Einbruch?

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Selenas POV

Die Nacht konnte ich nicht sonderlich gut schlafen.
Woran das lag?
Ganz einfach, ich war mir mehr als nur sicher, dass die Nacht unten jemand gewesen war.
Aber Michelle war sich ja sicher gewesen, dass dort niemand gewesen war.
Doch konnte ich ihr dies nicht wirklich glauben.
Immerhin hatte ich definitiv etwas gehört.
Und die Hunde waren es definitiv nicht.
Baylor war schon dreizehn und Mya war zehn.
Zudem waren die beiden momentan bei meiner Schwester.
Michelle neben mir lag noch ruhig im Bett und war am schlafen.
Wie konnte sie bitte so ruhig schlafen?
Tief atmete ich durch, ehe ich aufstand und nach unten ging.
Doch unten an der Treppe merkte ich schon, dass hier etwas nicht in Ordnung war.
„Michelle!“ rief ich laut und hoffte einfach, dass die Ältere wach werden würde.
Es dauerte auch nicht lange, da war sie an der Treppe.
„Was ist?“ murmelte sie verschlafen und fuhr sich durch die Haare.
„Hier war definitiv jemand“ nun zog meine Ex-Frau eine Augenbraue hoch, ehe sie zu mir nach unten kam.
Michelle stellte sich neben mich und sah sich um.
„Mh“ kam es nur von ihr und ich zog eine Augenbraue hoch.
„Mh? Mehr nicht?“ 
„Was soll ich sonst sagen Selena? Du solltest lieber schauen ob etwas weggekommen ist“ sprach die Brünette, bevor sie in die Küche ging.
Sofort folgte ich ihr, da ich nicht alleine sein wollte.
„Wer das auch immer war, hat nur unseren Kühlschrank geplündert“ sprach die Größere und ich sah an ihr vorbei zum Kühlschrank.
Stimmt, er war komplett leer.
Dabei war ich vor zwei Tagen erst einkaufen und hatte den Kühlschrank bis oben hin voll gemacht.
„Wer bricht in eine Millionenschwere Villa ein und räumt dann nur den Kühlschrank aus?“ fragte ich, als ich mich auf den Tresen setzte.
„Ich weiß es nicht. Aber da nichts anderes weggekommen ist, sollten wir uns keinen Kopf machen. Vielleicht war es ja doch David, der auf eine dumme Idee gekommen ist“ sprach Michelle, die uns einen Kaffee machte.
Frühstücken konnten wir ja jetzt wohl nicht.
Immerhin war nichts zu essen da.
Zum Glück war heute Samstag.
Somit konnten wir nachher noch einmal einkaufen gehen.
„Und was ist, wenn er es nicht war Michelle? Ich habe wirklich gedacht, dass das Haus hier sicher ist. Ich habe keine Lust, schon wieder umziehen zu müssen“ seufzte ich und fuhr mir durch die Haare.
„Ich weiß Schatz“ sanft lächelte die Ältere, als sie sich zwischen meine Beine stellte.
„Du hast doch noch die Kameras oder?“ Michelle legte ihren Kopf schief und sah mich fragend an.
„Klar, nachdem was vor zwei Jahren passiert ist“ murmelte ich, verstand aber nicht, was meine Ex-Frau genau von mir wollte.
„Gut“ lächelte Michelle, als sie ihr Handy nahm und anscheinend etwas nachschaute. 
„Was machst du da?“ fragte ich sie, während ich sie beobachtete.
„Ich kann mir die Bilder der Kameras auf dem Handy ansehen“ nun zog ich eine Augenbraue hoch.
„Das heißt...“
„Nein. Das habe ich nie gemacht. Immerhin habe ich hier nicht gewohnt Selena. Also ging es mich nie etwas an, was hier vor sich ging. Aber da ich jetzt wieder hier wohne“ erklärte Michelle, die sich wenig später neben mich setzte und wir uns das Video von letzter Nacht ansahen.
Am Anfang war nicht viel zu sehen, doch dann konnten wir sehen, wer dafür verantwortlich war, dass ich die Nacht nicht schlafen konnte und das unser gesamter Kühlschrank leer war.
„Wozu braucht er das bitte alles?“ fragte ich verwirrt, als Michelle das Handy wieder zur Seite legte.
„Ich weiß es nicht, aber sobald er zuhause ist, fragen wir ihn“ Michelle hielt mir eine Tasse Kaffee hin und sah mir direkt in die Augen.
„Aber was hältst du davon, wenn wir jetzt den Kaffee trinken, uns dann fertig machen und dann Frühstücken gehen?“ lächelte die Ältere, als sie vom Tresen sprang und etwas von ihrem Kaffee trank.
„Das hört sich nach einer guten Idee an“ lächelte ich, bevor ich an meinem Kaffee nippte.
Michelle lächelte sanft, während sie mich einfach nur ansah.

Gut eine Stunde später saßen wir in einem kleinen Café und hatten uns bereits was zu essen bestellt.
Ich genoss die Atmosphäre hier wirklich.
Früher waren wir sehr oft hier gewesen.
Doch nach der Trennung war ich nie wieder hier gewesen.
Ob Michelle hier gewesen war konnte ich allerdings nicht sagen.
„Woran denkst du?“ riss mich die Stimme von Michelle aus meinen Gedanken und ich blickte zu ihr.
„Daran, dass wir früher immer mal wieder hier gewesen sind“ lächelte ich, was auch Michelle lächeln ließ.
„Weißt du was lustig ist?“ nun zog ich eine Augenbraue hoch und legte meinen Kopf schief.
„Was denn?“ fragte ich sie und nippte an meinem Wasser.
„Ich war seit unserer Trennung nie wieder hier“ leise lachte ich und lehnte mich zurück.
„Genau wie ich“ gab ich zu, was Michelle grinsen ließ.
„Und da wäre noch etwas. Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber wir sind wieder am gleichen Tag zusammen gekommen, wie damals“ Michelle hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen, was auch mich wieder lächeln ließ.
„Ja, das ist mir aufgefallen. Und ich bin verdammt froh darum“ sanft hauchte ich ihr einen Kuss auf die Wange, bevor ich zur Kellnerin blickte, die uns unser Frühstück brachte.
„Danke Miss“ lächelte ich und kurz nickte sie, ehe sie wieder verschwand.
„Was machst du eigentlich am Wochenende?“ mein Blick viel zu Michelle, die gerade am essen war.
„Arbeiten. Leider“ seufzte sie und fuhr sich kurz durch die Haare.
„Schade. Ich hatte gehofft, dass du mit nach Dallas kommen kannst“ 
„Ach, wegen der Collegebesichtigung von David oder?“ ich nickte und fing dann an zu essen.
Jetzt wo wir wieder zusammen waren, hatte ich wirklich gehofft, dass Michelle mit kommen könnte.
Aber nun ging dies wohl doch nicht.
„Vielleicht kann ich meine Schicht ändern. Dann kann ich mitkommen“ lächelte sie mich nun an, was mich auch lächeln ließ.
„Sicher?“
„Na klar. Ich bekomme das schon hin. Mach dir keine Sorgen“ sanft legte Michelle ihre Lippen auf meine und küsste mich.
Lächelnd erwiderte ich den Kuss und legte meine Hand auf ihre Wange.
„Ich liebe dich Michelle“
„Ich liebe dich auch“ hauchte Michelle gegen meine Lippen, ehe sie mir in die Augen blickte.
„Lass uns Essen und dann zu Jakob“ lächelte sie mich sanft an und kurz nickte ich, ehe ich wieder aß.
Ich genoss die Zeit mit Michelle wirklich.
Seit langem war ich nicht mehr so glücklich gewesen.
Die Zeit ohne Michelle, war einfach nichts für mich gewesen.
Ich war froh, dass sie es wieder versuchen wollte.
Und diesmal, würde ich es nicht kaputt machen.
Da, war ich mir verdammt sicher.

Vielleicht Lieber Gestern Où les histoires vivent. Découvrez maintenant