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Blaise stand etwas verunsichert da, ehe er sich mir gegenüber auf einen Sessel setzte.

„Was gibt es?"

„Ich muss mit dir reden."

Ich sah ihn verwundert an. Was gab es denn so wichtiges?

„Es tut mir alles so leid."

„Was tut dir leid?"

„Das ich dich so mies behandelt und im Stich gelassen habe. Das war nicht fair. Ich habe gesehen, dass du doch nicht so bist wie ich dachte."

Er sah betreten zu Boden.

„Du hast mich vorhin vor Amycus gerettet. Und ich weiß, dass er seine Drohung wahr gemacht hätte. Du hast dich gegen ihn gestellt und alles auf dich genommen."

„Schon okay. Du bist und bleibst immer mein bester Freund. Ich könnte es nie ertragen, wenn du irgendwie leidest."

„Ich habe dich damals für irgendwas verurteilt. Doch bei dem Streit mit Draco hätte ich dich um ein Haar verloren. Und das hätte ich mir nie verziehen. Gerade jetzt vor dem Krieg will ich kein Streit mit dir oder irgendwie sauer auf dich sein. Es kann alles passieren. Und ich brauch dich."

Ich sah ihn mit großen Augen an. Das hätte ich jetzt nicht erwartet.

„Ich brauche dich auch Blaise. Du bist mir so verdammt wichtig. Und es tut mir ja so leid, dass ich dich damals foltern wollte. Ich bin eine schlechte Freundin."

„Nein, bist du nicht. Und ist schon okay."

Er lächelte leicht. Und ich erwiderte das.

„Dann ist alles wieder okay zwischen uns?"

Ich nickte. Und dann sprang ich auf und umarmte ihn, was er erwiderte.

„Ich hab dich so lieb Blaise."

„Ich dich auch Ally."

Ich setzte mich wieder aufs Sofa.

„Und ich weiß, dass du mich gerade jetzt brauchst. Dich bedrückt was. Und du musst mit jemandem reden. Also, ich habe ein offenes Ohr für dich."

„Danke, aber mich bedrückt nichts."

„Doch, das sieht man. Was ist los."

„Nichts..."

„Ally, sag mir auf der Stelle was los ist. Es ist wegen Draco oder?"

Als er diesen Namen aussprach, fing ich an zu weinen. Ich wollte nicht wegen Draco weinen, aber es ging nicht anders. Jetzt kam alles hoch. Ich hatte es nicht wirklich verarbeitet, eher verdrängt. Doch jetzt war mir alles zu viel. Ich konnte es einfach nicht länger verstecken.

Blaise setzte sich neben mich.

„Er wollte mich töten."

Jetzt weinte ich noch mehr. Alle Tränen, die sich die letzten Tage angestaut hatten, liefen mir das Gesicht runter.

Es musste ziemlich bescheuert aussehen, so neben Blaise zu sitzen, aber gerade war mir das egal.

„Hey, alles ist gut."

„Nein, nichts ist gut. Er hat mich Blutsverräterin genannt. Er wollte mich foltern. Und töten. Er hat es fast ausgesprochen. Alles ist eskaliert. Ich hab ihn Feigling genannt. Und dann hat er dieses Wort ausgesprochen. Es hallt immer noch in meinem Kopf. Es war so schrecklich. Das werde ich ihm nie verzeihen."

„Wieso ist das denn so eskaliert?"

„Es fing damit an, dass ich zugegeben habe, dass ich Angst um die Familien habe, die ihre Kinder im Krieg verlieren. Und das hat ihm nicht gepasst. Das war nach den Weihnachtsferien im Zug. Und dann hatten wir einen riesen Streit. Danach hat er mich dann ignoriert. Und dann ist das alles eskaliert."

lieber ein ehrlicher Slytherin als ein scheinheiliger GryffindorWhere stories live. Discover now