1. Kapitel

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Ich lief die Treppen zur Großen Halle hinunter und hielt kurz inne. Hinter dieser Tür war Fred wahrscheinlich im Festumhang. Bei diesem Anblick musste ich grinsen. Der sonst immer in Alltagskleidung gekleidete und vorlaute Fred Weasley, der mir im übrigen das Herz gestohlen hatte, würde einmal elegante Kleidung tragen. Nicht das seine normale Kleidung nicht auch schön wäre, aber das war wirklich Premiere für mich. Bevor ich die Tür öffnete, atmetete ich ein und aus. Langsam schob ich die Tür zur Seite und sah mich um. Die Große Halle war herrlich geschmückt mit Girlanden und in der Mitte hing eine rießige Diskokugel. Meine Freunde tanzten ausgelassen auf der Tanzfläche und alberten miteinander herum. Harry hatte einen sehr eleganten Festumhang an, was man von Ron nicht gerade behaupten konnte. Seiner wirkte eher wie ein Kleid, wo der Designer kein oben und unten beachtet hatte. Harry, Ron und Hermine bewegten sich gleichmäßig im Takt und wirkten seid langem mal wieder glücklich und unbedarft. Jedoch konnte ich Fred nicht finden. Komisch, dachte ich und sah mich weiter suchend um.
,,Na meine Schöne", sagte plötzlich jemand und ich zuckte erschrocken zusammen. Langsam drehte ich mich um und erkannte Fred. ,,Du bist hier", meinte ich und strahlte ihn an. ,,Wie versprochen", erwiderte er und grinste. ,,Willst du tanzen?", fragte er mich und ich nickte. Fred zog mich auf die Tanzfläche und wir bewegten uns zum Takt der Musik. ,,Ich warte schon so lange auf diesen Augenblick", meinte Fred und ich sah ihn fragend an. ,,Rose ich", begann er und sagte etwas doch ich verstand kein Wort. ,,Was willst du mir sagen?", fragte ich und Fred redete wieder, jedoch verstand ich kein Wort. Plötzlich wurde es dunkel. Die Lichter waren erloschen und ich konnte kaum etwas erkennen. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Ich drehte mich um meine eigene Achse und stellte fest, dass niemand mehr da war. Wo waren sie denn alle hin? Eben war hier das halbe Schloss gewesen und nun war ich alleine. Allein. Ein Gefühl, was ich gar nicht mochte. Auf einmal ertönte ein lautes, kaltes Lachen, was den ganzen Raum erfüllte. Ich suchte nach diesem Lachen fand es aber nicht. ,,Du kannst mir nicht entkommen", sagte eine zischende Stimme.

Ich wachte auf und fiel beinahe vom Fenstersims runter. Verwundert überlegte ich wie ich dort hingekommen war. Natürlich. Wieder einmal sehnte ich mich nach Fred, dass ich mich zur Ablenkung an mein Fenster gesetzt hatte und nachdachte. Das tat ich oft, seid wir wieder bei den Dursleys waren und ich von meiner großen Liebe getrennt war. Nach allem was im letzten Jahr passiert war, kamen Fred und ich am letzten Schultag zusammen. Leider mussten wir uns am Bahnhof wieder voneinander trennen. Lachend dachte ich an diesen Tag zurück. Nachdem Fred und ich uns geküsst hatten, mussten wir auch schon zum Bahnhof, was bedeutete, dass ein weiteres Schuljahr zu Ende ging. Als wir im Zug saßen und dieser los fuhr, setzten wir uns in ein Abteil. Eng aneinander geschmiegt, bekamen wir gar nicht mit, wie die Abteiltür sich öffnete und unsere Freunde hereinkamen. Harry war total wütend geworden und hatte darauf bestanden zwischen uns zu sitzen. Außerdem hatte er Fred immer und immer wieder gesagt, dass wenn er mir mein Herz brechen, Harry keine Gnade kennen würde. Aber er meinte auch, dass Fred ihm lieber war als Draco. Irgendwann hatte er sich wieder beruhigt und wir hatten angefangen zu reden.

Wie jede Zugfahrt verging auch diese viel zu schnell. Nachdem wir unsere Koffer auf den Bahnsteig gehievt hatten, drehte ich mich zu Fred um, während Harry sich von Hermine und Ron verabschiedete. ,,Ich will mich nicht von dir trennen", sagte ich traurig und Fred zog mich in seine muskulösen Arme. ,,Bald sehen wir uns wieder", versprach er und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. ,,Und wir müssen auch schon los", meinte Harry. Er nahm meine Hand und zog mich mit sich. Ich drehte mich noch einmal um und winkte Fred zu.

Das war jetzt 2 Monate her. Es kam mir vor wie Jahre seid ich das letzte Mal, das freche Grinsen gesehen hatte.

Beim Frühstück mit den Dursleys sagten Harry und ich am Morgen nichts. Wir saßen schweigend da und hingen beide unseren eigenen Gedanken hinterher. Der Traum hatte mir Angst gemacht, weil ich wusste welches Lachen es gewesen war. Voldemord. Wer sonst wollte mich und Harry seit 13 Jahren töten. Genau so hatte ich Angst, Fred verlieren zu können.
,,Das kann doch nicht wahr sein", knurrte Onkel Vernon, der sich gerade die Post durch laß. Irritiert sahen Harry und ich ihn an. ,,Schaut euch diesen elenden Brief nur an", fauchte er. Der Brief war überall mit Briefmarken versehen und ich musste lachen. Das konnte nur bedeuten, dass der Brief von den Weasleys war. Ich schnappte Onkel Vernon den Brief weg, der mich daraufhin wütend anfunkelte. In dem Brief stand, das uns die Weasleys zu sich einluden und uns morgen abholen würden. Strahlend gab ich den Brief weiter an Harry.

Im Verlaufe des Tages packten wir das wichtigste ein. Vergessen war der Traum. Vergessen war Voldemord. Ich würde Fred endlich sehen. Und natürlich auch die anderen Weasleys wie Ron oder George. ,,Wissen eigentlich Mr und Mrs Weasley das ihr zusammen seid?", fragte mich Harry neugierig, als wir im Garten, auf der Bank saßen. ,,Weiß ich nicht", sagte ich schulterzuckend. ,,Was ist eigentlich mit dir und Hermine?", fragte ich und wackelte mit den Augenbrauen. ,,Hermine und ich sind nur Freunde", meinte Harry. ,,Das dachte ich bei Fred auch", sagte ich augenzwinkernd. ,,Bei Hermine ist es so wie bei dir. Sie ist für mich wie eine Schwester", erklärte mir Harry. ,,Hat sie denn zu mir etwas gesagt?", fragte Harry und betrachtete mich prüfend von der Seite. ,,Nein, zumindest nicht in diese Richtung", sprach ich. Aber Harrys Frage hatte mich nachdenklich werden lassen. Was war wenn Mr und Mrs Weasley nicht wollten, dass ich mit Fred zusammen war? Wenn sie dagegen waren? Diese Fragen ließen mich einfach nicht kalt, weshalb ich in dieser Nacht noch lange wach lag. Als ich langsam sah wie die Sonne aufging, ließ ich es ganz bleiben mit dem schlafen. Ich schälte mich aus meinem Bett und betrachtete eingiebig die Sonne. Das rot und orange vermischte sich und sah einfach nur bezaubernd aus. Ich stellte mir vor wie Fred und ich einen solchen Sonnenaufgang erleben könnten.

Gerade kam ich aus meinem Zimmer als ich im Wohnzimmer einen lauten Knall hörte. Mit meinem Rucksack in der Hand rannte ich die vielen Treppen hinunter und brach mir beinahe das Genick, weil ich stolperte. Das Wohnzimmer sah aus wie eine Katastrophe. Der Kamin war weggesprengt wurden und die Bauteile lagen verstreut im Zimmer. Die Weasleys klopften sich den Staub von ihren Umhängen ab und sahen sich neugierig um. ,,Fred", rief ich und rannte auf meinen Freund zu. Fred zog mich in eine lange Umarmung. Ich genoss es bei ihm zu sein, weshalb ich die anderen komplett ausblendete. Nach einer Weile ließ ich ihn wieder los und drehte mich zu den Dursleys um, während Fred eine Hand auf meine Schulter gelegt hatte. ,,Schön euch beide wieder zu sehen", sagte Mr. Weasley strahlend. ,,Wir freuen uns auch", meinte Harry und erwiderte das Lächeln. ,,Nun gut dann lasst uns gehen,, schlug Mr Weasley vor. ,,Dann sehen wir uns in den nächsten Ferien", verabschiedete ich mich von den Dursleys. Nach Ron stieg ich in den Kamin und flohte in den Fuchsbau. Wenig später kamen die Zwillinge mit einem frechen Grinsen im Gesicht. ,,Was habt ihr angestellt?", fragte ich misstrauisch. ,,Nichts", meinte Fred und zog mich an sich. ,,Das glaube ich euch nicht", sagte ich weiter misstrauisch und entzog mich Freds Armen.
,,Und du bist dann bestimmt Rose, sagte eine unbekannte Stimme zu mir und ich drehte mich um. Vor mir stand ein junger Mann mit den Weasley typischen roten Haaren. Er hatte braune Augen und das ähnliche Strahlen wie Fred in seinen Augen, aber auf eine andere Art und Weise. ,,Ich bin Charlie", stellte er sich vor und ich starrte ihn wie hypnotisiert an.

Rose Potter 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt