Kapitel 3: Back

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Gregs PoV:

Bleich griff ich nach dem Telefon und wählte Mycrofts Nummer auf Kurzwahl, während ich meine Augen nicht vom Fernseher abwenden konnte:

"Mycroft...ich...hast- hast du das...gesehen? Es läuft gerade in den Nachrichten...ich- was ist gerade- was passiert hier?!"

Frustriert fuhr ich mir durch meine Haare, während ich meine Nachricht auf die Mailbox absendete.

Mein Blick war immer noch auf den Bildschirm gerichtet, immer und immer wieder zeigten sie, wie Sherlocks Körper langsam nach vorne kippte und dann kurz vor dem Aufprall zwischen den Köpfen der Passanten verschwand. Und jedes Mal kam es mir vor, als würde mir die Luft weiter aus den Lungen gepresst werden.

Wieder wählte ich Mycrofts Nummer, doch legte auf, als die Mailbox noch einmal ansprang.

Vermutlich war er gerade schon damit beschäftigt, diese Krise in der Politik zu bewältigen. Oder er hatte wichtigeres zu tun, bei Mycroft wusste man nie, was von beidem es war.

Als die Kamera zum wiederholten Mal auf Sherlock zoomte, schnappte ich mir so schnell wie möglich die Fernsehbedienung und drückte praktisch fanatisch auf den Knöpfen herum, bis der Bildschirm endlich wieder seine schwarze Farbe annahm.

Vielleicht hatte ich das gerade nicht richtig mitbekommen, es wirkte einfach so surreal.

Sherlock Holmes hatte gerade Selbstmord begangen.

Für einige Minuten starrte ich einfach nur den Fernseher an, als ob ich gleich aus diesem Albtraum aufwachen würde und zum nächsten Tatort mit dem Consultanten gerufen werden würde.

Doch was ich für einen Albtraum hielt, wurde für über drei Jahre Realität.

*Zeitsprung*

"Griffin, du hast dir einen Militärhaarschnitt zugelegt, wie John damals!"

"Sherlock, dass ist nicht angebracht! Greg, wir können es dir später erklären, ich wollte es dir in Ruhe beibringen, aber Sherlock- Schlag ihn von mir aus, dass hat er verdient. Es tut mir leid, dass-"

Ich drehte mich zu dem Detektiv und seinem Arzt um, als diese auf mich zutraten und bemerkte im Hintergrund das schwarze Auto, aus welchem sie gestiegen waren.

"Das klingt nach einem hervorragendem Vorschlag, lass dich nicht stören, wenn ich das gleich erledige.", ich lächelte und ging schnurstracks an den beiden vorbei zu dem Fahrzeug.

"Gregory, soweit ich das beurteilen kann, sind Sherlock und Watson gerade zu dir gekommen, was-"

Mycroft brach ab, als ich seinen Regenschirm aus der Hand nahm und mit soviel Wucht, wie ich gerade für nötig empfand, über seinen Hinterkopf zog. Während der Braunhaarige sich taumelnd an seinem Auto festhielt, ging ich zurück zu dem Lockenkopf und drückte ihm den Schirm in die Hand.

"Du hast Recht, John, ich fühle mich schon viel besser. Machen Sie, was Ihr Herz begehrt mit dem Tatort, Mr. Holmes. Ich habe noch viel im Büro zu tun. Wir sehen uns, John."

Ich lächelte weiterhin, als ich den Tatort verließ und immer noch voller Wut in mein Auto stieg. Ich brauchte etwas zum Schlagen, oder Erschießen, oder Überfahren, sonst würde ich hier und jetzt noch einen Mord an einem der beiden Holmesbrüder begehen. Vermutlich Mycroft...

Definitiv Mycroft.

Nachdem ich ihn damals angerufen hatte, wurde ich kurz per Textnachricht darüber informiert, dass er im Ausland wäre und danach hatte er sich bei mir gemeldet, um mit mir über den Verlust seines Bruders zu reden.

Just Friends (Mystrade)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant