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„Bistdu dir sicher, Darius?", wollte die Frau überrascht von ihmgegenüber wissen, die Darius als seine Seelengefährtin bezeichnete.

Saphirawar eine wunderschöne Frau, mit ihren funkelnden azurblauen Augen,woher sie ihren Namen bekanntlich bekam. Ihr Haar glänzte Golden undsie hatte die Anmut einer Göttin, dem kein Mann widerstehen konnte.Eigentlich sollte er sich glücklich schätzen, solch eine Gefährtinzu bekommen. Aber anderseits konnte er sich nicht dagegen wehren, erempfand nichts für diese wunderschöne Frau. Auch wenn sie gutenHerzens war und sich um alle kümmerte, die Leid in sich trugen.

Normalerweisewürde es bedeuten, sie beide wären nicht füreinander bestimmt,aber er wusste es tief in sich drinnen, Saphira war seine Gefährtinfürs Leben. Auch sie spürte es. Selbst ihre Drachen fühlten es aufeine gewisse Art und Weise, das Schicksal hatte sie ausgewählt. Doches wäre verkehrt, wenn sie nicht einander lieben würden und danneinen Seelenbund eingingen. Das würde selbst für die Drachin inSaphira nicht infrage kommen.

Anscheinendwaren sie beide eines der seltenen Wesen in der Mythenwelt, die damitbestraft wurden, ewig aneinander gebunden zu sein, ohne jeglicheLiebe. Aber sie konnten nie wirklich frei davon sein. Er würde nichteinmal auf den Gedanken kommen, ihr etwas anzutun, weil er sie alsdie Seine schätzte und auch mochte. Als eine gute Freundin in seinemVolk. Mehr würde es nie sein und reichen.

Miteinem Seufzen wandte Darius sich an Saphira, die von ihrem Sesselaufgesprungen war. Sie war von der östlichen Stadt Nascar hier zumKönigsschloss gekommen, um ihn zu besuchen und als fungierendesRatsmitglied. Was er ja auch einmal gewesen war, bevor Lucien, seinNeffe, ihn als Stratege und Ratgeber mit Rat und Tat zur Seite stand.Nur hatte sich einiges verändert. Vieles um genau zu sein.

„Ja,ich bin mir sicher, Saphira. Ich will und habe beschlossen, mich alsRatsmitglied zurückzuziehen und um als vollwertiges Mitglied diesesHofes zu fungieren. Ich kann nicht gleichzeitig hier und in Nascarsein. Das weißt du", fing Darius an. „Es mochte am Anfang nochgehen, aber es treten immer mehr Probleme auf, die meine volleKonzentration und Anwesenheit brauchen. Da bleibt mir keine Zeit,mich noch um die Angelegenheiten in Nascar zu kümmern. Auch wenndies mal mein Zuhause gewesen war. Und wir wissen beide, alleinewirst du es nicht schaffen."

Entsetztschaute sie ihn mit ihren meerblauen Augen an. „Wie stellst du dirdas vor? Vor allem mit wem?"

„Ichhabe mir schon längere Zeit darüber Gedanken gemacht und du bistauch die Erste, mit der ich darüber spreche. Du weißt, ich würdekeine Entscheidung treffen, ohne mit dir darüber gesprochen zuhaben. Zumal mir auch keine andere Wahl bleibt. Du musst verstehen,wie wichtig das alles jetzt ist. Gerade jetzt",betonte er das letzte Wort, weil es ein Nachdruck verleihen sollte.

„Ja,ich verstehe schon die ganze Lage, in der wir Drachen jetzt stecken.Es wird jetzt nicht einfach sein. Aber ich verstehe nicht, warum dugleich über einen Rücktritt deines Amtes nachdenkst. Geht das nichtetwas zu weit?", wurde Saphira sachlich und ernst.

Dariusschüttelte nur mit seinem Kopf. „Nein, es wird nie wieder sokommen, wie es einmal gewesen war und du weißt es genauso gut wieich. Mache dir nichts vor, Saphira. Egal wie alles jetzt kommen odergar passieren wird, ich kann nicht wieder nach Nascar zurückkehren.Dafür ist jetzt zu vieles passiert, seit diesem Vorfall vor achtMonaten."

AchtMonate waren seither vergangen, als Emmanline verschwunden war undeinen Verrat an den König und Seelengefährten begangen hatte, womitniemand gerechnet hätte. Geschweige, das sie dazu imstande war. Niehatte die Elfe, indem ein solch seltenes Wesen steckte, nur dieVermutung gemacht, zu solch einer grausamen Tat fähig zu sein.

Dochwenn er es nicht selbst mit eigenen Augen gesehen hätte, würde eres niemals glauben. Nicht wenn er diese Kälte und Gnadenlosigkeit inihrem Gesicht gesehen hätte. Geschweige ihre Worte, die schwach anseinem Ohr gedrungen waren, hätte er es niemals für möglichgehalten.

Gebieter des Feuers und der UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt