15.

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Langsam öffnete ich meine Augen. Jemand hielt meine Hand fest. Es kam keine Panik. Es war Ellena. Sie saß immernoch neben mir. Doch ich lag. Ich lag in meinem Bett. "Keine Sorge ich habe dich rein getragen. Ich wollte dich nicht alleine lassen. Außerdem hat Luc angerufen. Ich habe ihm gesagt, dass du schläfst und dass du zurück rufst." "Danke." Flüsterte ich ihr zu. Sie lächelte mich an und stand auf. Ich griff nach meinem Handy und rief Luc an. "Hey kleine." "Hey." "Hast du gut geschlafen?" "Ja. Ellena hat auf mich aufgepasst." "Ihr versteht euch aber echt gut." "Ja." Mir fiel auf, dass ich noch den pulli von Ben anhatte. Sofort bekam ich ein schlechtes Gefühl. "Warte mal kurz." Ich legte das Handy weg. Dann holte ich mir einen neuen pulli. Schnell zog ich mich um. "Was hast du gemacht?" "Hab mich umgezogen." "Warum?" "Bitte sei nicht sauer." "Auf dich könnte ich nie sauer sein." "Ich hatte einen pulli von Ben an." "Was?! Warum?!" "Er fand es lustig mich mit meinen Klamotten ins Wasser zu schmeißen. Ellena hat mich da wieder raus geholt. Sie hat mir wechsel Klamotten angeboten. Allerdings nur ein T-Shirt. Also habe ich Ben nach seinem pulli gefragt." "Der bekommt so was von Ärger! Was fällt dem ein dich anzufassen!" "Bitte beruhig dich." Nur langsam beruhigte er sich. Wir sprachen noch eine Weile mit einander. Doch es war schon 22 Uhr und ich wurde wieder müde. Wir verabschiedeten uns und ich legte auf. Dann ging ich zu meinem Koffer und wollte meine schlafsachen anziehen. Doch dann entdeckte ich einen unbekannten pulli. Ich zog ihn heraus. Er war riesig. Viel zu groß für mich. Als ich daran roch wurde mir klar wem er gehört. Luc. Er hatte tatsächlich einen pulli von sich eingepackt. Nur für mich. Dieses Gefühl machte mich glücklich. Im Bad zog ich mich um. Natürlich zog ich den pulli von Luc an. Dieser war mir zwar viel zu groß, aber das machte mir nichts aus. "Hast du noch einen pulli von Ben?" Ich schüttelte den Kopf. Ein Lächeln lag auf meinen Lippen. Jetzt lächelte auch Ellena. "Sag nicht er hat dir einen pulli eingepackt." "Doch." "Er ist so süß." Ich nickte. Ich schlüpfte unter die Bettdecke. Meine Hände vergrub ich in den langen Ärmeln. Sein Geruch umgab mich. Schnell schlief ich ein. Ich fühlte mich einfach so geborgen.

Ich vernahm ein klingeln. Öffnete meine Augen. Es war ein Wecker. Es war 6 Uhr. Ich habe eine Nacht ohne Erinnerung geschafft. Niemand war da. Und ich habe es geschafft! Es lag bestimmt an Luc's pulli. Ich stand glücklich auf. Ben starrte mich an. In seinem Blick lag etwas böses. Etwas kühles. Mir jagte das Angst ein. "Von wem ist der pulli?" "Luc." "Dieses arschloch." Er stand auf und kam auf mich zu. Ich ging einige Schritte rückwärts. Doch bald kam die Wand. "Zieh diesen scheiß pulli aus." Sagte er böse. Ich konnte nicht antworten. Ich hatte zu viel Angst. "Zieh diesen pulli aus!" Zischte er mir zu. Nun schüttelte ich den Kopf. Er packte mich am Kragen. "Zieh jetzt diesen verdammten pulli aus!" Schrie er jetzt schon fast. Es war komplett vorbei. Die Panik hatte mich schon komplett ausgefüllt. Er machte mir Angst. Wahnsinnige Angst. "Er ist so ein arschloch! Er nimmt dich mir weg!" Ellena war Mittlerweile wach geworden. "Ben lass Ann los!" Er ließ nicht los. Er drückte mich immer fester an die Wand. "Wenn du den pulli nicht ausziehst, verpass ich dir eine." Ich konnte mich nicht bewegen. Ich war wie erstarrt. Ben holte aus und schlug mir in den Magen. Stumme Tränen liefen über meine Wangen. Ich ließ es einfach zu. Verfiel in meine Vergangenheit. Vor Mir stand nicht mehr Ben. Sondern mein Vater. Er beschimpfte mich. Schlug auf mich ein. "Ben!" Schrie Ellena. Der nächste Schlag traf in die Rippen. Schmerz durchzuckte meinen Körper. Doch ich wehrte mich nicht. Ben ließ los und ich fiel unsanft auf den Boden. Ich lag da. Schlung meine arme um meinen Kopf. Wartete auf den nächsten tritt. Der auch folgte. Ich schrie nicht. Ich ließ es über mich ergehen. "Ben Hör doch endlich auf." Doch er hörte nicht auf. Er fing sogar an mich zu beschimpfen. "Du bist so eine dreckige Schlampe. Du siehst nicht was ich für dich fühle. Ich hasse deinen Lover. Er beschlagnahmt dich. Ich bin viel besser!" Endlich griff der andere junge ein. Er zog Ben von mir weg. Ellena stürzte sofort zu mir. Doch ich war in mir selbst gefangen. So wie damals. Stumm wischte ich mir die Tränen weg. Stand auf. Ging einfach. Ellena ging mir hinterher. Doch ich ging einfach weiter. Ging aus der Unterkunft. Fing an zu rennen.

Trapped in my soulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt