0- "Lya hat Recht."

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„[...] Das MVeT-Gen (Magische Verstärkung einzelner Talente) ist eine Mutation, die sich recht selten vererbt. In solchen Fällen benötigt es beide Elternteile, die so eine Anormalität aufweisen. Ansonsten spricht man von einer Erst-Erscheinung.
Ein verdorbener Charakter und niedere Triebe sind dabei archetypisch für die Genmutation. In weiteren Versuchen stellte man fest, dass MVeT-Betroffene einen stärkeren Hang zu Gewalt, Diebstahl, Falsch-Mund oder Krankheitsverbreitung haben. Animalische Züge, die sie zu einer Gefahr für den gemeinen Bürger und das Volk als Ganzes machen. [...]"

(Aufschriebe des Maurel Caios, 2. Hof-Medicus im 80. Jahr von Kaelchon)

✥✥✥

          Tatsächlich war es das Erste und nicht das vierte verschwundene Kind aus dem Freundeskreis meiner Eltern, das dazu führte, dass mein Leben auf den Kopf gestellt wurde. Das Letzte brachte lediglich die Ereignisse ins Rollen.

Mit einem  Plumpsen ließ ich mich auf den Stuhl zurückfallen, von dem ich mich wenige Sekunden zuvor in absoluter Empörung erhoben hatte. Meine Rebellion hatte kurz gewährt. Mit einem Stein zu diskutieren wäre erfolgversprechender als das.

Neben mir schnaubte Lewi abfällig, lehnte sich ebenfalls auf dem Sitzplatz zurück und verschränkte  die Arme vor der Brust. Für ihn dauerte dieses Gespräch bereits zu lange. Seine ohnehin geringe Geduld war bis zum Boden erschöpft und die Unterhaltung führte nirgendwo hin.

„Lya hat Recht", erstaunte er in dem Moment nicht nur mich, sondern auch meine Eltern, die gemeinsam auf der anderen Seite des Küchentischs standen und wie Kaobas eine solide Front gegen uns bildeten. Mit dem verheerenden Unterschied, dass Kaobas niemals wütend wurden.

„Sie wird da vollkommen fehl am Platz sein", fuhr mein Bruder kaum eingeschüchtert fort. Gelangweilt zog er die Worte in die Länge, „Vielleicht ist es auch für euch Zeit zu akzeptieren, dass sie keine magischen Talente hat."

Empört klappte mein Mund auf.
Das stimmte überhaupt nicht! Ich hatte eine große Begabung in Schwierigkeiten zu kommen! Es wurde allerhöchstens Zeit, dass meine Familie dies auch als Fähigkeit anerkannte.

Doch dieser Zeitpunkt war nicht jetzt.

„Lewi!", brauste unsere Mutter auf und kam einen warnenden Schritt auf uns zu, „Rede nicht so von-..."

„Wir sind Zwillinge, du einäugiger Bärven-Hund. Wenn ich talentlos bin, bist du es auch", unterbrach ich sie und streckte meinem Bruder, zugeben wenig erwachsen, die Zunge heraus.
Es war immer dasselbe. Lewi wusste inzwischen zu gut, wo er seine Spitzen ansetzen musste.

Aber mein Bruder ließ sich darauf nicht ein. „Wir sind zweieiige Zwillinge. So viel wir wissen, könntest du genauso helle wie ein Bärven-..."

„GENUG!" Mit einem klassischen Schlag auf den Tisch, der meine Zähne aufeinanderschlagen ließ, beendete unser Vater die Streiterei, bevor wir wirklich loslegten. „Lya begleitet dich zur Burg der Kinder und wird bei Lady Beanna in die Lehre gehen.
Glaubt mir, bei dem Benehmen, das ihr an den Tag legt, würde ich euch auch lieber von der Schule fernhalten, aber es ist hier nicht mehr sicher. Erst Hillows Sohn und jetzt vor zwei Wochen Kaars Jungs und Laeticis Tochter. Eure Mutter und ich warten nicht, bis es auch uns trifft."

Für einen kurzen Moment funkelte mein Vater uns herausfordernd an, den Arm auf die Tischplatte gestützt. Sein breites Kreuz dehnten jedes Hemd, Reliquien aus seiner Rebellenzeit. „Packt eure Sachen, in zwei Tagen reitet ihr los."

Lewi hatte den kantigen Unterkiefer, die blauen Augen und kurzum das komplette gute Aussehen unseres Vaters geerbt, gedachte dieses Geschenk jedoch mit Hochmut und Arroganz zu treten. Die blonden Locken drehten sich wie eine goldene Krone in seine Stirn, das Einzige, was er nicht kontrollieren konnte.
Widerwillig wischte er sie aus dem Gesicht, schob den Stuhl demonstrativ laut über den Boden und stampfte aus der Küche.

Meine Schultern sanken unbemerkt zurück. Egal wie ich mich wehrte, er war mein Bruder und seine Worte verletzten mich. Nicht mehr so wie vor einigen Jahren, aber wenn ich heute Nacht zu Bett ginge, würde ich sie ununterbrochen in meinem Kopf hören.

„Er meint es nicht so", setzte unsere Mutter mit einem beschwichtigenden Lächeln an, das vergessen ließ, wer sie wirklich war, „Er wäre absolut aufgeschmissen ohne dich."

Schön wär's. .
„Ich werde mich da oben schrecklich fühlen und Lewi weiß das", erwiderte ich matt und stand ebenfalls auf. Diesen Kampf hatte ich aufgegeben. Es war nicht das erste Gespräch dieser Art gewesen.

„Du warst noch nie auf der Burg", hielt sie dagegen und breitete ihre Arme aus, um mich an sich zu drücken, „Es ist ein wundervoller Ort, voller Jugendlicher und Kinder wie du."

Ich lehnte meinen Kopf an ihre Brust. Genau das beschrieb mein Problem: Ich war nicht wie sie. Ich war einfach nur normal.

✥✥✥

"Voted für die Rettung der Kaobas!"- Lya.

Hallo meine Freunde der mittelmäßigen Schreibkunst!
Für ein paar, die mich schon aus anderen Büchern kennen, ist das hier natürlich alles schon ein alter Hut, aber wir müssen ja schließlich auch die Neulinge warnen.

*räusperräusper*

Achtung! Ich mag (meinstens) Menschen. Und (immer) Kritik.
Was ich in diesem Buch poste sind vollkommen uneditierte, rohe Textpassagen, die noch sehr wenig Liebe erfahren habe. Wer mir helfen möchte die Geschichte zu verbessern, indem er seine Meinung, Tipps und Ideen dazu schreibt, dem werde ich auf ewig dankbar sein.

Die Geschichte selbst basiert lose auf einem meiner ersten fertiggestellten Büchern. Da ich damals aber noch geschrieben habe wie eine 10-Jährige auf Koks, bekommt die ganze Story ein neues Kleid.

So. Genug geplaudert!

Frage des Tages: Wer liebt seine Geschwister genauso sehr, wie Lya und Lewi einander?

Und wie immer...
xoxo

PS: Am 30.4.18 wurde die Geschichte das erste Mal grob überarbeitet und neu hochgeladen. Was ihr hier lest ist inzwischen die zweite Fassung (was sie nicht weniger fehlerhaft macht :D)

PPS: am 10/3/20 hab ich's schon wieder getan xD 

Jagd der Verfluchten Kinder- Die RebellentochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt