Kapitel 11

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Harry POV.

Widerwillig strecke ich meinen linken Arm unter der kuscheligen, warmen Decke hervor und lasse ihn mit der Handfläche nach unten auf meinen Wecker fallen, der Gott sei Dank sofort das hohe, nerv tötende Piepsen unterlässt. Ich stütze mich auf meine Ellenbogen und lege meinen Kopf in meine Handflächen während ich meine Gedanken sortiere:

Heute ist Samstag, das heißt früh aufstehen und arbeiten gehen. Letzte Woche hatte ich von Barbara frei bekommen, sie wollte, dass ich mich ausruhe. Ich habe zwar protestiert, aber sie hat mich einfach aus dem Laden hinausgeschoben (Jap, sie ist stärker als ich).

 Ich reiße mich aus meinen Gedanken und  will aufstehen, aber meine Beine und meine Bettdecke sind nicht voneinander zu trennen; Doch bis mir das klar wird liege ich schon auf dem Boden und ein stechender Schmerz durchzuckt meine linke Schulter, auf der ich gelandet bin.

Vor Schmerzen aufstöhnend stehe ich vom Boden auf und gehe ins Bad. Dort angekommen betrachte ich mich erstmal im Spiegel:  Meine dunkelbraunen Locken stehen wild von meinem Kopf ab und mein Gesicht sieht heute aus irgendwelchen Gründen verquollen aus, mal abgesehen von dem roten Kissenabdruck auf meiner rechten Wange.

Bei diesem Anblick stöhne ich verzweifelt auf; wie soll ich Babara verklickern, dass es mir gut geht, wenn ich so fertig aussehe?!

Ich beschließe mich einfach mal zu duschen und das Beste zu hoffen. Mädchen haben’s da viel einfacher, die können sich einfach ihr Gesicht zukleistern um alles zu überdecken, und keiner sagt was. Wäre bestimmt einfacher als Mädchen.

Harold Edward Styles, dachtest du gerade WIRKLICH, dass es die lieber wäre, du wärst ein Mädchen?! Das ist sowas von absolut NICHT-hetero!

Seufzend mache ich mich fertig für die Arbeit und mache mich anschließend auf den Weg zur ‚Little Bakery‘.

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„Harold, mein Lieber! Wie geht’s dir denn?“ Das sind die Ersten Worte, die heute jemand an mich richtet. Als ich das aufrichtige Interesse in Bab’s Stimme höre muss ich lächeln – sie ist wirklich meine zweite Mutter.

„Mir geht’s gut Babs, danke. Und selbst?“

„Mir geht’s immer gut, wenn ich sehe, dass mein kleiner Harold wohlauf ist.“

„Du sollst mich doch nicht ‚kleiner Harold‘ nennen, ich bin mindesten 2 Köpfe größer als du!“ Ich verschränke meine Arme vor der Brust und stelle mich provozierend und breit lächelnd vor meiner Chefin auf. Aber die lässt sich nichts sagen.

„Als ich dich zum Ersten Mal gesehen habe warst du noch soooo klein“, meint sie lächelnd und öffnet einen winzigen Spalt zwischen ihrem Daumen und ihrem Zeigefinger. „Also wirst du für mich immer der kleine Harold Styles sein.“ Mit diesen Worten gibt sie mir noch einen ihrer berühmten Po-Klaps und geht wieder zurück in die Küche.

Lachend und kopfschüttelnd folge ich ihr und fange an, meine Hände mit Mehl zu bestäuben.

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„Babs, was zur Hölle-?“ „Sshhhhhhh!“ Barbara hält sich ihren Zeigefinger vor ihre Lippen und reißt ihre Augen auf um mir zu signalisieren, dass ich nicht weitersprechen soll. Ich gehorche und stelle das Blech mit heißen Brötchen auf den Küchentresen.

Meine Chefin steht an der Wand gedrückt, direkt neben der Tür. Ich mustere sie mit einem Schmunzeln, verschränke meine Arme vor der Brust  und hebe eine Augenbraue um Babs zu signalisieren, dass ich auf eine Erklärung warte.

Nach ein paar Momenten löst sie sich aus ihrer Starre und atmet einmal tief durch. Dann winkt sie mich zu sich, und ich nähere mich ihr mit einem halben Meter Abstand. Sie lehnt sich etwas nach vorne, ich tue es ihr gleich, und dann sagt sie mit gedämpfter Stimme: „Lola ist da.“

Ich muss bei diesem Satz versuchen nicht laut loszulache, weil ich jetzt eher die Mafia erwartet, dabei ist es nur Lola. Naja, NUR Lola ist vielleicht nicht gut ausgedrückt. Diese Frau ist Stadtbekannt und bestimmt schon 110 Jahre alt. Den ganzen Tag lief sie durch die Stadt und versuchte den neusten Klatsch zu erfahren. Doch der Grund, warum Barbara sich versteckte, war folgender:

Lola redete gerne. Und zwar viel. Und lange. Barbara muss sich fast täglich anhören, was Lola zu erzählen hatte, und so tun, als wäre es interessant. Lola war auf jeden Fall eine Klasse für sich.

Da kann ich verstehen, warum Babs Mal eine Auszeit von ihr braucht.

„Gestern hat mir diese Frau zweieinhalb Stunden lang das Ohr abgekaut. zweieinhalb Stunden!“ , raunt Barbara mir aufgebracht zu und ich muss grinsen. Es ist schon ein ziemlich lustiger Anblick, wenn sich eine wirklich sehr starke 50-jährige vor so einem gebrechlichen, alten, kleinen Fossil versteckt.

„Ich übernehm das“, sage ich und grinse Babs aufmunternd zu. Ich trete hinaus, hinter die Theke und setze mein breitestes Lächeln auf.

„Morgen Lola!“, begrüße ich unsere langjährige Stammkundin. „Guten Morgen, Harold!“ „Sie sollen mich doch nicht Harold nennen!“, erwidere ich gespielt genervt , woraufhin Lola in Gekicher ausbricht.  

„Was darf’s denn sein?“  Eine Weile rede ich noch mit Lola, sie erzählt mir den neuesten Tratsch von ihren Nachbarn und ich sage, dass in der Schule alles okay ist und so weiter.  Nach ein paar Minuten kommen die ersten Kunden, also kann sich Lola mit denen unterhalten während ich die Regale auffülle. Einige Zeit verläuft alles ruhig – ich bediene Kunden, bringen ihnen ihre Kaffee oder Tee und scherze mit ihnen.

Gerade als ich einen Tisch in unserer ‚Little Bakery‘ abräume klingelt die Türklingel als Signal, dass wir einen neuen Kunden haben. Ich drehe meinen Kopf und sehe in Richtung Tür, woraufhin mir kurz der Atem stockt.  Im offenen Türrahmen steht Louis – mit einem Strauß roter Rosen in den Händen. 

Love Will Save Us - A Larry Stylinson Love StoryWhere stories live. Discover now