44. ~ "Travis!"

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Justin Nozuka - lulius

"Du kämpfst nur mit deinem Schmerz und deiner Wut.", spüre ich Travis Hände sich um meinen Bauch schlingen. "Du musst mit deinem Herzen kämpfen, dann überrascht du sie.", wende ich mich aus seinem Griff und stoße meine Hände gegen seine Brust. Doch als er die Augen zusammen kneift lasse ich sie fallen und halte sie mir vor den Mund. "Tut mir leid.", murmle ich vor mich hin, als ich mich neben ihn in auf den Boden setze. Ich beobachte ihn, wie er sich an den Bauch fasst und den Kopf in den Nacken legt. Ich war so fasziniert von seinen Kämpfkünsten, das ich ihn gebeten habe mir etwas beizubringen. "Wieso sollte ich dir etwas bei bringen?", kommt mir dieses Szenario bekannt vor, sodass ich auf meine Hände schaue. Ich bin in einem anderen Land, ein anderer sitzt vor mir und ich bin nicht mehr so zerbrechlich, wie früher. "Ich will keine Angst mehr haben.", spüre ich Travis' Blick auf mir. "Ich trage mit mir diese fürchterliche Angst und das will ich nicht mehr.", fahre ich mir durch mein lang gewachsenes Haar und stütze meinen Kopf auf den Händen ab. "Kann ich verstehen.", meint Travis, was mich ihn anschauen lässt. Er verrät mit seiner Miene nichts, doch was er sagt verwirrt mich. "Wie meinst du das?", frage ich ihn. "Du sagst immer solche Sachen."
Er zuckt mit den Schultern und schaut aus dem Fenster, entweicht meinen Blick, doch ich lasse nicht locker. "Ich habe deine Wand gesehen.", schnallt Travis Gesicht wieder zu mir und ich beharre in meiner Position. "Wieso?", frage ich ihn und ziehe die Augenbrauen zusammen. "Naja.", lehnt Travis sich zu mir und schaut mir in die Augen. "Der Soldat ist tot. Richard ist Blair's Mörder. Elma weiß es nun und du?", meint Travis, doch ich schüttle den Kopf. "Das meine ich nicht.", habe ich ein einziges Kärtchen vor Augen, welches neu ist, sonst ist die Wand komplett leer, bis auf meinen Namen hin. "Was willst du von mir hören?", schaut Travis nun zur anderen Seite, zu den Bücherregalen und ich folge seinem Blick. "Wieso steht dein Name auf einem Kärtchen?", stelle ich ihm meine Frage, doch bekomme keine Reaktion von seinem Körper, während ich den roten Faden von seinem zu meinem Namen im Kopf durch fahre.
Wie stehe ich zu ihm in Verbindung?

~

"Ana!", mahnt Johnathan mich und reißt mir die Tasche aus der Hand. "Jetzt beruhige dich.", schmeißt er sie wieder auf mein Bett und legt die Hände an meine Schultern. "Jetzt hör mir mal zu."
Ich schnaufe und schaue ihm böse in die Augen. "Du kannst nicht gehen, das ist viel zu gefährlich. Was wenn er dich tötet?", liegt in Johnathan's Stimme eine Angst, die ich so noch nie gehört habe. "Ich habe deinen Eltern versprochen dich zu beschützen und zu Ehren, bis zu meinem Todestag. Ich lasse dich nicht gehen.", schüttle ich den Kopf, denn Johnathan ist nicht ich.
"Soldat.", muss ich schlucken, als er seine Hände von mir nimmt, als ich ihn an seinen Titel erinnere. "Unser Zuhause ist in Gefahr. Die Menschen die dich lieben und mein Thron.", gehe ich wieder zum Bett hin und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. "Mein Thron.", wende ich mich wieder zu meinem Soldaten hin, der nickt. "Ich muss gehen."
"Eure Majestät.", richtet Johnathan seine Schultern und salutiert vor mir, sodass ich den Kopf neige und ihm damit Dankbarkeit zeige. "Ich werde Euch begleiten, aber bitte, wartet bis zum Morgen."
"Ich würde für meine Herrschaft sterben, Johnathan.", setze ich mich auf mein Bett.
"Und ich würde für Euch sterben, Anabeth!"

~

"Ich will dir etwas schenken.", hebe ich die Mappe hinter meinem Rücken hervor und halte sie Melinda unter die Nase. "Was ist das?", strahlt sie mich mit einem breiten Grinsen an. Sie greift nach meiner Hand und zieht mich mit sich auf ihr Bett. Ich überreiche ihr die Mappe, die mir Travis hinterlassen hat. Er hat Bilder von mir gemalt, wie ich draußen den Pfeil mit dem Bogen schieße. Wie ich mit Melinda am Lachen bin oder wie ich schlafe. Bilder von mir habe ich rausgenommen und in meine Tasche gelegt, doch einige Bilder mit Melinda habe ich drin gelassen. "Oh Beth!", staunt meine Freundin und macht große Augen. "Aber die hast du doch nicht gemalt, oder?"
Ich schüttle den Kopf und mir kommt ein Lächeln über die Lippen. "Natürlich nicht."
"Travis hat sie gemacht.", weiß sie es bereits, denn keiner ist sonst so begabt und talentiert. "Ja, das hat er. Ich wollte sie dir geben.", umfasse ich Melinda's Hand. "Du bist mir eine sehr gute Freundin, Melinda und ich wollte dir nur sagen das du mir in meiner dunkelsten Zeit geholfen hast. Ich schätze dich sehr!", spüre ich wie mir die Tränen kommen, als ich sehe wie Melinda bereits weint. "Komm her!", legt Melinda die Mappe neben sich, schlingt ihre Arme um mich und drückt mich an sich. Ich vergrabe mein Gesicht an ihr und drücke die Augen zu, lasse meine Tränen in einer Mischung aus Freude, Freundschaft und Trauer fallen. "He.", löst Melinda sich schweren Herzens von mir, was mich meine Tränen von den Wangen wischen lässt. "Sollen wir ihr Grab besuchen?"
"Ist es schon da?", Melinda nickt mit einem Lächeln aus Freunde und Trauer, was mich wieder Tränen produzieren lässt. "Möchtest du es sehen?", fragt sie mich, während sie die Mappe schließt und an ihr Herz drückt. "Natürlich."

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