Kapitel 6

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„Boah! Das is' mal 'ne Wohnung!", staunte Closey.
„Als Chirurg kann ich mir sowas leisten.", sagte Law arrogant.

Er wusste, was er hatte und scheute sich nicht, es auch zu zeigen. Diese Eigenschaft kam nicht bei jedem gut an, aber wer konnte ihm es verbieten?

„Hätte ich doch bloß studiert ... ", murmelte Closey völlig verblüfft und sah sich die große Wohnung an. Sie war um einiges größer, als die von den drei Jungs und sie konnte es nicht fassen, dass er hier alleine lebte. Wäre doch ziemlich einsam.

Wenn man ins Wohnzimmer kam, war vor einem direkt die Küche. Links war das Wohnzimmer mit einem großen Fernseher und einer Couch. Wenn man am Wohnzimmer vorbeilief, kam man zu einem Flur. Die Wände waren immer schneeweiß und die Einrichtung war langweilig grau, aber trotzdem noch sehr modern.

Law griff ihre Hand und ging mit ihr in ein Zimmer. Es war sein Schlafzimmer und sein Bett war riesig.
„Bevor ich mich in das Bett lege, wie viele Frauen haben dann vor mir darin gelegen?", fragte Closey.
„Ich denke mal, mehr als zwanzig.", antwortete Law schmunzelnd.
„Du Playboy, du!", meinte sie und schlug ihm lachend gegen die Schulter.

Sie ließ nicht seine Hand los und ließ sich mit ihm auf das Bett fallen.
„Fuck, ist das Bett bequem!", schwärmte Closey und räkelte sich.

„Also, wo ist das Zeug?", fragte sie lächelnd und setzte sich auf.
„Vielleicht hab ich doch kein Gras da.", meinte Law schmunzelnd.

Closeys Augen weiteten sich und sie ließ augenblicklich seine Hand los.
„Du hast mich entführt und willst mich als Sexsklavin!", sagte sie und zeigte mit ihrem Zeigefinger erschüttert auf Law.
Er war kurzzeitig verwirrt, doch dann lachte er. Sein Lachen war rau und genauso tief wie seine Stimme. Es hallte durch den ganzen Raum.

Als er wieder still wurde, kam er ihrem Gesicht näher.
„Das würdest du freiwillig werden.", raunte er.
„Ach? Würde ich das?", fragte sie und biss sich unschuldig auf ihre Unterlippe.
„Das würdest du.", hauchte Law und schloss seine Augen

Eigentlich sollte Law in diesem Moment fremde Lippen auf seinen spüren, doch stattdessen war es ein fremder Finger. Verwirrt öffnete er wieder seine Augen.

Closey sprang vom Bett und lief zum Türrahmen.
„Sorry, Süßer, aber ich bin nur mit dir mitgekommen, weil ich kiffen wollte und nicht wegen Sex. Vielleicht ergibt sich ja später noch einmal die Gelegenheit. Bis dann!", sagte sie und zwinkerte ihm zu.

Danach verschwand sie aus seiner Wohnung. Er knirschte mit den Zähnen und schlug mit der Faust auf das Bett.
„Scheiße!", knurrte er und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Wenn die Bitch ihn am Haken zappeln lassen wollte, konnte sie das gerne haben! Als ob er sich weiter mit ihr abgeben würde. Sie war doch nur eine dieser Frauen. Nicht mal das war sie! Sie war schon besonders, aber ... Dieses „Besonders" war anders. Sie war einfach interessant.

Sie hörten die Klingel und Ace war der Erste, der von seinem Platz sprang und zur Tür sprintete. Ohne zu zögern ließ er die Person ins Treppenhaus. Ruffy blickte neugierig durch den Türspion und als er Closey sah, wie sie die Treppe hoch ging, breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus.

Ruffy trat zurück und Ace öffnete die Tür. Ace sprang sie direkt an und schlang seine muskulösen Arme um ihren Körper. Closey war sichtlich verwirrt. Sie spürte seinen Herzschlag. Sein Herz hämmerte schnell und aufgeregt gegen seine Brust, aber nach wenigen Sekunden beruhigte er sich wieder. Closey fand das schon immer faszinierend, wie der Herzschlag sich änderte.

„Was hat er dir angetan?!", fragte Ace besorgt und legte seine Hand auf ihren Hinterkopf, um ihren Kopf mehr in seine Brust zu drücken.
„Fire Head, komm runter!", sagte Closey und drückte ihn von sich. Ace ließ sie los und ging ein paar Schritte zurück.

Verdammt, was hatte er da getan? Sie kannten sich kein bisschen und dann direkt solch eine Nähe? Irgendwie war ihm die Situation unangenehm.

„Siehst du, Ace! Du hast dir unnötig Sorgen gemacht!", meinte Ruffy.
„Du hast dir Sorgen gemacht? Weshalb denn?", fragte Closey verwirrt.

Ace lächelte und nahm Ruffy in den Schwitzkasten.
„Ach, nichts! Ruffy hat nur wieder Halluzinationen!", meinte er, während Ruffy sich in seinen Arm krallte und irgendwie versuchte sich zu befreien.

„Aha.", gab sie von sich und betrat die Wohnung.
„Ich schlaf bei dir, Strohhütchen!", rief sie.
„Hä? Warum?", krächzte Ruffy.
„Soll ich auf'm Boden schlafen, oder was?", erwiderte Closey und begab sich in sein Zimmer.

Ace ließ Ruffy wieder los.
„Was sollte das denn jetzt?!"
„Halt einfach deine Klappe, Ruffy!", sagte Ace sauer und ging in sein Zimmer.

Er schmiss sich auf sein Bett und starrte an die gerade interessant wirkende Zimmerdecke. Gott, warum hatte er vorhin nur so reagiert? Vielleicht, weil er es diesmal richtig machen wollte. Er wollte nicht noch jemanden an Law kaputtgehen sehen.

Er rollte sich zu seinem Nachttisch und öffnete die Schublade. Heraus nahm er ein Notizbuch mit rotem Einschlag. Der Schwarzhaarige setzte sich auf und blätterte ein wenig im Buch herum.

Mit grüner Tinte und einer Mädchenschrift wurden Tagebuch ähnliche Einträge in das Buch geschrieben.

Ace fuhr mit seinem Finger über einen grünen Satz und kniff die Augen zusammen.
Ich möchte nicht mehr.

Er blätterte eine Seite weiter und las sie sich durch.

Heute kam Law wieder zu Besuch. Er erzählte von seinem Studium und Ruffy hatte ihn die ganze Zeit gefragt, wie gut das Essen in der Uni sei. Nach dem dritten Mal schlug Ace ihm heftig auf den Hinterkopf und dann haben wir alle gelacht. Sogar Law. Fuck, wie sehr ich sein Lachen liebe!

Als er dann wieder gehen musste, schließlich hatte er morgen wieder Uni, brachte ich ihn zur Tür. Wir redeten noch eine Weile und als er losgehen wollte, küsste er mich. Er hatte mich geküsst! Ich weiß nicht, wie lange ich dort in der Tür stand. Irgendwann rief Ace meinen Namen und ich konnte mich aus meiner Starre lösen.
Ich kann es immer noch nicht fassen. Law hatte mich geküsst. Der Mann, den ich liebe, hatte MICH geküsst!

„Du dummes Ding ...", flüsterte Ace.

Er klappte das Buch zu und legte es wieder in seine Nachttischschublade.

„Fire Head!"
Seine Tür wurde geöffnet und die grinsende Closey stand dort.
„Gibst du mir ein T-shirt von dir? Die von Strohhütchen passen mir nicht!", bat sie ihn und machte eine Schnute.
„Du bist doch nur ein oder zwei Zentimeter größer als er!"
„Falls du es noch nicht bemerkt hast, ich habe Brüste und die nehmen einen sehr großen Teil des T-shirts ein.", erklärte Closey und zeigte dabei auf ihre Brüste.
Ace seufzte und stolperte aus seinem Bett. Aus seiner Komode schnappte er sich ein grünes Shirt und warf es zu Closey.
„Danke.", sagte sie und zwinkerte ihm zu, bevor sie die Tür wieder schloss und in das Zimmer vom Strohhut zurückkehrte.



fire head - acexoc | one pieceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt