Seite 27

462 24 8
                                    

 Theo's PoV

Ich öffnete gequält langsam meine Augen. Das grelle Licht das den Raum von draußen  durch eine Straßenlampe erhellte, sticht in meinen Augen. Liam's warmer Atem streift meine Haut. Eine Gänsehaut bildet sich an der Stellte. 

Er blickte so friedlich drein wenn er schlief. Mein Blick wanderte über seine Haare bis hin zu seinen Lippen, an denen mein Blick hängen blieb. Am liebsten würde ich ihn küssen, ja wirklich, doch er braucht den Schlaf und ich wollte ihm ihn nicht nehmen.

Seine Stur-und Blauäugigkeit spiegelte sich selbst jetzt wieder. Ich liebte es an ihm dass er immer allen helfen will, aber auch seine pessimistische Ader  lies mich nicht kalt.

,,Wenn du wüsstest wie sehr ich dich liebe" hauchte ich ihm entgegen. Er regte sich kurz versank dann aber wieder im tiefen Schlaf. Ich musste leicht grinsen. 

Müde schwang ich mich aus dem Bett und blieb einige Sekunden wie benommen stehen. Ich brummte verschlafen als ich mich streckte. Taumelnd ging ich in das angrenzende Badezimmer. Ich zog mich um, um einige Minuten später aus Liam's Haus zu verschwinden. 

Ich hatte ihm gestern Abend ganz vergessen bescheid zu sagen, aber eine SMS wird's sicher auch tun.  

Die klirrende Kälter und Dunkelheit zog mich sofort in ihren Bann. Tief atmend blieb ich vor dem Auto stehen und genoss sie frische, in der Nacht wohl noch nicht so verpestete Luft.

Ich hörte etwas und schnellte herum. Einige, sichtlich angetrunkene Jugendliche, stolperten regelrecht die Straße entlang. Ich konnte nicht anders als enttäuscht mit dem Kopf schütteln.

,,Hey du, was schaust du denn so Dumpfbacke?" rief einer von ihnen rüber und deutete mit seiner Flasche auf mich. Einige Mädchen kicherten und flüsterten was zueinander. ,,Willst du was?" schrie der Junge mit der Flasche wieder zu mir rüber ,,du schwuler Bastard?" 

Ich musste mich zusammenreißen um nicht über die Straße zu rennen und ihm diese verfickte Flasche in seinen Arsch zuschieben. ,,Wo hast du denn deinen kleinen Freund gelassen?" schrie eines der Mädchen kichernd rüber. Sie hatte sichtlich damit zu kämpfen um sich auf ihren Beinen zu halten. ,,Oder wartet mal" sagte der Junge dann ganz ernst ,,ist er vielleicht bei Dale und lässt sich gerade von dem durchnehmen, der ist ja genau so eine Schwuchtel" Er lallte furchtbar was ihn unverständlich machte.

Ich hatte genug, genug voll alle dem. Sie sollten mich und auch Liam in Ruhe lassen. Jedem das Seine was er mit seiner Sexualität anstellte, es geht einfach keine Menschenseele etwas an. 

Genervt schlug ich die Autotür zu und krallte meine Hände ins Lenkrad. Was zur Hölle stimmt mit der Jugend nicht? Ich weiß, ich selbst habe kein Recht der Welt so zu sprechen, ich bin ja kaum älter, aber dennoch ging es mir gewaltig auf die Nerven. Sie sollten besser an ihre Zukunft denken, als sich mit 17 das Hirn wegzusaufen. 

Ich fuhr die Straßen entlang und in kaum einem Haus brannte ein Licht. Klar was hatte ich auch anderes erwartet, es ist gerade viertel drei. 

Ich gähne und kneife die Augen zusammen. Meine Gedanken waren nur bei Liam, und es war egal in welcher Situation ich mich befand. 

Ich hielt vor dem großen Haus in dem ich meine Kindheit verbracht habe. Hier hingen viele schöne Erinnerungen, aber auch halb so viele schlechte. Ich lies die Autotür scheppernd zufallen und biss mir danach auf die Lippe. ,,Theo, es ist mitten in der Nacht, mitdenken" brummte ich zu mir selber. Ich schlenderte den gepflasterten Weg entlang und öffnete dann die Haustür.  

Drinnen war es stockdunkel. Meine Eltern schliefen und anderes Leben gab es in diesem Haus nicht mehr. 

So langsam und geräuschlos wie es geht schleiche ich den Flur entlang, bis hin zu meinem Zimmer. Lange war ich hier nicht mehr. Eigentlich war ich auch nur gekommen um Sachen zu packen. Und das wollte ich unbedingt erledigen bevor ich mich mit Kira und Scott traf. Die beiden haben sie die beste Uhrzeit ausgesucht. 5 Uhr und nicht anders.

Remember when...Where stories live. Discover now