Kapitel 5

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,,Hey, Marinette, aufstehen! Du kommst sonst zu spät zur Schule."

Langsam öffnete ich meine Augen und setzte mich auf. Tikki schwebte vor mir und sah mich skeptisch an.

,,Los Marinette, wir haben nicht viel Zeit." rief sie und versuchte mich aus dem Bett zu schubsen, was bei ihrer Größe unmöglich war. Ich kicherte leise und stand auf. Schnell packte ich meine Schultasche und wollte gerade Richtung Kleiderschrank gehen, als mein Handy klingelte.

'Alya-beste-Freundin-für-immer♡' stand auf dem Display und ich schmunzelte. Wann hatte sie sich denn so eingespeichert?

Ich nahm ab und hörte sofort Alyas Stimme am Telefon.

,,Morgen Marinette! Bist zu schon angezogen?" Ich musste bei dieser Frage grinsen und verneinte sie.

,,Das ist hervorragend! Dann weißt du bestimmt auch, dass du deinen neuen Rock tragen sollst, oder?"

Ich stöhnte genervt auf. ,,Alya, können wir das nicht ein anderes Mal besprechen? Ich hab grade keine Zeit!"

,,Paperlapapp! Du hast genau jetzt Zeit! Und wenn du den Rock nicht anziehst, dann komm ich höchstpersönlich in der Pause mit dir nach Hause und du ziehst dich um, verstanden?"

Alyas Stimme duldete keine Widerrede weswegen ich ihr versprach den Rock anzuziehen.

,,Super, dann ist das ja jetzt beschlossen! Und wehe, du brichst dein Versprechen, dann...

Naja, ich muss los, tschüss!"

Da hatte sie einfach aufgelegt.

Schmunzelnd über ihr Verhalten zog ich mir den Rock und eine weiße Bluse an, schnappte mir meine Schultasche und rannte die Treppen runter. Schnell aß ich etwas Müsli und zog hastig meine Schuhe und eine Jacke an und sprintete aus dem Haus.

Gehetzt rannte ich die letzten Stufen zum Haupteingang der Schule nach oben, wo Alya schon auf mich wartete.

Als ich schnaufend neben ihr stehenblieb, zog sie pfeifend die Luft ein.

,,Wow, Marinette, du siehst unglaublich aus! Komm wir gehen rein! Adrien wird dein Outfit sicher auch gefallen."

Sie zwinkerte mir zu und ich konnte spüren, wie mein Herz vor Freude hüpfte. Im Klassenzimmer angekommen setzte ich mich schnell auf meinen Platz und sah mich suchend nach Adrien um. Wo war er bloß? Er kam doch sonst nie zu spät? Um mich von meinen Gedanken abzulenken, redete ich noch ein bisschen über belanglose Dinge mit Alya. Aber als Madame Bustier den Raum betrat, konnte ich nicht verhindern, dass ich mir langsam ernsthafte Sorgen um Adrien machte.

Was, wenn ihm etwas zugestoßen war?

Doch meine Sorge verschwand keine Sekunde später, als er in den Raum trat. Wie jedes Mal, wenn ich ihn sah, setzte mein Herz aus. Seine blonden Haare schienen im Licht der Sonne golden und seine grünen Augen funkelten wie Smaragde. Er war perfekt. Was war ich denn schon daneben?

Adrien entschuldigte sich kurz bei Madame Bustier, zwinkerte mir zu und setzte sich auf seinen Platz. Zum Glück saß er vor mir, sonst hätte er gesehen, dass ich rot wie eine Tomate anlief.

Erschöpft lief ich aus dem Klassenzimmer. Heute war der Unterricht besonders schlimm gewesen. Mathematik war wirklich nicht meine Begabung und mein Kopf rauchte noch immer von den ganzen Rechnungen.

Außerdem war mir Chloé tierisch auf die Nerven gegangen, so wie eigentlich jeden Tag. Ich fragte mich wirklich, warum sie jeden wie Dreck behandelte und immer die Kontrolle über alles und jeden haben wollte. Wahrscheinlich kannte sie es einfach nicht anders.

Miraculous MarichatWhere stories live. Discover now