Wimpernschlag |

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"Stimmt das Harry? Oder verarscht du uns gerade?", fragt Ron mich mit hochgezogen Augenbrauen. "Ich...nein...nein nicht bei diesem Thema!", sage ich bestimmt. "Oh Gott...Ich fasse es nicht!", kreischt Hermine nur und umarmt mich so stürmisch, dass wir beide von der Bank, auf der wir bis gerade eben noch saßen runterfallen. "Ich denke mal ich hätte jetzt nen ähnlichen Ausbruch, wenn ich entweder du", er sieht Hermine an, "oder eben du wäre!", er sieht mich an. Kurz überlegt er. "Wobei, ich bin doch der gestörte Blutsverräter, oder, Malfoy?", er dreht plötzlich rasch den Kopf nach links. Malfoy starrt uns aus seinen sturmgrauen Augen unverhohlen an, er bekommt knallrote Ohren, als er bemerkt, dass Ron ihn beim Starren erwischt hat.
"Absolut korrekt, Weaselby! Total gestört!", gibt er in einem blasierten Tonfall wieder.

"Na dann...", Ron schmeißt sich auch auf mich, laut stöhne ich auf. "Ich freue mich, Harry!", kreischt er mit einer abnormal hohen Stimme. Lachend versuche ich mich von den Beiden zu befreien. "Mr Potter, Mr Weasley, stehen Sie bitte sofort auf!", Snapes schnarrende, unbewegte Stimme ertönt. "Was fällt Ihnen eigentlich ein zu stören, nur weil ich noch nicht anwesend war? Fünf Punkte Abzug für Gryffindor!"
Doch nichts, wirklich absolut niemand, nicht einmal Snape, kann meine Stimmung ruinieren. "Natürlich, Professor, tut uns ausgesprochen leid und wir werden versuchen uns zu bessern!", sage ich mit einem Augenaufschlag.
Snape, der vor unserem Platz stehen geblieben ist sieht nun richtig irritiert aus. "Nun denn, Mr Potter, das ist doch mal ein Anfang! Ähm ja....gut nun...", schnell wendet er sich ab und geht nach vorne.

°°°°°°

"Harry stimmt das?", fragt mich heute schon der zehnte. "Was denn?", genervt sehe ich vom Frühstück auf. Neville legt mir wortlos den Tagespropheten auf den Teller. Mir sticht ein Bild ins Auge. Ich. Ein Foto von mir. Und die Überschrift lautet....
"Das is jetzt ein schlechter Scherz, oder?", hauchte ich. "Lass sehen...", Ron greift sich den Propheten, "Harry Potter, der Weiberheld vom anderen Ufer?! Oh Gott, der Prophet wird ja schon zur neuen Hexenwoche!", Ron runzelt die Stirn.
"Harry! Oh Gott, deinem Gesicht zu urteilen hast du den Artikel gesehen! Das tut mir so leid!", bestürzt rennt Hermine auf uns zu. "Tja, ich wollte mich eigentlich nicht so outen, aber was solls?", ich zucke mit den Schultern. Die Zeitung hatte mir sehr viel Arbeit abgenommen. "Potter!", bei dieser Stimme zieht es mir alles zusammen. Pansy Parkinson. Natürlich nicht alleine, neben ihr steht Draco Malfoy.
"Mopsgesicht?", frage ich desinteressiert. "Na kleine Schwuchtel? Wie viele Schwänze hast du dir den schon für heute gesichert?", fragt sie gehässig. "Meinst du mit deinem, oder ohne, kleines Mansweib?", gebe ich ihr lässig Kontra. Ein Glucksen ertönt rechts von ihr. Hat Malfoy gerade ernsthaft Pansy ausgelacht?
"Parkinson, Malfoy, lasst Harry in Ruhe!", faucht Ron. "Oh wie süß, dein Beschützer?", fragt Malfoy und verzieht den Mund spöttisch. "Nein ein richtiger Freund, sowas wie du nie hattest und auch nie haben wirst!", ich packe Ron und Hermine und wir gehen aus der Halle. Draußen angekommen nimmt Hermine mich in den Arm. Ich lasse alles laufen und heule richtig los.

"Warum ist er immer so gemein zu mir? Ich liebe ihn doch-" Ron sieht mich mit aufgerissenen Augen an. "Wie bitte, was?"
Hermine verdreht die Augen. "Wie kann man bitte so unsensibel sein?", mit diesen Worten beginnt sie mich durchzuknuddeln. Und zwar bis ich wieder lächel. Das Mädchen hat Ausdauer. "Geht doch, so und jetzt geh nach draußen schnapp ein bisschen frische Luft. Wir warten oben auf dich!" Die zwei drehen sich um und verschwinden um die Ecke. Ich will mich gerade dem Tor nach draußen widmen, als ich herumgewirbelt werde.
"Ich hasse dich!", Ginny schlägt mir mit der flachen Hand ins Gesicht. Vor zwei Wochen hab ich mit ihr Schluss gemacht. Sie dampft sauer ab.

Mein Kopf. Ich bin gegen die Mauer gekracht. Ich stöhne leise. Mir wird schwindlig und ich sacke etwas zusammen. Ich höre jemanden knurren. Dann werde ich auf ein Fensterbrett gesetzt. Blond. "Wer war das?", knurrt er. "Dra-draco?", hauchte ich. "Ja?", er scheint leicht verunsichert, das verschwindet aber nach ein paar Augenblicken wieder. Ich sacke noch weiter zusammen, aber nur weil ich will, dass er mich stützt. Sofort stellt er sich zwischen meine Beine und hält mich an der Taille und im Nacken. Ich lege meinen Kopf in seiner Halsbeuge ab. "Danke...", hauche ich. Mir geht es eigentlich wieder gut, aber ich will Draco nicht gehen lassen. "Kein Problem!", sein Mund ist Zentimeter weit von meinem entfernt.

"Soll ich dich ablenken?", flüstert er. Ich nicke und starre wie hypnotisiert auf seine Lippen, die einen Wimpernschlag später auf meinen liegen. Sie sind soo weich....
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Fortsetzung?? 💕

Drarry One-ShotsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora