Kapitel 1

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Sigmund Freud sagte, "Wenn du das Leben aushalten willst, richte dich auf den Tod ein."

Ich habe den Tod akzeptiert, aber das Leben ist immer noch unerträglich.   © Harry

***

"Ahhh, Louis!", der schrillen Schrei im Zimmer und mein verschwitzter Körper, der auf die Matratze fällt. Ich drehe mich zurück auf den Rücken, während mein Atem sich wieder stabilisiert. Verdammt, es war so gut. Christie, Sarah, Lucy, es ist egal wie sie heißt, aber sie war gut. Noch ein Mädchen.


"Wie spät ist es?", Ohne die Zeit für die Antwort zu geben, ergriff ich ihr Handgelenk und schaute aus ihre Uhr. "Fuck!"

15.10, ist das ein Scherz? Ich stehe auf und fange an meine Klamotten die im überall im Zimmer liegen zu sammeln. Ich ziehe mich an und höre ihre Ansprüche und Beleidigungen.

"Ich habe eine Lektion in 5 Minuten! Wo ist dieser verdammte Schuh?!"

"Wirst du mich anrufen?"

"Mach dir keine Hoffnungen."

Und wieder die gleichen Beleidigungen. Ich schenke keine Aufmerksamkeit. Ich war gewohnt. Ich versuche meine Haare hoch zu stecken, aber es geht nicht und ich atmete nur schwer aus. Ich nehme meine Jacke, Tasche und Handy.

"Arschloch!"

Ich verdrehe meine Augen und öffne dir Tür.

"Hör zu, Kristen..."

"Eleanor!"

"Ja, klar, Eleanor. Es war cool, du warst cool und so, aber... Es ist vorbei, ich...", ich hatte kaum Zeit mich vor der Tischlampe,der Eleanor auf mich geworfen hat, zu bücken. "Wow", ich schaute sie geschockt an. Jedes mal wird es nur noch besser und besser. Ich kann mein ironisches Lächeln nicht halten, wenn ich auf die gebrochene Scheiben schaue. "Okay, okay. Ich wünsche dir auch einen schönen Tag.", ich verlasse das Zimmer und höre Schreie.

Ich mache einen tiefen Atemzug. Diese verrückte, ich kann nicht aufhören zu lachen, bevor ich auf mein iPhone schaue. 15:18.

"Shit!"

Ich muss mich beeilen um rechtzeitig anzukommen. Der Unterricht hat schon vor 3 Wochen angefangen und ich war nicht ein mal rechtzeitig da. In solchen Zeiten erkenne ich, wie groß das College eigendlich ist. Außer Puste komme ich in der Klasse an. Die Tür öffnet sich plötzlich und jemand schubst mich.

"Sei vorsichtiger!"

Ich stehe schnell vom Boden auf und versuche meinen Atem wieder zu stabilisieren. Das einzige, dass ich seh sind einfach nur viele Locken die im Flur verschwinden.

"Wie wär's mit sorry?!"

Er hat's bestimmt schon vergessen, da er sich nicht mal umgedreht hatte.

"Arschloch."

Ich streiche mein Hemd glatt und richte meine Haare, bevor ich den vor mir liegenden Raum betrete.

"Hey, Mr. Tomlinson erfreut uns mit seiner Anwesenheit."

Ich verdrehte meine Augen und setzte mich auf eine der Bänke. Es ist immer die gleiche Geschichte und ich dachte, dass Unilehrer, den Studenten keine Aufmerksamkeit schenken aber wenn dein Vater die Universität sponsert, ändert das alles. Ich setze mich hin, hole mein Mac raus und Loge mich im Campus Netzwerk ein. Höre die Lektion aber ich schenke ihr keine Aufmerksamkeit. Neue Nachrichten, neue Nummern, Beleidigungen, Einladungen zu Partys - zwischen all dem erwirbt nur eine Mail meine Aufmerksamkeit.

"Was würdest du machen, wenn du nur noch 100 Tage zu leben hättest?"

Keine Signatur, kein Name. Ich gehe auf sein Profil, aber es ist leer. Keine Fotos, keine Beschreibung, keine Infos. Einfach eine leere Seite und ein Pseudoname "Anonyme". Ich zweifele für einige Sekunden, und endlich entscheide ich mich zu antworten:

"Weiß ich nicht. Ich würde leben. Ich würde versuchen zu leben."

Und ich warte. Ich starte auf den Bildschirm und tippe mit meinen Fingern auf dem Tisch herum, aber es kommt nichts... Keine Antwort.

***

12 Tage sind schon vergangen und ich nahm diese dumme Gewohnheit den Anonymen Countdown zu schreiben. Blöd. Ich habe noch nie eine richtige Antwort bekommen und ich weiß nicht warum ich es mache aber seine Frage ärgert mich. Ich kann einfach nicht aufhören, mir die Szenarien der tragischen Filme vorzustellen. Was wenn diese Person in 100 Tagen Selbstmord begehen wird? Ich versteh's nicht.

«88»

Ich starre nur 10 min auf den Bildschirm meines Mac's und ignoriere dabei die anderen  Geräusche in der Cafeteria. Ich habe eine Nachricht gesendet. Ich hebe meinen Kopf und sehe den Typen der mich vor kurzem geschubst hat, er schlägt das Tablett eines anderen zur Seite. Er sieht verärgert aus. Alle schauen die beiden an. Ich sitze zu weit weg um zu hören worüber sie sich unterhielten, aber es sieht angespannt aus.

„Hey!“ , ich springe auf, da ich Liam nicht gesehen habe, da ich gar nicht gehört hab wie er gekommen ist. Ich schaue ihn nur aus dem Augenwinkel an, bevor ich meine Aufmerksamkeit auf die Szene richte. Mr. Lockig schubste den Typen so hart, dass er schmerzhaft auf dem Boden landet und danach schnell die Cafeteria verlässt. "Beachte ihn nicht."

"Was ist los mit dem?", richte meine Augen von der Tür, zu meinem besten freund, um ihn anzuschauen.

"Weiß nicht. Die anderen sagen, dass er behindert ist. Ach egal, kommst du morgen mit zur Party?", er gibt mir die Einladung.

"Jap..."

"Gut, dann geh ich, in ein paar Minuten fängt die nächste Stunde an und ich will nicht zu spät kommen."

"Okay"

Und er ging so schnell wie er kam. Ich winke ihm in der Cafeteria umschauend zu, und ich weiß nicht warum, ladet mein Blick wieder auf der Tür durch die Mr. Ich-schubse-alle gegangen ist.
Ich schaue mich noch einige Sekunden um bevor ich mit dem Kopf schüttle und den Raum auch verlasse.

***

«71»

Verschickt. Ich liege auf meinem Bett mit meinem Laptop auf dem Bauch und gehe meine Nachrichten durch, und schaue die Zahlen an. Ich habe die Hoffnung verloren noch irgendeine Antwort zu bekommen und mache mich schon bereit meinen PC auszumachen, aber dann werde ich benachrichtigt, dass ich eine neue Nachricht bekam. Meine Augen reisen sich auf. Ich kann es nicht glauben. Er oder sie hat mir geantwortet. Ich nehme eine bequeme Pose ein und zögere ein paar Sekunden, so als ob ich eine Ewigkeit gewartet habe und es nicht glauben kann, dass mir geantwortet wurde.

«Was machst du?»

«Zählen»

«Warum?»

«Was passiert in 100 Tagen? Eher gesagt in 71?»

«Nichts»

Ich schaue wie ein Idiot auf den Bildschirm und weiß nicht, was ich antworten sollte. Als erstes möchte ich ihn beleidigen. Ich schreibe ihm schon 29 Tage. 29 Tage warte ich schon auf eine Antwort und alles was der mir schreibt ist «nichts»?! Viel zu einfach. Bevor ich mir eine Antwort lies ging er einfach offline.

„SHIT!“

Vor Wut werfe ich den Computer auf den Boden und mache das Licht aus. Ich werde das nicht einfach so lassen.


The Degradation (german translation)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora