3. Kapitel

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Wir bekamen einen Platz zugewiesen und bauten dort unsere Zelte auf. Mr. Weasley sprang wie ein kleines Kind, dass sich auf Schokolade freute herum und half uns beim Zeltaufbau. Zuerst fragte ich mich wie wir alle Platz haben könnten, aber als ich das innere sah, hätte ich mir auch selber gegen den Kopf schlagen können. Mit Magie ging sowas natürlich. ,,Ansonsten hätten wir beide uns auch ein Bett teilen können", flüsterte mir Fred ins Ohr. Bevor er mich küssen konnte, zog Mr. Weasley ihn von mir weg. ,,Ich brauche euch", meinte er gut gelaunt und ich sah meinen Freund an. Lachend zuckte ich mit den Schultern und folgte dem Familienvater. Zum Mittagessen tauchten dann auch Percy, Bill und Charlie auf. ,,Ihr wart aber fleißig", meinte Charlie und legte einen Arm um meine Schulter. ,,Tja so sind wir eben", erwiderte ich grinsend. ,,Willst du damit etwa anspielen wir hätten uns vor der Arbeit gedrückt?", fragte Charlie theatralisch und legte seine Hand auf seine Brust. ,,Nein überhaupt nicht", erwiderte ich. Wir sahen uns an und lachten. ,,Das ist die erste Quidditchweltmeisterschaft die du siehst oder?", fragte er und ich nickte. ,,Dann kann dir ja der Profi ein bisschen was erzählen", meinte Charlie und sah mir tief in die Augen. ,,Klar", flüsterte ich und blieb an seinem Blick hängen. Doch bevor wir uns weiter unterhalten konnten, tauchte Fred auf. ,,Ah ihr seid da", meinte er und sah dabei Charlie streng an. Ich löste mich aus seinen Armen und verschwand im inneren des Zeltes. ,,Scheint als ob du einen Verehrer hast", meinte Hermine die plötzlich neben mir stand. ,,Charlie?", fragte ich überrascht und sie nickte. ,,Nein er flirtet nur gern mit Mädchen", sagte ich. Für mich war das Thema erledigt. Aber für Hermine scheinbar noch lange nicht.
,,Mit mir flirtet er aber nicht", stellte meine beste Freundin fest. ,,Weil jeder sieht, welche Blicke du Ron zu wirfst", konterte ich. Hermine sah mich verdutzt an. ,,Sieht man das so sehr?", fragte sie und ihre Wangen färbten sich leicht rot. Ich fing an zu lachen und Hermine realisierte, dass ich sie auf den Arm genommen hatte. ,,Du bist gemein", meinte sie wütend und drehte sich von mir weg. ,,Ach komm schon", sagte ich grinsend und legte einen Arm auf ihre Schulter. ,,Ich kann dir einfach nicht böse sein", stimmte mir Hermine zu und umarmte mich. ,,Mädels kommt ihr wir müssen los", teilte uns Bill mit. ,,Klar wir kommen", sagte ich.

Wir gingen durch den dichten Laubwald und unterhielten uns. ,,Aufgeregt?", fragte mich Fred lächelnd. ,,Ein wenig", gab ich zu und rieb mir die Hände. ,,Hey es wird schön", meinte Fred und zog mich näher zu sich. ,,Ich weiß nur ich habe so ein komisches Gefühl. Als ob noch etwas schlimmes passieren würde", erzählte ich ihm besorgt. ,,Alles wird gut du wirst schon sehen", versuchte Fred mich zu überzeugen. ,,Du hast Recht. Ich sollte nicht immer vom schlimmsten rechnen", entschied ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. ,,Da ist es", sagte Charlie und lief zwischen Fred und mich. ,,Was soll das?", zischte Fred wütend. Charlie antwortete ihm jedoch nicht. Wir stiegen die vielen Treppen hinauf bis zur Ehrenloge. ,,Seid ihr sicher, dass ihr hier sitzt?", fragte eine kalte Stimme. Ich drehte mich um und sah nach Monaten Draco wieder. Er war gewachsen und wirkte jetzt viel älter. ,,Das ihr euch solche Karten überhaupt leisten könnt", sagte er abfällig und grinste fies. Kein bisschen reifer, dachte ich und schüttelte innerlich den Kopf. ,,Im Leben kommt es nicht nur auf Geld an", ging Fred Draco an. ,,Ach nein", meinte dieser. ,,Liebe ist viel wichtiger", stellte er klar und sah mich dabei an. Zaghaft lächelte ich Fred an. Das hatte er wunderschön gesagt. Draco schnaubte verächtlich bevor er verschwand.
Wir setzten uns auf die belegten Plätze und warteten darauf, dass die Spieler kamen. Als es dann auch soweit war, hielt es keiner mehr auf den Sitzen aus. Alle irischen Spieler flogen einen Feuerblitz und das Spiel war kein sanftes. Beide Mannschaften wollten gewinnen, was ich irgendwie verstehen konnte. Nach einer Weile setzten wir uns wieder auf unsere Plätze und beobachteten mit Omnigläsern den Spielverlauf.
Ich fing leicht an zu frösteln, was Fred mitbekam. Er legte seinen Arm um mich und zog mich  an sich. ,,Besser?", fragte er. ,,Viel besser", flüsterte ich und sah ihm dabei tief in die Augen. Fred wandte sich von mir ab. Jedoch konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Immer wieder betrachtete ich meinen Freund und war einfach nur glücklich darüber ihn an meiner Seite haben zu dürfen. Plötzlich jolten alle auf und ich sah auf das Spielfeld. Viktor Krum hatte zwar den Schnatz gefangen, aber Irland gewann trotzdem, weil ihr Vorsprung weiter gewesen war. Lachend liefen wir zum Zelt zurück. Fred und ich suchten uns eine Ecke, wo wir nur zu zweit sein konnten. Ich hatte mich auf seinen Schoss gesetzt und meine Arme um seinen Hals geschlungen. ,,Das war ein tolles Spiel", meinte Fred und ich nickte. ,,Aber du bist toller",antwortete ich. Mein Freund fing an zu lachen und zog mich noch Näher an sich. Ich sah in die bekannten warmen braunen Augen von Fred und wollte ihn gerade küssen, als Mr. Weasley meinte, dass wir nun ins Bett gehen müssten.
Während die anderen schliefen, starrte ich an die Decke. Schlaf zu finden, war mir einfach nicht möglich. Außerdem musste ich an diese seltsamen Träume von Voldemord denken, weshalb ich mich auch nicht traute zu schlafen. Immer wieder dieses kalte Lachen zu hören und niemand der da war. Das würde ich nicht aushalten. Schließlich wurde ich doch müde. Innerlich kämpfte ich dagegen an, aber mein Körper wollte einfach nur  schlafen, weshalb ich langsam ins Land der Träume glitt.
Ich ging wieder die Treppen bis kurz vorm Eingang der Großen Halle entlang. Dieses Mal trug ich alltägliche Kleidung, war jedoch komplett schwarz gekleidet. Ich öffnete die Tür und trat ein. Überall hingen Fotos von einem Jungen in schwarz gelb. Es gab Aufschriften auf denen stand: Wir werden dich nie vergessen. Aber warum war die Große Halle so geschmückt? Was war passiert? Und warum spürte ich eine eisige Kälte? ,,Rose", sagte jemand meinen Namen. Neben mir tauchte Fred auf. ,,Was ist passiert?", fragte ich und zog meine Stirn in Falten. ,,Der Gewinner ist tot", sagte Fred leise und ich sah ihn geschockt an. ,,Aber warum?", fragte ich weiter. ,,Wegen dir", meinte er kalt. ,,Wegen mir?", fragte ich unsicher. Was hatte ich denn mit seinem Tod zu tun? ,,Weil du ihn nicht retten konntest, deswegen ist er tot", sagte Fred und ging langsam auf mich zu. Aus lauter Angst wich ich zurück bis ich die Wand an meinem Rücken spürte. ,,Und deswegen wirst du jetzt dafür bezahlen", knurrte er. Er packte mich am Hals und drückte mir die Luft aus den Lungen. ,,Fred", brachte ich schwer atmend hervor, doch er hörte nicht auf. Langsam verschwomm alles um mich herum und ich hörte nur noch entfernt mein röcheln nach Luft.
,,Rose wach auf", rief jemand und ich schreckte hoch. Ich sah in das ernste Gesicht von Fred. ,,Bitte tuh mir nichts", sagte ich ängstlich. Verwirrt starrte er mich an. ,,Ich tuh dir nichts", versicherte er mir und ich atmete erleichtert auf. Das war nicht der Fred aus meinen Träumen, dass war der Fred den ich kannte. Aber warum schaute er mich so Ernst an? Normalerweise zierte ein grinsen sein Gesicht.
,,Wir müssen hier weg", sagte Fred zu mir und half mir auf. ,,Warum?", fragte ich irritiert. ,,Komm einfach", forderte Fred mich auf und ich folgte ihm aus dem Zelt. Was sich dort abspielte war ein grauen. Ein Großteil der Zelte stand in Brand und vermummte Gestalten liefen umher. Komplett in schwarz gekleidet und mit unheimlichen Masken waren sie zwischen den Menschenmassen. Durch ihre Verkleidung konnte man nicht erkennen wer es war. Sie feuerten Flüche auf die Umgebung ab und lachten dabei. Diese Szenerie mit anzusehen, ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. ,,Komm", rief mir Fred entgegen und zog mich mit sich in den Wald. Jedoch war so ein Gedränge, sodass wir uns verloren. Verzweifelt folgte ich den Menschenmassen in den Wald und entdeckte einen Pfad. Ich trennte mich von den anderen Leuten und lief einen schmalen Weg entlang. Dabei fühlte ich mich nicht sehr wohl. Immer wieder drehte ich mich um, konnte jedoch niemanden erkennen. Irgendwann ließ ich mich auf einem Baumstumpf nieder und faltete meine Hände zusammen. Hoffentlich ging es den anderen gut. Wer diese Leute waren die alles zerstört hatten? Warum waren sie ausgerechnet hier? Und was wollten sie? So viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum auf die ich keine Antworten fand. ,,Du alleine hier", sagte eine bekannte Stimme zu mir und ich zuckte erschrocken zusammen. ,,Draco", sagte ich verwundert und drehte mich zu meinem Exfreund um der wenige Meter von mir entfernt stand. ,,Das war heute ein tolles Spiel", plapperte Draco los. Misstrauisch sah ich ihn an. ,,Was willst du wirklich?", fragte ich forsch. ,,Du kennst mich einfach zu gut", meinte er grinsend und trat näher zu mir. Ich behielt ihn weiter im Auge und hatte meinen Zauberstab griff bereit. ,,Ich möchte das du mir eine zweite Chance gibst", sagte Draco und sah mir offen und ehrlich in die Augen. ,,Nach allem was passiert ist", meinte ich spöttisch. ,,Bitte ich zeige dir, dass ich mich verändert habe. Das du mich verändert hast", bat Draco und wollte nach meiner Hand greifen. Jedoch wich ich ihm aus und stand schnell auf. ,,Ich kann dir nicht mehr vertrauen Draco", erklärte ich ihm. ,,Aber ich bin anders. Dank dir. Du hast mir gezeigt was wirklich im Leben wichtig ist", erzählte er mir und ging auf mich zu ohne das ich davon viel mitbekam. ,,Ich liebe Fred", sagte ich ehrlich und sah ihm in die Augen. Zwei graue verletze Augen sahen mich an. ,,Draco es war eine tolle Zeit mit dir. Aber ich liebe nur Fred", betonte ich. ,,Ich werde nicht aufgeben", meinte Draco ernst. ,,Bitte mach es nicht noch komplizierter", seufzte ich. ,,Wenn wir nicht zusammen sein können, werde ich um dich kämpfen", meinte Draco und ballte die Hände zu Fäusten. ,,Wir können doch auch Freunde sein", schlug ich vor. ,,Ich will aber mehr als ein Freund sein", fauchte Draco. ,,Tut mir Leid aber was anderes werden wir nie wieder sein", sagte ich schulterzuckend. ,,Das werden wir ja sehen", meinte Draco. Er überwand die letzten entfernten Meter zwischen uns und beugte sich zu mir herunter. Dabei drückte er mit einer Hand gegen meinen Rücken, sodass ich nicht zurück treten konnte. Mit der anderen strich er eine Haarsträhne aus meinem Gesicht und fuhr mit seinen Fingern meine Lippen entlang. ,,Ich liebe dich", sagte Draco bevor er sich noch weiter zu mir beugte. Er sah mich an und legte seine Lippen fast auf meine als ich einen letzten Versuch startete. ,,Wenn du mich jetzt küsst, dann verlierst du mich für immer", sagte ich.

Rose Potter 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt