1. Kapitel

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Wozu benötigte Mr. D auch so viel Wein? Er war schließlich dazu verdammt worden, einhundert Jahre lang nicht in den Genuß des bittersüßen Alkohols kommen zu dürfen. Und doch versteckte er seinen Wein so fürsorglich wie es ein Numismatiker mit seinen Münzen tat.

Und wenn man ihn dann sah, wie er im Amphitheater - in welchem er uns auch nur äußerst selten mit seiner Anwesenheit beehrte, da er immernoch dachte, dass er etwas Besseres wäre - ein Glas Wein vor sich stehen hatte, dieses hoffnungsvoll am Stiel packte um letztlich den Inhalt des selben in seine Speiseröhre zu befördern, dieses aber andere Pläne hatte, als die Innereien eines unrasierten Typen mit einem hässlich bunten Hawaiihemd von einer ganz neuen Seite kennenzulernen und dem Mund des eben Genannten auswich als würde es leben, ja, da konnte sich nichtmal ein Kind des Hades das Schmunzeln verkneifen. Solche Kleinigkeiten waren die, die meinen eh schon so verdorbenen Humor verschwärzten und mich am Leben hielten. Damit meinte ich nicht, dass ich ohne sie verrecken würde, eher psychisch als physisch, aber ich würde wohl zu genauso einem Miesepeter mutieren wie mein Vater einer war, und das war das Letzte, was ich wollte.

Diese Gedanken lenkten mich von der Sklavenarbeit ab, die ich hier verrichten musste. Mir wurde befohlen, alle bepflasterten Wege des Camps zu fegen, und das bei einer brennenden Hitze von 35°C.

Meine zitternden Hände klammerten sich an dem von meinem Schweiß befeuchteten Besenstiel fest und ich fragte mich für einen Moment, ob ich nicht einfach einer Kronossekte beitreten und mit ihnen die Götter stürzen sollte, anstatt mich den Rest meines Lebens mit der Rolle eines Versagers zufrieden zu geben. Vielleicht würde ich mich gut mit den dortigen Halbgöttern verstehen und nicht wie mit den hier vorhandenen streiten. Ja, vielleicht würde ich sogar Bekannschaften schließen.

Diese Idee schlug ich umso schneller wieder aus meinem Kopf, denn ich hatte mir von Anfang an geschworen, meine Loyalität zu den Göttern aufrechtzuerhalten. Und um ehrlich zu sein hegte ich auch keinen Groll gegen sie, so dumm es auch klingen mochte, wenn ich einen von ihnen durchgehend gedanklich mit Beleidigungen zukleisterte als wäre er ein Ballon, den ich mit Papmaschee in eine Laterne verwandeln wollte.

Das zunehmende Rascheln der Blätter und das verstärkte Schreien der Vögel machte mich darauf aufmerksam, dass mein Weg mich zu Thalias Fichte geführt haben musste, und mit einem Mal verspürte ich den beißenden Drang, den verhassten Besen in das nächste Gebüsch und mich gleich mit dorthin zu befördern.

Als ich schließlich aufsah, stand sie da wirklich, und das in all ihrer Pracht. Eine riesige Fichte, ihre immergrünen, spitzen Nadeln schier prüfend gegen mich gerichtet, als würde ich mir erst ihr Vertrauen verdienen müssen. Es war nicht so, als hätte ich sie noch nie gesehen, aber doch wich ich die paar Schritte zurück, die ich vorher unbemerkt auf sie zugegangen war, und selbst wenn sie nur ein Baum, also kein Lebewesen war, das mir auch nur den geringsten Kratzer bescheren konnte wenn ich mich nicht gerade an ihren Nadeln stach, hatte ich unglaublichen Respekt vor ihr. Vielleicht lag dies an ihrer düsteren Aura, die sie ausstrahlte, um Zyklopen und andere Feinde Camp Halfbloods abzuschrecken. Trotzdem spürte ich auch ihre Geborgenheit, und vertraute ihr, dass sie mich vor allem beschützen würde, solange ich in ihrer Obhut war.

Ich legte meine Hand an den Stamm, tastete ihn ab und spürte sofort, wie ich zu Zittern begann. Ein schier von Gotteshand erschaffene Energie schoß durch sämtliche Adern meines Körpers, verblasste jedoch mit jedem meiner getätigten Atemzüge und hinterließ ein merkwürdiges Kribbeln in meiner Magengegend.

Dieses Gefühlschaos verwirrte mich so sehr, dass ich sichtlich die Lust verlor, weiter diesen beschissenen Weg zu säubern. Letztlich beförderte ich den Besen mit einem Wurf an den nächsten Baum und lehnte meine Wenigkeit an Thalias Stamm.

Eine Zeit lang döste ich einfach vor mich hin, merkte dann aber, wie es mir immer schwerer fiel, meine Augen auch nur einen Spalt weit offen zuhalten und schlummerte schließlich ein.

Als ich von einem unglaublichen Krach geweckt wurde, wich ich verschrocken hoch. Meine Fingernägel krallten sich in die Fichte, an der ich zuvor eingeschlafen war, und ich spürte den stechenden Schmerz, den meine plötzliche Reaktion mit sich gebracht hatte.

Ein paar Sekunden später war es jedoch wieder mucksmäusschenstill, als wäre ich der Einzige in diesem riesigen, angsteinflößenden Wald, den manche auch als Biest bezeichneten, da er jegliche Monster anlockte wie eine kühle Cola im Hochsommer die Wespen, die nur darauf warteten, sich im überzuckertem, koffeinhaltigen Getränk zu ersaufen.

Kein Vogelgezwitscher, nicht einmal einen Ast hörte ich brechen, geschweige denn die Zapfen von den Tannen fallen. Das Einzige, was mein Trommelfell zum Pulsieren brachte, war ein nerviges Fiepen. Jedoch dieses intensivierte sich bis es sich anfühlte, als würde mit einem Vorschlaghammer auf meinen Kopf eingeschlagen werden.

Ich ermahnte mich dazu, ruhig zu bleiben, mich zu entspannen und schloß meine Augen in der Hoffnung, dass der schmerzende Ton nachlassen würde. Ich hatte schließlich schon schlimmeres erlebt als einen Piepton, der in meinem Gehörgang herumgeisterte.

Und wirklich, nach einiger Zeit beendete mein Gehirn den Spuk und ich ergriff diese Chance, um die Lage zu checken.

Das Erste, was mir auffiel, war, dass die Sonne vom Horizont verschwunden war und der Mond sich langsam auf ihren Standpunkt schlich.

Das Nächste waren Schreie aus dem Teil des Waldes, der nicht durch das Flies geschützt wurde und zugänglich für allerlei Monster war.

Und das Dritte war eine messerscharfe Klinge aus himmlischer Bronze, die sich im Bruchteil von Millisekunden vor meiner Nase befand und dessen Besitzer sich wie ein Schatten in mein Sichtfeld schlich.

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Hallo Leute,

Ich bin's wieder und habe sogar gleich ein Update mitgebracht. Entschuldigung, dass ich nur so selten update, aber ich habe gerade die schlimmste Schreibblockade in der Laufbahn meines " Autorenseins", also verzeiht mir das bitte.

Wahrscheinlich werden alle Kapitel so kurz sein, da ich lange brauche, um zu recherchieren und überhaupt zum Schreiben zu kommen, wie ich schon erwähnte, schlimme Blockade.

Trotzdem würde ich mich sehr über Votes und natürlich am meisten Kommentare freuen, wenn ihr euch für meine Hirngespinste interessiert, welche ich mit mangelnder Kreativität auf den Bildschirm bringe. :)

LG romjaa

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⏰ Poslední aktualizace: Feb 12, 2018 ⏰

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