Mein Ein & Alles

11.1K 344 14
                                    

Das tägliche Kapitel

---------------------------------------------

Verliebt war noch gar kein Ausdruck für mein Verhalten, ich hatte anscheinend diese rosa rote Brille auf von der immer alle reden und von der man uns in der Grundschule erzählt hatte.
Das was in der Bravo bei Dr. Sommer immer so groß beschrieben wurde und das was in den Aufklärungsfilmen als Aufhänger für Sex gedacht war.
Ich sah Elena an und ich hatte das Gefühl der Himmel würde sich auf Erden auftun.
Sie könnte die hässlichsten Sachen tragen und trotzdem würde ich sie immer noch wunderschön finden.
Ein stetiges kribbeln fuhr durch meinen Körper, wenn ich nur an sie dachte und eine unendliche Sehnsucht breitete sich in mir aus, wenn sie nicht bei mir war.
Jedoch, irgendwo machte mir dieses Gefühl auch Angst, war ich bereit eine derartige Bindung einzugehen?
Jedesmal wenn ich an Elena dachte, wurde mir warm im Bauch, ein Lächeln umspielte meine Lippen und ich versank in Träumen an ihre weiche Haut, ihre zarten Lippen ihr fantastisches Lachen. Müsste ich Liebe definieren dann würde ich Elenas Namen nennen, nichts schien mir perfekter zu sein als sie, denn sie war perfekt.
Doch ich hatte nicht lange Zeit darüber nachzugrübeln denn es klingelte bereits wieder an der Tür.
Ich öffnete diese und davor stand wie zu erwarten Elena.
>>Willkommen zurück<<, meinte ich lachend, was auch Elena lachen ließ.
Gott, das alles war so surreal.
Ich trat einen Schritt beiseite und ließ sie eintreten. Ich schloss die Tür und legte erstmal meine Lippen auf ihre, sie erwiderte lächelnd den Kuss.
>>Da hat wohl jemand immer noch nicht genug<<, meinte sie grinsend nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.
>>Von dir niemals<<, war meine schlichte Antwort bevor wir uns erneut küssten.
Diese Lippen. Verdammt wie konnte ein Mensch so weiche, perfekte, volle Lippen haben?
Ich genoss den Kuss in vollen Zügen und das Kribbeln in meinem Bauch schien sich in einen Haufen eskalierender Schmetterlinge zu verwandeln.
Schließlich lösten wir uns sanft voneinander.
>>Und was wollen wir heute machen?<<, fragte ich Elena.
>>Eigentlich müsste ich meinen Unterricht vorbereiten, aber das kann ich ja auch morgen machen, was hältst du von Film schauen?<<, fragte Elena,während ihre Unterarme immer noch auf meinen Schultern ruhten und meine Hände an ihren Hüften lagen.
>>Das ist aber nicht sehr vorbildlich Miss Grey<<, meinte ich tadelnd.
Miss Grey..., das hörte sich auf einmal so unendlich fremd an.
>>Hast du denn deine Hausaufgaben schon gemacht?<<, konterte Elena grinsend.
>>Welche Hausaufgaben?<<, fragte ich überrascht.
In meinem Kopf ratterte es, jedoch kam ich leider zu keinem Ergebnis, ich hatte es mal wieder vergessen.
Nur mein Gedächtnis für Namen war noch schlechter als das für Hausaufgaben.
>>Die, die ich euch Donnerstag in Deutsch aufgegeben habe Miss Blackwood<<, antwortete Elena nun in einem tadelndem Ton.
>>Naja vielleicht...<<, setzte ich an während sich meine Hände an ihrem Shirt zu schaffen machten, >>Können sie darüber hinwegsehen Miss Grey<<, sagte ich mit verführerischer Stimme und biss mir auf die Lippe.
Elena lachte leicht, wobei sie beruhigend ausatmete, was mir nicht entging.
>>Vergiss es Emma, so fangen wir gar nicht erst an<<, sagte sie und blickte mir direkt in die Augen, ich lachte nun ebenfalls.
>>Das war auch nur Spaß, ich mache meine Hausaufgaben schon, aber jetzt lass uns Film schauen<<, sagte ich und zog sie mit mir Richtung Sofa.
Dort angekommen, suchte ich die Fernbedienung und startete den Fernseher, bis wir schließlich bei Netflix angekommen waren.
>>Was willst du schauen?<<, fragte ich während ich mich neben sie fallen ließ und Elena sich automatisch an mich kuschelte.
>>Was steht denn zur Auswahl?<<, fragte Elena neugierig und blickte auf den Bildschirm.
>>Alles außer Titanic<<, meinte ich lachend.
Wie ich diesen Film verabscheute.
Wie konnte man denn einen drei Stunden Film darüber drehen, wie ein verdammtes Schiff sank?
>>Was hast du gegen Titanic?<<, fragte Elena überrascht.
>>Der Film ist langweilig, viel zu lang und sinnlos<<, sagte ich mit Nachdruck.
Elena ging darauf nicht weiter ein, da ihr wahrscheinlich klar war das sie mich eh nicht umstimmen konnte.
>>Was hältst du von Star Wars?<<, fragte ich begeistert.
Star Wars - das waren Erinnerungen. Vorrangig an meine Kindheit, jedoch auch an jedes Weihnachten, an denen ich traditionell alle Filme einmal ansah.
>>Oh bitte nicht<<, meinte sie lachend.
>>Was hast du gegen Star Wars?<<, fragte ich gespielt schockiert.
Ich musste mich wirklich beherrschen nicht beleidigt zu klingen.
>>Das ist so absolut irreal<<, sagte sie nachdenklich während ich nur den Kopf schüttelte.
>>Aber ich schaue mit dir Star Wars wenn du mit mir Titanic schaust<<, sagte sie grinsend, ich lachte nur.
>>Wir finden bestimmt einen Kompromiss der uns beide zufrieden stellt<<, sagte ich.
Noch einmal würde ich diese drei Stunden Schnulze nicht ertragen.
Auch Elena lachte nun, schließlich einigten wir uns auf, "Miss Bodyguard", eine Komödie bei der wir beide viel Spaß hatten.
Elena lag den ganzen Film über an mich gekuschelt, wobei es das nicht ganz beschreibt, sie lag quasi auf mir und hatte ihre Arme um mich geschlungen so als wollte sie mich nie wieder gehen lassen.
Ich hatte mein Kinn auf ihrem Kopf gebettet und meine Arme um sie gelegt. Ich fühlte mich so wohl bei ihr, ich spürte ihren Herzschlag und ihren Atem der sanft meinen Hals striff.
Durch die wohlige Wärme die von ihr ausging, wurde ich immer müder bis mir schließlich die Augen zu fielen. Als ich wieder erwachte war es stockdunkel um mich herum und Elena lag immer noch auf mir. Ihr ruhiger Atem zeigte mir, dass sie ebenfalls schlief.
Ich blickte auf mein Handy nur um festzustellen, dass es kurz nach Mitternacht war.
Vorsichtig richtete ich mich auf und stützte dabei Elena sodass diese nicht wach wurde, ich hob sie hoch wobei sie sich sofort wieder an mich klammerte und trug sie ins Schlafzimmer wo ich sie sanft auf dem Bett ablegte.
Ich zog mich schnell um und legte mich dann zu ihr. Sofort schlang sie ihre Arme wieder um mich und ich deckte uns zu, bevor auch ich wieder in einen ruhigen Schlaf versank.

Ich erwachte am nächsten Morgen, da ich weiche Lippen auf meinem Brustkorb und Hals spürte die dort sanfte Küsse hinterließen.
Sofort schoss eine Gänsehaut über meinen Körper.
Wie konnte ein Mensch nur solche Reaktionen auslösen?
>>Du bist also endlich wach<<, hauchte Elena mir ins Ohr was zu einer erneuten Gänsehautwelle führte.
>>Mhh<<, grummelte ich verschlafen und öffnete langsam die Augen.
Elena stützte sich über mich, sodass ich direkt in ihre blauen Augen blickte, die mich verliebt musterten.
Ich schlang meine Arme um sie und legte meine Lippen auf ihre.
Sie erwiderte den Kuss, bis wir uns schließlich sanft voneinander lösten.
>>Guten Morgen<<, meinte ich jetzt schon wesentlich wacher.
Das wollte ich jeden Morgen haben.
>>Hast du gut geschlafen?<<, fragte ich Elena. >>Bestens und du?<<, antwortete sie sofort.
Ich nickte nur zur Antwort und zog sie zu mir um mich an sie zu kuscheln, was sie leicht lachen ließ. Irgendwann schafften wir es auch aus dem Bett und frühstückten zusammen.
Danach setzte ich mich an meine Hausaufgaben und Elena an ihre Unterrichtsvorbereitung.
Wir saßen uns am Küchentisch gegenüber, während Elena voll auf ihre Arbeit konzentriert war, hatte ich nicht einmal angefangen.
Lustlos spielte ich mit meinem Stift herum und starrte auf die Aufgaben in der Hoffnung sie würden sich von alleine machen.
Meine Motivation ließ in letzter Zeit allgemein zu wünschen übrig.
>>Willst du nicht mal anfangen?<<, fragte Elena lächelnd und blickte auf.
Ich zuckte kurz vor Schreck zusammen.
>>Eigentlich nicht, nein, das ist langweilig<<, antwortete ich und sah sie grinsend an.
Sie schüttelte nur lachend ihren Kopf.
>>Wo liegt denn das Problem?<<, fragte sie.
>>Das ist soviel<<, antwortete ich und bettete meinen Kopf in meinen Händen.
>>Es wird nicht weniger wenn du es anstarrst<<, meinte sie.
>>Danke, das hat mich jetzt motiviert<<, sagte ich ironisch jedoch lachend.
Auch sie lachte, >>Das freut mich dann los<<, sagte sie und deutete auf die Aufgaben.
Missmutig fing ich an und war tatsächlich relativ schnell fertig.
Wir aßen zu Mittag und verbrachten den Tag noch relativ entspannt auf der Couch, wir redeten viel und besprachen noch alles mögliche für Morgen. Denn morgen war Montag und damit, war klar das sie morgen den ganzen Tag nur meine Lehrerin war. Schließlich lagen wir wieder mehr aufeinander als aneinander im Bett zusammen gekuschelt und ich schlief friedlich ein.

---------------------------------------------
Nach diesem Kapitel kommt das 1K Special. Morgen kommt dein ein Kapitel das mehr Gefühle beinhaltet auf Wunsch mehrerer Leser. Einen schönen Mittwoch allen.

Fuck the Rules (teacherxstudent) (deutsch)Where stories live. Discover now