Nur deine Lehrerin

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Wie versprochen gleich noch eins.

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Am nächsten morgen wurde ich durch das grauenvolle Piepen eines Weckers geweckt.
Ich spürte das ich an jemanden gekuschelt lag und mir war klar das dass nur Elena sein konnte, doch das war mir in meiner Müdigkeit egal.
Ich vergrub meinen Kopf in ihrer Halsbeuge.
Dieser grauenvolle Ton raubte mir noch den letzten Nerv.
>>Mach dieses scheis Ding aus<<, murrte ich leise und zusehends genervt.
Kurz darauf verstummte der Wecker.
Ich spürte plötzlich wie Elena mir durch die Haare strich.
Entspannt schloss ich wieder die Augen, doch in dieser Sekunde wurde mir eigentlich erst bewusst, was genau hier passierte.
Ich löste mich aprupt von ihr und richtete mich auf. >>Ich, ehm tut mir leid ich geh ins Bad<<, stammelte ich vor mich hin und sprang wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett.
Ich lief ins Bad ohne weiter auf Elena zu achten und knallte die Tür hinter mir zu.
Dort lehnte ich mich erstmal an die Wand an und fuhr mir durch die Haare, was war los mit mir?
Ich kuschelte sonst nie mit irgendwem und schon gar nicht mit den Frauen die ich aufgerissen hatte! Wieso fühlte ich mich so wohl bei ihr?
Ich schlug mir diese Gedanken aus dem Kopf und kaltes Wasser ins Gesicht.
Um weiter herunter zu fahren begab ich mich in die Dusche.
Das kalte Wasser regnete auf mich herunter und langsam kehrten die Lebensgeister in meinen Körper zurück.
Ich musste emotionale Distanz zu Elena wahren, sie war einfach nur eine One Night stand, der zufällig meine Lehrerin war.
Mehr nicht!
Schließlich verließ ich in Unterwäsche das Bad während Elena schon komplett angezogen war.
Ich kramte mir ein paar Klamotten zusammen und verließ dann immer noch schweigend mit Elena das Zimmer.
Unten angekommen begab ich mich zu Aiden und Emily die beide mehr auf dem Tisch lagen als daran saßen.
>>Und wie war die erste Nacht mit dem Model?<<, fragte Aiden und wackelte verheißerisch mit den Augenbrauen.
>>Ich musste auf dem Abstellbett pennen, aber ich hab sie in Unterwäsche gesehen.<<, log ich halb Aiden an.
Der grinste breit. >>Das hätte ich auch gerne gesehen<<, sagte er begeistert.
Ich lachte nur, während Emily ihm zustimmte.
Nach dem Frühstück, ging es auch schon los und man zwang uns den ganzen Tag durch London zu laufen und sich langweilige Vorträge über alles mögliche anzuhören, obwohl London schon so etwas wie eine zweite Heimat für mich geworden war.
Ich hörte nicht zu, stattdessen fixierte ich immer mal wieder Elena, die meinen Blicken jedoch gekonnt auswich.
Inzwischen hatte es wieder begonnen zu regnen. Der vorausgesagte Sonnenschein hatte sich nur kurz am Morgen gezeigt, aber das war zu erwarten gewesen.
Mit eingezogenen Köpfen stapften wir weiter durch die Straßen Londons und hörten den Ausführungen des alten Mannes zu, der diese Tour leitete, obwohl selbst er inzwischen Probleme hatte den Regen zu übertönen.
Gegen Nachmittag durften wir dann endlich etwas essen gehen.
Ich trennte mich von Emily und Aiden da ich etwas anderes essen wollte als sie, denn auf ihrem
Plan stand Fish and Chips und das bekam ich beim besten Willen nicht in mich hinein.
Ich lief also los zu meinem Lieblingsrestaurant.
Der Regen fiel unbarmherzig weiter vom Himmel und ein rauer Wind hatte sich dazu gesellt der durch die Straßen peitschte.
Ich legte noch einen Zahn zu um möglichst schnell ins Trockene zu kommen, wobei ich den Kopf soweit in meiner Kapuze verborgen hatte, das ich meine Umgebung fast nicht mehr sah.
Das hatte zur Folge, dass als ich um eine Ecke bog, beinahe in Elena hinein lief.
Mit vor Schreck aufgerissenen Augen sahen wir uns an.
>>Was machst du denn hier?<<, fragten wir gleichzeitig.
Ich lachte kurz. >>Ich wollte was essen gehen ich schätze du auch<<, vermutete ich nachdenklich. >>Ja das stimmt, aber eigentlich müsste ich dich direkt mitnehmen ihr solltet in mindestens 3er Gruppen bleiben.<<, sagte sie provokant und sah mich durchdringlich an.
Ich lachte nun wieder.
Sie konnte mich nicht so leicht provozieren und eigentlich sollte sie langsam wissen, das ich Regeln nicht so genau nahm.
>>Dann komm doch mit mir essen, einfach als Lehrerin und Schülerin.<<, schlug ich kurzerhand vor.
Sie sah mich etwas überrascht an, während für einen kurzen Moment nur der Regen zu vernehmen war, der auf uns niederprasselte.
Kurz überlegte Elena doch stimmte dann tatsächlich zu.
Damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet.
Ich führte sie also zu meinen Lieblingsrestaurant.
Ein altes, graues Gebäude, das von Wind und Wetter gezeichnet war und gut in einen Horrorfilm gepasst hätte tat sich schließlich vor uns auf.
In abblätternden goldenen Buchstaben fand sich über dem hölzernen Eingang der Name „Lemouin".
Die kleinen Fenster waren beschlagen und als wir das Restaurant betraten, wehte uns stickige Luft und der Geruch von Zigarren und Whisky entgegen.
Wir hängten unsere Jacken auf und suchten uns dann einen Platz in der letzten Ecke des Hauses.
Der alte hölzerne Tisch knarzte als ich mich auf diesen lehnte um nach einer Speisekarte zu greifen, was Elena mir gleich tat.
Ich wusste ziemlich schnell was ich Essen wollte und so ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen.
Wie immer waren die Kellnerinnen verdammt heiß, was eigentlich der Hauptgrund war weshalb ich hier gerne hin ging.
Es war quasi der Geheimtipp Londons, denn der Besitzer hatte sich durch seine schönen Kellnerinnen einen Namen gemacht.
Eine angenehme Wärme herrschte hier, ausgehend von den alten Heizungen und dem Kamin am anderen Ende des Raumes.
Elena hingegen schien noch nicht ganz zu wissen, wie sie diesen Laden finden sollte, während jedoch auch ihr Blick etwas länger an einer der Kellnerinnen hängen blieb, was mir nicht entging.
Kurz darauf bestellten wir auch schon.
Ich unterhielt mich gut mit Elena bis unser Essen kam und wir begannen zu essen.
>>Ich verstehe nicht warum das dein Lieblingsrestaurant ist, so absolut fantastisch ist das Essen nicht<<, meinte Elena mit vollem Mund.
Während sie versuchte aus ihrem Steak das beste rauszuholen.
Ich lachte.
Mal sehen wie Elena mit der Wahrheit umgehen würde.
>>Das stimmt, aber die Kellnerinnen sind heiß<<, sagte ich wahrheitsgetreu und beobachtete Elena ganz genau.
Sie hielt kurz inne, aß dann aber weiter wobei sie nur den Kopf schüttelte.
>>Rede nicht wie so ein frauenfeindliches Arschloch Blackwood<<, sagte sie.
Inzwischen wusste ich wenn sie mich bei meinem Nachnamen nannte, dann war es ernst.
Jedoch musste ich erneut lachen.
>>Du würdest dich wundern wenn du wüsstest was für eins ich bin<<, sagte ich ehrlich, was brachte es jetzt noch etwas zu beschönigen.
Elena war mit mir ins Bett gegangen und das war ja eigentlich auch mein einziges Ziel gewesen.
Um meine Aussage zu unterstützen hörte ich plötzlich jemanden neben mir meinen Namen wutentbrannt sagen.
>>Emma Blackwood!<<, ich blickte auf und sah in das wütende Gesicht einer Kellnerin.
Sie kam mir bekannt vor. Oh Mist und jetzt wusste ich auch wieder woher.
Ich hatte vor knapp einem halben Jahr eine längere Affäre mit ihr, wobei ihr versichert hatte, ernste Absichten zu haben.
Na das konnte ja was werden jetzt.
>>Oh hey Lisa<<, stammelte ich, während die Frau wütend ihre Augenbrauen hoch zog.
>>Ähm ich meine Lena<<, sagte ich in der Hoffnung diesmal richtig zu liegen.
Ich konnte mir einfach keine Namen merken.
Doch ihr Blick wurde nur noch wütender.
>>Aber es war irgendwas mit 'L'<<, versuchte ich mich zu retten was leider nicht funktionierte.
>>Ich heiße Irena du Arschloch<<, schrie sie und ihre Hand landete mit einem lauten klatschen auf meiner Wange.
Völlig perplex saß ich da.
>>Wenn ich dir einen Rat geben darf, halt dich fern von ihr<<, sagte Irena nun an Elena gewandt.
Ich saß immer noch etwas überrascht da, während Irena auf dem Absatz kehrt machte und verschwand. Nun sah mich Elena geschockt an, denn damit hatte sie wohl auch nicht gerechnet.
>>Die hab ich wohl verdient<<, meinte ich nach kurzer Stille und rieb mir die schmerzende Wange.
Elena sah mich tadelnd an.
>>Ich hatte dich für anständiger gehalten<<, meinte sie ungeniert und aß weiter.
Mist, jetzt musste ich das doch irgendwie wieder retten, sonst wäre Elena komplett abgeneigt von mir.
>>Inzwischen bin ich das auch, aber ich war auch mal anders drauf wie du gerade demonstriert bekommen hast<<, meinte ich schnell.
>>Wie vielen Frauen hast du das schon erzählt?<<, fragte sie trocken und ihr bohrender Blick traf mich.
Ich lachte sanft, man konnte ihr eben doch nichts vor machen.
>>Leider schon zu vielen<<, antwortet ich nun ehrlich.
>>Und warum?<<, fragte Elena und sah mich nun direkt an.
>>Ich weiß nicht, ich suche immer noch nach der einen Frau im Leben für die ich sogar an den Nordpol ziehen würde, aber alle fallen immer auf meine Maschen rein und das zeigt mir das sie nicht die richtige sind<<, erklärte ich und blickte Elena dabei ebenso in die Augen.
Sie schien einen Moment nachzudenken.
>>Vielleicht hast du deine Frau bereits weggestoßen, denn es ist wirklich schwer dir zu wiederstehen<<, meinte sie leise und senkte den Blick.
Ich lachte.
>>Als ob? Das sagst du jetzt nur, damit du es für dich rechtfertigen kannst mit mir geschlafen zu haben<<, sagte ich und nahm einen Schluck von meinem Wasser.
Doch Elena sah mich nicht an, sondern kaute etwas nervös auf ihrer Unterlippe herum.
>>Nein, bilde dir auf meine folgenden Worte bloß nichts ein, aber du hast irgendeinen gewissen Charme an dir, der einen sofort schwach werden lässt und selbst deine Arroganz ist irgendwie extrem heiß und anziehend.<<, erklärte mir nun Elena wobei sie mir nicht in die Augen sah.
Ich grinste. Sie wusste ja gar nicht welche Türen sie mir mit diesen Worten geöffnet hatte.
>>Also stört dich meine Arroganz gar nicht sondern du magst es?<<, fragte ich provozierend.
Elena sah erschreckt auf und blickte mich ziemlich ertappt an.
>>Das wollte ich damit nicht sagen, es nervt mich trotzdem<<, stritt Elena das Ganze leicht lachend ab.
>>Und jetzt sei still, das ist eine Anweisung deiner Lehrerin<<, forderte sie mich auf.
Ich lächelte, >>Danke<<, meinte ich nur zu ihr. >>Wofür?<<, fragte sie sofort.
>>Für meine Erkenntnis gerade<<, antwortete ich knapp.
Elena sah mich fragend an, doch ich antwortete ihr darauf nicht mehr.
Wir aßen zu Ende und verließen schließlich das Restaurant.
Wir unterhielten uns nur noch über belanglose Dinge auf dem Rückweg zum Treffpunkt und schließlich ging die langweilige Tour weiter.
Am späten Abend waren wir schließlich wieder im Hostel, im Zimmer angekommen zog ich nur noch meine Klamotten bis auf die Unterwäsche aus und ließ mich ins Bett fallen.
Ich war völlig fertig. Ich erwartete schon wieder eine Ansage von Elena doch sie schien ebenfalls zu müde dafür.
Auch sie zog sich ebenfalls um und wir schliefen beide ein.
Die Nacht über träumte ich schlecht.
Bilder aus meiner Vergangenheit trafen mich im Traum immer wieder und ließen mich mehrfach schwer atmend hochschrecken.
Irgendwann spürte ich wie Elena mich in ihre Arme zog und ich in einen ruhigeren Schlaf glitt.
Am Morgen wachte ich erneut an Elena gekuschelt auf doch ich ging ins Bad bevor ich sie weckte.
Alles in allem war die Woche in London schnell rum, ich wachte jeden Morgen an Elena gekuschelt auf und jeden Morgen schlich ich mich davon damit sie nichts merkte, obwohl ich mir sicher war das sie das mitbekommen hatte.

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Dem habe ich eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen...

Fuck the Rules (teacherxstudent) (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt