8. Streit

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*TONI POV*

Es war allerdings keine gute Idee gewesen, zu bleiben, weil Nias Freundin natürlich auch ins Wohnzimmer kam. Und ich durfte ertragen wie sie sich nah an Nia kuschelte. Ich versuchte dem ganzen keine Beachtung zu schenken und beschäftigte mich mit meinen Handy.

Wie ich inzwischen mitbekommen hatte, musste Vanessa bald los zur Arbeit. Was für mich ja nur von Vorteil war. 

Später hatte sie sich mit einem Kuss von Nia verabschiedet und wie sehr hatte ich mir gewünscht für einen Moment sie zu sein. Zu mir sagte sie ein "Tschüss Toni", was ich relativ spät realisierte, da ich abgelenkt war. Als sie schon aus dem Wohnzimmer verschwunden war, rief ich ich noch ein "Tschau" nach.

Nia stellte seinen Laptop beiseite, setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. In meinen Hals bildete sich ein Kloß, den ich gekonnt runterschluckte. An der Stelle wo seine Hand lag fing es zu kribbeln an.

"Ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen..."
"Das kannst du aber wirklich nicht. Dabei muss ich mir diesmal alleine helfen."

Wenn er nur wüsste, dass er in dem Moment noch alles viel schlimmer machte. Einfach nur weil seine Hand über meinen Rücken strich.

Irgendwie wollte ich diese Last endlich loswerden. Aber wenn ich es ihm sagen würde, würde ich ihn damit nur belasten. Ich denke, es ist bestimmt nicht einfach damit umzugehen. Einen kurzen Moment zweifelte ich tatsächlich, ob ich es ihm nicht einfach sagen sollte. Aber das vergaß ich im nächsten Moment auch sofort wieder.

Nia hatte sich wieder auf die andere Seite des Sofas gelegt und machte mir mit einer Geste klar, ich sollte mich zu ihm legen. Ich erinnerte mich daran, dass Vik meinte, ich solle einfach so weiter machen wie sonst auch. Also legte ich mich auf seine Brust und legte zweifelnd meinen Arm um seinen Bauch, den ich aber nach kurzer Zeit wieder wegzog. Daraufhin griff er meine Hand und legte sie wieder da ab, wo sie vorher gelegen hatte.

Ich schloss meine Augen und genoss einfach den Moment. Ich lauschte seinem Herzschlag und zog seinen benebelten Duft ein. Auch Nia schien eingeschlafen zu sein, weil sich sein Brustkorb regelmäßig hob und senkte. Da mich ein sehr wohliges Gefühl durchströmte, brauchte ich auch nicht lange, bis ich eingeschlafen war.

Plötzlich wurde ich wach gerüttelt. Nias Freundin war anscheinend heim gekommen und schaute mich schockiert an.
Ich musste erstmal realisieren, was sie überhaupt von mir wollte.
Neben mir wurde Nia auch wach, da ich mich ruckartig von ihm löste.

"Was soll das denn hier?"
Nia schaute sie fragend an.
"Bist du jetzt plötzlich schwul geworden?"
"Was rastest du jetzt eigentlich so aus?"
"Was soll das hier, dieses Kuscheln?"

Ich packte fix meine Sachen und verschwand aus der Haustür. Draußen angekommen liefen mir die Tränen über die Wange. Ich lief durch die Straßen bis ich daheim angekommen war. Schnell schloss ich die Tür auf und ließ mich, im Schlafzimmer angekommen, auf das Bett fallen.

*NIA POV*

"Du weißt genau wie stark meine Bindung zu Toni ist! Warum bist du so eifersüchtig?"
"Ich verbiete es dir."
"Was?"
"Ich möchte nicht, dass du Toni so Nahe bist. Führt doch einfach eine normale Freundschaft."
"Es ist aber nun mal keine normale Freundschaft. Das mit Toni ist so viel mehr! Ich lasse mir nichts von dir verbieten."

Ich zog mir Schuhe an und rannte aus der Wohnung. Schnell stieg ich in mein Auto und fuhr zu Toni.  Dort angekommen klingelte ich mehrere Male hintereinander, in der Hoffnung er war nach Hause gelaufen. Als er mir die Tür öffnete sah er sehr überrascht aus.

"Äh... du hast hoffentlich nichts dagegen, wenn ich heute Nacht bei dir schlafe?"

Ist es Liebe? / Tonia FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt