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Juliette

Es war nun eine Woche vergangen. In dieser Woche war sehr viel passiert.

André's Männer haben Joseph und einen Mann von ihm tot in dem Haus aufgefunden. Joseph starb, weil jemand ihm in den Kopf geschossen hat und einer seiner Männer, weil dieser an Schusswunden verblutete.

Niemand, außer James, André und mir, wusste wer dies ihnen angetan hat und wahrscheinlich würde es auch niemand jemals erfahren.

Wir gingen sogar auf Joseph's Beerdigung, um es nicht auffällig zu machen.

James hatte sich natürlich sofort erholt, nur ich nicht. Ich war schließlich der Grund wieso beide starben.

Ich war der Grund wieso zwei Menschen nicht mehr unter den Lebenden weilten.

Nahm mich das mit? Natürlich. Konnte ich dagegen etwas machen? Nein.

James und André hatten in der ganzen Zeit versucht mich abzulenken.

André hatte eine Freundin von ihm zu uns gebracht, die mir dann meine Haare machte und mich schminkte. Sie hatten mich auf eine Party geschleppt, die wir aber sofort wieder verließen.

Es lenkte mich nicht ab. Nein, die versuchte mich abzulenken, erinnerten mich nur noch mehr an den Vorfall.

Ich versuchte es selber zu vergessen. Ich durfte nicht immer daran denken. Außerdem hatte James selbst gesagt, das wenn ich ihn nicht umgebracht hätte er es selbst getan hätte. Also wäre er ja so oder so gestorben, oder?

Außerdem hatte er es verdient. Auch wenn es hart klingt. Aber er hatte schließlich versucht mich zu vergewaltigen.

Ich seufzte.

Ich wusch mein Gesicht mit kaltem Wasser. Dann ging ich in James' Büro, wo er schon seit Stunden war.

"Hey, ich dachte du schläfst schon.", sagte er verwirrt und schaute auf seine Uhr.

"Ich bin nicht müde. Was machst du hier die ganze Zeit?"

"Papier kram. Alles okay?" Er drehte sich im Stuhl zu mir und verschrenkte seine Finger zusammen.

"Ja, alles ist gut. Mir ist nur langweilig.", erwiederte ich und stellte mich vor ihn.

Lächelnd schaute er zu mir hoch. "Und jetzt?", fragte er und ich zuckte mit den Schultern.

Ich lehnte mich an den Schreibtisch und starrte die Wand an.

"Denkst du immer noch daran?", fragte James und stellte sich vor mich.

"Ich- nein." Ich schaute auf den Boden und atmete tief durch. "Ich denk nicht daran."

James legte eine Hand unter mein Kinn und hob es an, sodass ich in seine Augen schaute.

"Vergiss es einfach. Es ist nichts passiert. Außerdem .. Hättest du es nicht gemacht, hätte ich es gemacht."

"Können wir- Können wir einfach nicht mehr darüber reden? Bitte."

James nickte und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände. "Okay.", hauchte er.

"Okay.", erwiederte ich und lächelte leicht.

Ich weiß, ich müsste ihn hassen, aber in diesem Augenblick vergaß ich alles. Ich vergaß alles um mich herum. Was er getan hatte. Joseph.

Es gab nur noch uns beide.

Es fühlte sich komisch an. Aber irgendwie richtig.

Ich drückte meine Lippen auf seine. Es war wie eine Explosion der Gefühle. Ich hatte nie etwas für ihn Gefühlt, aber in dem Moment war es anders.

Ich spürte wie meine Herzschlag sich verschnellerte.

Seine Lippe waren so weich.

Es müssten Sekunden gewesen sein, die sich aber wie Stunden angefühlt haben.

Als ich mich von ihm löste und ihm in die Augen schaute, bekam ich ein komisches Gefühl.

Von einen auf den anderen Moment fühlte es sich wieder so falsch an.

Mein erster Kuss mit dem Mann der mich entführt hat und mich einsperrte. Mit dem Mann der mein Leben zerstört hatte.

Wir beide waren sichtlich geschockt. "Tut mir leid.", sagte ich und verließ das Büro so schnell ich konnte.

I Want Your BodyWhere stories live. Discover now