Mission erfolgreich

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Die Nacht darauf konnte ich einfach nicht schlafen. Ich hatte zu viel Angst vor der Geldübergabe. Ich schrieb Jongin, der zu meiner Verwunderung noch wach war. Wir schrieben ein wenig, bis ich auf einmal etwas an mein Fenster klopfte. Vorsichtig ging ich dort hin. Es war Jongin. Was macht der Dummkopf bitte um die Uhrzeit hier? Schnell öffnete ich das Fenster und er kletterte hinein. "Was machst du bitte hier?", fragte ich leise zischend. "Also ich dachte dich würde meine Anwesenheit mehr freuen", scherzte er, "aber warum ich hier bin, ist ganz einfach. Mir war langweilig und da du auch nicht schlafen kannst, dachte ich, dass ich vorbei komme." Na gut, ganz so scheiße war es dann doch nicht, dass er nun hier war. Wir legten uns in Bett. keiner sagte etwas. "Bist du aufgeregt, wegen der Übergabe", brach Jongin die Stille. "Ja schon", meinte ich. "Ich auch", sagte er und drehte sein Gesicht zu mir. Ich tat es ihm gleich. Immer wieder aufs neue fing mein Herz an zu rasen, wenn er mir so nah war. Sanft legte ich meine Lippen auf seine. Und immer wieder bekam ich diese Gänsehaut am ganzen Körper, wenn ich seine Lippen spürte. Außerdem war ich immer so glücklich, wenn er bei mir war, auch wenn ich es mir anfangs nicht eingestehen wollte. Komisch. Meine Oma hatte immer so von der Liebe gesprochen. Länger leugnen könnte ich es wirklich echt nicht. Ich tat es schon die ganze Zeit über. Wir lösten uns voneinander. Ich sah die von dem Mond beleuchteten Augen von Jongin. "Ich liebe ich", sagte ich nun einfach gerade aus. Seine zuvor freudig glänzenden Augen wurden nun groß. "M-meinst du das ernst?", fragte er mich. "Ja" hauchte ich und küsste ihn wieder. Und so bekamen wir diese Nacht auch nicht viel Schlaf ab.

Aufgeregt ging ich in der Pause in den abgesprochenen Raum. Jongin meinte, sie hätten schon alle Kameras platziert und kontrolliert, ob sie auch wirklich aufnehmen. Jetzt hieß es nur noch ihn zu einem Geständnis bringen. Im Klassenraum setzte ich mich auf einen beliebigen Platz und wartete auf Jooheon. Die Minuten fühlten sich an wie Stunden. Meine Hände waren am Schwitzen. "Na, mein lieber Kyungsoo. Wie geht es dir?", hörte ich dann endlich Jooheons Stimme. "W-wer ist denn d-das?", fragte ich nervös. "Siehst du Changkyun wie schnell der Schiss hat?" Dieser Changkyun fing an zu grinsen und nickte. "Also wo ist mein schönes Geld", kam er nun endlich zur Sache, denn das war mein Stichpunkt. "I-ich habe k-keins. I-ich bin p-pleite", stotterte ich vor mich hin. Ich hoffe, dass ich überzeugend bin. "Kein Geld für mich? das ist aber schade. Dann hast du aber mein Vater aus dem Gefängnis bekommen oder?", fragte er gespielt enttäuscht. Ich schüttelte mit dem Kopf. "Na gut, wenn du nichts der Gleichen erfüllt hast, weißt du ja was dir blüht. Ich überlege gerade an wem ich mich zu erst vergreife. Deiner Mutter, Jongin oder ne warte ich weiß wen." Abwartend sah ich zu Jooheon. Dieser kam langsam auf mich zu. Ich ahnte Schlimmes. "Ich finde dir sollte ich eine Lektion erteilen." Und schon spürte ich eine Faust in meinem Bauch. Oh Gott, tat das weh! Vor Schmerz krümmend ging ich zu Boden. Jooheon hielt es für nötig mir zu helfen, denn er zog mir meine Beine weg. Und schon lag ich auf dem Boden. "Changkyun, willst du auch mal?", fragte er seinen Begleiter. "Zu gerne", meinte dieser. Und wieder spürte ich eine Faust im Magen. Voller Freude wiederholte er das immer wieder. "Ey, Changkyun, sieh dir das an. Die kleine Ratte hat tatsächlich alles aufgenommen. Der wollte uns verpetzen." Changkyun wendete sich von mir ab und ging zu Jooheon. Mist, jetzt habe ich ein ziemlich großes Problem. Die beiden kamen wieder zu mir. Und nun spürte ich von beiden die Tritte an meinem ganzen Körper. "Stopp!", brüllte auf einmal jemand. Ich drehte mich etwas und sah einen wütenden Jongin und einen entsetzten Chanyeol in der Tür stehen. Ohne zu zögern kam Jongin auf mich zu. "Na, da hast du ja einen Retter in der Not. Zu schade, dass er leider auch gleich dieselben Schmerzen haben wird wie du", sagte Jooheon und holte aus. jedoch hatte er die Rechnung ohne Chanyeol gemacht. Dieser hielt ihn am Arm. Changkyun wollte sich gerade einmischen, doch wurden von Jongdae und Baekhyun zu Boden gedrückt. Wo kamen die denn jetzt bitte her? "Die Polizei wird sich bestimmt gerne mit euch beschäftigen, denn sie wird gleich da sein", hörte ich Baekhyun gehässig sagen. Und tatsächlich trafen kurz darauf zwei Polizisten mit Minseok zusammen ein. Sofort übernahmen die beiden Polizisten die beiden Schläger. "Jetzt ist alles vorbei", hörte ich Jongin sagen und spürte wie er seine Arme vorsichtig um mich legte. Ja es war vorbei. Ich legte ebenfalls meine Arme um ihn, doch Jongin löste sich wieder von mir, nur um seine Lippen auf meine zu legen. "Es tut mir leid euch stören zu müssen, aber wir bräuchten eure Aussagen zu diesem Fall", unterbrach uns der eine Polizist. Sie hatten anscheinend in der Zeit, wo wir mit uns beschäftigt waren, Jooheon und Changkyun an die Stühle mit Handschellen gefesselt. "Natürlich", sagte ich. "Okay, mein Name ist Kim Taehyung und das ist mein Kollege Park Jimin. Was ist genau passiert?" Wir beide schilderten nacheinander das Geschehnis den beiden Beamten. Park Jimin notierte sich immer wieder ein paar Stichpunkte, während Kim Taehyung die Befragung durchführte. "Okay, vielen Dank für eure Hilfe. Wir melden uns, wenn es etwas Neues gibt", informierte Taehyung uns noch, ehe sie Jooheon und auch Changkyun mitnahmen. "Ich gehe dann mal in meinen Unterricht. Vielen Dank für alles", bedankte ich mich bei meinen neuen Freunden. "Nichts da. So wie du aussiehst, gehst du nirgendwo hin", meinte Baekhyun. "Lasst schwänzen", schlug Minseok vor. Natürlich stimmten alle zu. Da ich leider dem Gruppenzwang unterlegen war, fügte ich mich und wir machten uns auf den Weg zu Jongin.

Wir hatten gerade das Schulgelände verlassen. Alle waren sich angeregt am Unterhalten. "Seid ihr beiden eigentlich jetzt endlich ein Paar?", fragte Baekhyun auf halber Strecke. Sofort richtete sich auch die Aufmerksamkeit der übrigen Drei auf mich und Jongin. Fragend sah ich ihn an und er mich. "Also", begann Jongin, brach aber ab. Ich wusste auch nicht was zwischen uns war. Wir haben zwar uns gestanden, dass wir uns lieben, jedoch nie den anderen gefragt, ob wir nun zusammen waren. Abrupt blieb Jongin stehen und drehte sich zu mir. "Ich frage dich einfach hier und jetzt. Ich liebe dich und du mich. Willst du also mein fester Freund sein?" Ohne zu zögern trat ich an ihn heran und stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Ich denke das reicht als Antwort. Wir hörten die anderen Sache sagen wie "Glückwunsch" oder "Endlich". Nach diesem kurzen Stopp gingen wir weiter zu Jongin. Na ja, besser gesagt ich und Jongin, da sich die anderen verabschiedet haben, weil sie noch etwas wichtiges vor hatten. Ich denke jedoch eher sie wollten uns lieber alleine lassen. Das war, glaube ich, auch die beste Entscheidung, die sie je getroffen haben, wenn ihr wisst was ich meine.

Fotograf (Kaisoo FF) Where stories live. Discover now