Titel deiner Story

44 4 1
                                    

Total fertig

Meine Muskeln brannten. Mein Kopf fühlte sich taub und dumpf an und ich wollte nur noch, eine Dusche, ein Bett und eine Enrique Iglesias Playlist. Doch leider war meine Mutter zuhause. Sie kam ungefähr drei Sekunden, nachdem Phaglona und ich in mein Zimmer geflogen kamen. Sie rief nach mir und mir blieb gerade noch Zeit, mich umzuziehen, bevor ich mich ihr stellte. Mit Phaglona (dem meine Mutter natürlich nicht sehen konnte) trat ich ins Wohnzimmer und setzte mich aufs Sofa, Phaglona blieb lässig im Türrahmen stehen.

„Camille Theresa Parker! Was denkst du dir eigentlich dabei? Du bist sechzehn. Sechzehn! Alkohol ist verboten für dich. Du bist so dermaßen verantwortungslos und dumm…wenn du nun irgendetwas gemacht hättest, womit du in einem nüchternen unzufrieden wärst…“

Hatte ich. Ich hatte mit einem Engel geknutscht.

„Wie bist du nach Hause gekommen? Bist du gefahren?“

„Nein ich bin…gelaufen.“, sagte ich leise. Natürlich schämte ich mich. Extrem.

„Weißt du, dass ist extrem verantwortungslos von dir. Wenn dir jetzt irgendetwas passiert…“

Und dann viel ihr blick auf mein blaues Auge.

Well, shit!

„Oh mein Gott! Camille? Was zum Teufel hast du gemacht? Sag mal spinnst du? Wie ist das passiert?“

„Ich..ich…“

Scheiße? Was mache ich denn jetzt?

„Ähmmm…also das..ja…haha, weißt du, das war eine echt lustige Geschichte.“ Ich bin eine so schlechte Lügnerin.

„Ja, Kim? Was für eine Geschichte? Und wehe, du lügst mich an.“ Okay, ich würde nicht lügen können.

„Mom, ich..ich..ichweißesnicht.“, den letzten Teil sagte ich ganz schnell. Das verringerte sie Chance, dass sie merkte, dass ich log.

Hoffte ich.

Argwöhnisch sah sie mich an.

„Weißt du, wenn du eh schon total dicht nach Hause kommst, dann könntest du wenigstens ehrlich zu mir sein.“ Okay, es gab eine gute und eine schlechte Nachricht:

Die Gute: Sie nannte mich wieder Kelly.

Die Schlechte: Sie wusste, dass ich log.

„Mommy, bitte…Ich…reicht es, wenn ich dir versichere, dass es mir gut geht?“

Sie schürzte die Lippen. Dann:

„Nein.“

„Tja, es muss aber reichen.“

„Hör zu, ich will doch einfach, dass es dir gut geht…“

„Es geht mi gut.“

„…Und wenn du jetzt mit irgendeinem Jungen..“

Oh. Mein Gott. Phaglonan grinste und konnte offensichtlich nur mit Mühe ein lautes Lachen unterdrücken.

„Mom! Stop. Bitte. Ich…ich..“

„Du?“

Okay, Augen zu und durch.

„Mom, ich bin noch Jungfrau. Ich habe keinen Freund. Reicht das?“

Ich stand auf, ohne auf ihre Antwort zu warten. In meinem Zimmer wartete Phaglona schon auf mich. Wie machte der da?

„Oh mann, war das peinlich.“, flüsterte ich, weil ich angst hatte, dass meine Mutter uns hören könnte.

„Du musst nicht flüstern.“, erriet Phaglona meine Gedanken.

„Sie kann uns nicht hören, Aber sollte sie herein kommen, würde sie die Bewegung deines Mundes sehen.“

„Oh, okay.“, sagte ich, wieder etwas lauter.

„Du bist also noch Jungfrau.“

„Tja, weißt du, nicht jeder ist schon…200 Jahre alt.“, giftete ich, doch er lachte nur.

„Und nicht jeder sieht so aus…wie..wie eine knackigere Version von Ian Somerhalder.“

Wieder Lachen.

Unwillkürlich fragte ich mich, wer wohl seine Freundinnen gewesen waren. Engel? Göttinnen? Wie kriegte ich das raus, ohne direkt zu werden?

„Gibt es eigentlich viele Engel?“, fragte ich unschuldig.

„Nein, nur ich und meine Schwestern waren Engel. Jetzt sind wir gefallen.“

„Also werden Engel irgendwann aussterben?“

„Wir sind unsterblich aber…ja.“

„Und ihr könnt nicht einfach kleine Engelchen…“

„Nein. Das würde nur zwischen zwei Engeln gehen. Aber es gibt nur mich, als männliches Exemplar. Ich könnte keine Irdische befruchten.“

Als er meinen verständnislosen Blick sah meinte er: „Ich kann keine Irdischen schwängern.“

Ahhhh. Plötzlich wurde mir bewusst, worüber wir da redeten. Sofort sieg Schamesröte in meine Wangen und ich fühlte mich automatisch an die gestrige Nacht erinnert.

„Phaglona, gestern…bevor dieses Ding mich angegriffen hat…ich will nur sagen, dass mir das in der Kammer…“

„Jeder tut unter Einfluss von Alkohol Dinge, die man unter nüchternem Zustand nicht tun würde.“

„Ähh..ja.“

Ich legte mich aufs Bett und sofort legte er sich dazu.

„Wieso schläfst du eigentlich immer hier? Ich meine…wieso liegst du immer mit mir in meinem Bett?“

„Weil ich dich beschützten muss. Und jetzt schlaf. Morgen wird ein anstrengender Tag.“

„Weißt du, dass sind genau die Worte, die man vor dem Einschlafen nicht hören möchte.“

Er legte wieder schützend einen Flügel um mich und ich schloss die Augen.

Der Gefallene UnsterblicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt