23| Sie müssen wissen, dass Sie nicht die einzige sind, die das behauptet.

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Alle meine Glieder schmerzten. Meine Kleider waren Klitschnass und kalt war es auch noch geworden. Langsam ging schon die Sonne auf. Die ersten Sonnenstrahlen schienen zwischen den Bäumen hindurch. Ich versuchte eine bequemere Position auf dem Waldboden zu finden, kam dabei aber mit meiner Hüfte an die raue Rinde des Baumes, an dem ich lehnte

Vor Schmerzen sog ich scharf die Luft ein und presste meine Hand auf die Stelle. Es hatte zum Glück aufgehört zu bluten, aber das Kleid war trotzdem hin.

*Flashback 6 Stunden zuvor*

Ich nahm meine Beine in die Hand und rannte was das Zeug hielt durch den Garten. Über den Zaun kletterte ich etwas umständlich und blieb mit meinem Kleid deshalb auch an einem Zaunpfahl hängen. Ohne großartig nach zu denken riss ich das Kleid ab und blieb stehen.

Hatte sie links oder rechts gesagt?

Ich entschied mich kurzerhand für rechts und joggte den Trampelpfad an den Gärten entlang.

Doch auf einmal schossen zwei dunkel angezogene Personen aus der Dunkelheit und rannten auf mich zu. Als sie nicht mehr weiter als drei Meter entfernt waren, erkannte ich das Messer in der Hand des einen.

Sofort stieg Panik in mir hoch und ich rannte, so schnell ich konnte, in den Wald hinein. Die Zweige streiften Meine Arme und Beine, hinterließen leichte Spuren, Brennnesseln hinterließen ein unangenehmes Gefühl an meinen nackten Beinen. Meine Schuhe hatte ich schon lange nicht mehr an. Ich hatte sie in der Kutsche vergessen.

Ich wagte einen kurzen Blick über meine Schulter, konnte aber niemanden sehen. Allerdings sah ich auch nicht die Wurzel vor mir und somit fiel ich unsanft auf den dreckigen Waldboden.

Ich wollte gerade wieder aufstehen, als einer der Verfolger aus dem Dickicht trat.

"Hab ich dich." Eindeutig ein Mann.

Er zückte sein Messer und kam auf mich zu.

Panisch schaute ich mich nach einem Gegenstand um, mit dem ich mich wehren könnte.

"Gib mir dein Geld und du kommst unversehrt davon." Taschendiebe. Sie waren nicht von den Oat. Es waren Taschendiebe, die mich gefunden hatten. Erleichtert atmete ich tief aus.

Doch dann wurde mir bewusst, dass ich gar nichts dabei hatte.

"Ich habe nichts."

"Dann gib mir den Mantel."

Zitternd setzte ich mich auf und zog den warmen Mantel aus. Sofort wurde ich von beißender Kälte umhüllt. Ich schmiss ihm ihn vor die Füße.

"Das Kleid."

"Was?"

Er fuchtelte mit dem Messer umher.

"Ich will das Kleid. Es sieht zwar nicht besonders aus ist aber bestimmt teuer gewesen."

"Ich.. aber ich ... kann doch nicht bei der Kälte nackt rumlaufen!"

Er lachte höhnisch. "Geh doch zu Papi, der kauft dir doch bestimmt gleich ein neues. Du bist doch eine zwei."

Ich hatte einen langen Stock entdeckt. Ich versuchte langsam rüber zu rutschen, so dass er es nicht bemerkte.

"Ich... bin ...k-keine zwei." Stotterte ich.

"Und ich bin die Zahnfee. Haha. Warum solltest du dann mit so einem Mantel in einem zweier Viertel machen ? Und jetzt her damit!"

"Ich bin eine sechs. Wirklich." Nur noch ein kleines Stück, dann hatte ich ihn.

"Das kannst du deiner Großmutter erzählen. Gib mir jetzt das Blöde Kleid oder ich hole es mir. Eins.." er kam einen Schritt näher.

"Zwei" er streckte das Messer vor sich.

Selection ~ The brave #WatticalAward2017 #PlatinAward18Where stories live. Discover now