Verwandlungen. Da hat Tom McGregor seinem Kumpel aus Spaß einen pinken Schnurrbart gezaubert und der hat ihm wiederum die Nase weggezaubert, obwohl wir eigentlich unsere Augenbrauen färben sollten.
McGonnigal ist ausgeflippt und hat ihnen eine Woche Nachsitzen gegeben."
Gwendolyn begann heftig zu lachen.
Den ganzen Nachmittag verbrachten die fünf noch lachend und Geschichten erzählend im Schlaafsaal, wodurch Gwendolyn gar nicht mehr an den Brief und Lucius denken musste.
Nachts, als ihre Freundinnen schon lange schliefen, lag sie wach in ihren Bett und starrte an die Decke.
Sie war unglaublich dankbar dass sie solche Freunde hatte, die immer für sie da waren.

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Hallo meine Lieben!

Als kleines Ostergeschenk für Euch gibt es wieder ein neues Kapitel.
Viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße und ich wünsche Euch allen Frohe Ostern!

Eure
xrosenstrauchx

Sturmgrau |Sirius Black|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt