Vorspiel 1: Ein Tag in Hogsmeade

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"Komm schon, Hermine, sag uns, wen du gezogen hast!"

Genervt schüttelte die so Angesprochene zum wiederholten Male den Kopf. Seit dem Frühstück versuchten ihre beiden besten Freunde aus ihr herauszuquetschen, wer ihr Wichtel-Partner war, doch sie weigerte sich standhaft. Sie bereute, am Vortag ihre Klappe so weit aufgerissen zu haben. Wer hatte auch ahnen können, dass Draco Malfoy zum ersten Mal seit vier Jahren über Weihnachten in Hogwarts bleiben würde. Und die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet sie ihn ziehen würde, war zudem so verschwinden gering ... es war zum Haareausraufen. Die ganze gute Idee von Dumbledore war für sie nun vollkommen zerstört - aber natürlich konnte sie das gegenüber Harry und Ron nicht zugeben.

"Ich hab euch schon mehrfach gesagt, dass ihr aus mir nichts herausbekommt!", sagte sie daher energisch, "Ihr wisst genau, dass es eine Überraschung sein soll, wer wen bewichtelt. Stellt euch vor, vielleicht habe ich ja einen von euch gezogen und will nur nicht, dass ihr das wisst?"

Die beiden Jungs hielten inne und blickten sich an. Diese Möglichkeit hatten sie nicht in Betracht gezogen und so beschlossen sie, das Thema ruhen zu lassen. Irgendwann würden sie es vermutlich eh herausfinden. In gewohnter Eintracht stapften die drei die Treppen aus den Kerker empor.

"Was meint ihr", fing Harry an, "sollten wir uns Glück nutzen, dass wir heute nur eine Doppelstunde Zaubertränke nach dem Mittag hatten, und runter ins Dorf gehen? Ich habe Lust auf Butterbier und ein Stück von Madam Rosmertas himmlischen Apfelstrudel!"

"Oh, ja", stimmte Ron begierig zu, "mir hängt mein Magen in den Knien! Unglaublich, wie zwei Stunden Zaubertränke einen schlauchen können. Ich könnte ein halbes Schwein auf Toast verdrücken!"

Hermine konnte ob der Gefräßigkeit ihrer beiden Freunde nur lachen, doch auch für sie war die Aussicht, ein Stück heißen Apfelstrudel im Drei Besen zu bekommen, so verlockend, dass sie ohne zu Murren mitkam. Mit schnellen Schritten begaben sie sich in ihren Gemeinschaftsraum und trafen sich wenige Minuten später dicke ingepackt wieder, um den Weg nach Hogsmeade zu beschreiten.

oOoOoOo

"Was macht ihr denn hier?", fragte Madam Rosmerta misstrauisch, als die drei Schüler an ihre Bar traten. Doch nachdem Hermine schnell erklärt hatte, was Dumbledore sich für die Ferien ausgedacht hatte, wurde ihre Miene weich. Sie beobachtete seit vielen Jahren den Krieg zwischen Gryffindor und Slytherin und war es langsam leid, dass die Schüler so viel Kraft darauf verwendeten, sich gegenseitig zu hassen, anstatt anständig für die Schule zu lernen. Jeder Versuch, den Streit beizulegen, war ihr sehr willkommen.

"Na dann ... was wollt ihr haben?", erkundigte sie sich.

Ein kurzer Blick in die Runde, dem zwei nickende Köpfe antworteten, dann sagte Harry: "Drei warme Butterbier und drei Stück von Ihrem himmlischen Apfelstrudel!"

Ein strahlendes Lächeln erschien auf dem Gesicht der Wirtin ob dieses Kompliments, dann trat sie durch die Tür in ihre kleine Küche: "Setzt euch schon mal irgendwo hin, ich bringe es euch an den Platz!"

Da ihr Lieblingstisch am Fenster in der Ecke noch frei war, war die Platzsuche schnell vorbei, und mit einem entspannten Seufzen ließen die drei Freunde sich auf die Holzstühle sinken. Nachdem sie sich ihrer Jacke und Mütze entledigt hatte, fragte Hermine: "Und, habt ihr schon eine Idee, was ihr euren Partnern schenken wollt?"

Betretenes Schweigen antwortete ihr, ehe Harry genervt erwiderte: "Ich hab überhaupt keine Ahnung, was ich Pansy Parkinson schenken soll. Ganz ehrlich ... ich kenne die doch überhaupt nicht! Alles, was ich weiß, ist, dass sie auf Malfoy steht. Und immer mit zu viel Schminke im Gesicht rumläuft."

12 Geschenke für ... ? ✔️Where stories live. Discover now