16 》Rätsel

1.9K 163 22
                                    

Oh, habe ich dir Angst eingejagt? Entschuldige.
"Lass mich in Ruhe!", schrie ich und sprang vom Stuhl des Cafés auf.
"Willst du das wirklich?", hauchte eine Stimme in mein Ohr.
Panisch drehte ich mich mehrmals um die eigene Achse, doch ich stand alleine an der Straßenecke.
"Wer bist du und was willst du?", rief ich, diesmal jedoch mit einer deutlich hörbaren Wut in meinen Worten.
"Du weißt nicht, wer ich bin?", erwiderte die Person fraglich.
"Sollte ich dich kennen?", ich schluckte und die Nervosität gewann die Oberhand.
"Natürlich", die Stimme, die ich einem Mann zuordnete, klang ganz enttäuscht, "Sie haben mich dir zwar weggenommen, bevor wir uns kennenlernen konnten, aber spürst du denn nicht unsere Verbundenheit? Wir gehören zusammen, das haben wir vom Anbeginn unserer Leben. Du brauchst mich, Elizabeth."
"Das glaube ich kaum", ich lachte kalt und dennoch unsicher auf, "Du bist verrückt. Ich kenne dich nicht. Deine Stimme ist mir fremd. Und ich möchte nichts mit dir zu tun haben, du krankes Schwein!"
"Oh, das ist aber nicht nett", zwei starke Hände rissen mich an den Schultern zu Boden und ich schrie vor Schreck auf, doch überraschenderweise merkte ich den Aufprall mit dem Boden kaum.
"Tut mir leid."
Ein in Schwarz gekleideter Mann, der eine Kapuze tief in sein Gesicht gezogen hatte und Dank des trüben Scheins der Straßenlaternen nur als Silhouette zu erkennen war, stand plötzlich vor mir und sah zu mir herab.
"Dort, wo der Tag seinen Anfang findet, der Wind das alte Holz gen Süden weht, zwei Augenpaare den geplatzten Traum vor sich erkennen und ein Toter aus dem Grabe wandelt, dort findest du mich", er reichte mir seine Hand, die ich zögernd ergriff, und zog mich auf die Beine, die jedoch weich wie Butter waren und sicherlich jede Sekunde nachgaben.
"W-was?", stotterte ich und versuchte, seine Worte zu verarbeiten, doch sie hinterließen in meinem ohnehin schon überforderten Kopf nichts als einen weiteren Schleier der Verwirrung.
"Die Lösung des Rätsels verrät die Identität meiner Wenigkeit", erklärte er, "Streng dich an. So schwer ist es nicht."

Schweißgebadet wachte ich auf und schnappte nach Luft. Zitternd schaltete ich das Licht an und setzte mich auf die Bettkante. Es war ein Traum. Bloß ein Traum...ein Albtraum vielmehr. Warum zum Teufel wirkte er dann so realistisch?

"Merke dir meine Worte", schallte es aus den Lautsprechern an der Decke und ich zuckte zusammen. Die Stimme klang genau wie die des Mannes aus meinem Traum. Der Stalker...wie hatte er das gemacht?
Ich blickte panisch umher. Die andere Bettseite war noch immer unberührt und leer. War Tony etwas zugestoßen? Wo zum Teufel war er? Und was wollte dieser Verrückte bloß von mir? Fragen über Fragen und keinerlei Antworten.

"Jarvis?", rief ich ängstlich und hatte kaum die Kraft, Worte über meine schlotternden Lippen zu bringen.
"Meine Systeme wurden vor wenigen Sekunden überschrieben, Miss Danes", antwortete mir Jarvis unbekümmert, "Nun habe ich jedoch wieder die Kontrolle."
"Oh Gott", ich vergrub mein Gesicht in den Händen und ließ den Tränen freie Bahn. Es ging nicht anders. Mit all dem wurde mein Verstand einfach nicht fertig.

"Elizabeth!", Tony schlug die Türe auf, als ich mir gerade die Tränen von den Wangen wischte und tief durchatmete, um meinen pochenden Herzschlag zu verlangsamen, "Ist alles in Ordnung? Ist dir etwas passiert?"
Ich schüttelte den Kopf und erwiderte seinen Blick, der voller Sorgen steckte. Wenigstens ging es ihm gut. Er setzte sich neben mich aufs Bett und nahm mich in den Arm.
"Du bist hier sicher. Ich habe an jedem Eingang einen meiner Anzüge postiert und falls dieser Irre auf die Idee kommen sollte, sich ihnen zu nähern: boom. Alles ist verriegelt, nichts und niemand wird einen Weg in dieses Haus finden. Versprochen."
"Hast du die Stimme auch gehört?", fragte ich ihn mit zittriger Stimme, statt auf ihn einzugehen. Egal, was er sagte, hundertprozentig sicher fühlte ich mich gerade wahrscheinlich an keinem Ort auf dieser Welt.
"Ja", gab er seufzend zu, "Dir wird trotzdem nichts zustoßen. Nicht solange ich da bin."
"Darum geht es nicht", ich schüttelte den Kopf und überlegte, wie ich ihm das alles am besten erklären konnte, "Ich...ich hatte diesen Traum. Es ging um den Stalker. Er hatte die selbe Stimme wie die Person, die sich eben in dein Symstem gehackt hat. Er stellte mir ein Rätsel", fasste ich alles zusammen und hob meinen Blick, um in seine trüben, braunen Augen zu sehen, die von dunklen Schatten umrandet wurden. Er zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Er war in deinem Traum? Wie ist das möglich?", Tony war zugleich geschockt und fasziniert, "Was hat er dir gesagt? Hast du ihn erkannt?"
Ich schüttelte den Kopf und begann dann, ihm alles so genau wie möglich zu beschreiben, obwohl das in diesem Moment das absolut letzte war, woran ich denken wollte.

"Eigentlich liebe ich Rätsel, aber da sich dieses speziell an dich richtet, wird es für mich nicht leicht, es zu entschlüsseln. Ich werde dir aber natürlich helfen", er lächelte mich schwach, aber dennoch aufmunternd an, "Aber ich würde vorschlagen, dass wir zu aller erst ein Nickerchen machen und morgen früh fortfahren."
"In Ordnung", ich stimmte ihm zu und klappte erschöpft zurück ins Kissen. Tony legte sich neben mich, deckte sowohl mich als auch sich selbst zu und zog mich behutsam an sich.
"Ich bin bei dir", hauchte er, gab mir einen sanften Kuss ins Haar und schaltete dann das Licht aus.
"Schlaf gut, Elizabeth."
Ich schloss entkräftet die Augen und Dank Tonys Nähe und seinen starken Armen, die so fest um mich geschlungen waren, als wolle er mich selbst im Schlaf vor allem Übel dieser Welt beschützen und niemals gehen lassen, war es mir möglich, langsam aber sicher zur Ruhe zu kommen und mich von all den erschreckenden Gedanken zu befreien. Tony war bei mir. Mit ihm würde ich einfach alles schaffen. Das war das einzige, was ich in diesem Moment wusste.

------------------

ICH KOMME NICHT MEHR KLAR...EIN TAUSEND READS! TRÄUME ICH?

Vielen, vielen Dank an euch alle da draußen...es ist einfach unglaublich, die Möglichkeit zu haben, diese Geschichte mit euch teilen zu können. Viel unglaublicher ist es jedoch, zu hören, dass vielen von euch The Broken Man so gefällt. Das verblüfft mich jedes Mal aufs Neue. Immerhin wollte ich die Story erst gar nicht veröffentlichen. Ich hab sogar ungefähr bei diesem Kapitel zu mir selbst gesagt: "Das ist doch Bullshit...ich werd' nicht weiterschreiben."

Ich glaube, so geht es jedem mal. Aber ich bin froh, dass ich mich umentschieden habe!
Denn ich werde diese Story niemals einfach so in der Ecke verstauben lassen.

Das musste alles einfach mal gesagt werden.

Ich hoffe, euch hat das Kapitel - das diesmal etwas kürzer ausgefallen ist - gefallen und ich würde mich wie immer über einen Vote oder Kommentar freuen! <3

Ich hoffe, euch hat das Kapitel - das diesmal etwas kürzer ausgefallen ist - gefallen und ich würde mich wie immer über einen Vote oder Kommentar freuen! <3

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
The Broken Man ❘ Tony Stark FanfictionWhere stories live. Discover now