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Langsam kam ich zu mir. Ich kniete auf dem Boden und meine Hände waren mit Ledermanschetten an die Wand gefesselt. Mein Kopf tat mir höllisch weh. Ich nickte wieder ein.

Ich sah vor mir nur die graue Wand.
Die Tür schwang Quietschend auf und schwere Schritte waren zu hören. "So sieht man sich also wieder."

"Hi Ryan, nicht cool dich wiederzusehen."

"Halt's Maul du kleine Schlampe. Warum hast du eigentlich einen BH an? Hast ja eh nicht's drin."

"Aha. Warum hast du eigentlich eine Unterhose an?" Er riss mein Shirt auf und warf es weg.

"Oh wo sind denn die Narben hin? Hast ja mittlerweile ganz schön viele Tattoos."

Ich hatte mir sämtliche Narben die er mir zugefügt hatte überstechen lassen. Es war ein Dejá Vu. Vor 3 Jahren musste ich das schon mal durch machen.

Er hatte mich, weil mein Großvater seine Eltern tötete, gefangen genommen. Damals hatte er mich knapp zwei Monate gefangen gehalten.

"Reisig oder Leder?"

"Reisig."

"Ich wusste das du dich dafür entscheiden würdest."

"Fang endlich an." Knurrte ich. Er lachte nur. Er holte ein Bündel Reisig aus einem Eimer. "Im Eimer ist übrigens Essig."

Er ließ den Reisig probeweise durch die Luft sausen. Er zerschnitt schneidend die Luft. "Eins."  Er schlug zu und Schmerzen krochen wie Gift durch meine Adern. Ich machte ein Hohlkreuz. Als ich meinen Rücken wieder gerade machte kam auch schon der nächste Schlag.

"Zwei." Der Reisig schnitt tief in meine Haut und der Essig brannte in den Wunden. Ich erlaubte mir nicht zu weinen oder schreien. Er würde sonst erkennen das ich schwach war.

"Drei." Ich zog zischend die Luft ein. Er hatte genau zwischen meinen Schulterblättern getroffen.

"Vier." Eine Träne entwischte mir. Verdammt du bist eine Black! Hör auf zu weinen!

"Fünf." Der Schmerz ermüdete mich. Er zog sich meinen gesamten Rücken entlang.

"Sechs." Ich konnte es nicht mehr. Der Essig brannte unerträglich. Er tauchte nach jedem Schlag die Rute neu in den Eimer.

"Sieben." Mein erster Schrei entwich mir. Ich wollte nicht wissen, wie mein Rücken aussah.

"Acht." Ich bäumte mich auf und schrie. Meine Muskeln schmerzten.

"Neun." Ich spannte meinen Rücken nicht mehr an. Es brachte eh nicht's. Aber er würde mich nicht wie damals brechen. 

"Zehn. Wow geschafft Anna. Du bist nicht, wie damals, weinend zusammengebrochen."

Er löste die Ledermanschetten und ich sank auf die Matratze. Ich atmete schwer, hörte wie er durch die Tür ging und sie abschloss. Holt mich hier raus.

♠️♣️

Durch laute Schreie wurde ich wach, es fielen Schüsse. Ich hörte wie die Tür eingetreten wurde, aber ich war zu schwach um zu gucken wer es war.

"Oh Gott Anabelle, tu mir das bitte nicht an."

Liam war da. Alles war gut! Mein Körper wurde hochgehoben und vorsichtig aus dem Raum getragen. Ich merkte noch wie ich auf etwas weiches gelegt wurde, dann empfing mich die altbekannte Schwärze wieder.

♠️♣️

"Bitte, sie müssen dafür sorgen das sie aufwacht."

"Tut mir leid Mr O'Reilly, aber wir können nur abwarten. Es kann sein, dass sie schon heute aufwacht, vielleicht auch morgen oder erst in 2 Wochen. Bleiben Sie bei ihr, ihre Anwesenheit tut ihr gut."

"Danke Dr. Connor."

"Gerne."

Zaghaft schlug ich die Augen auf. Liam saß an meinem Bett und weinte?

"Hey du Heulsuse, ich bin doch wach." Schlagartig fuhr sein Kopf nach oben und er guckte mich ungläubig aus seinen smaragdgrünen Augen an.

"A- Anabelle?" Ich lächelte. "Ja ich bins, wer denn sonst?" In seinen Augen spiegelte sich Erleichterung.

"Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein."

"Das kann ich leider nicht versprechen. Das Leben als Mafia Boss ist gefährlich."

"Apropos Mafia, von deinem Onkel soll ich dir sagen, dass das FBI die Ermittlungen eingestellt hat und er dir dankbar ist."

Ich lächelte und ließ mich in mein Kissen sinken. Ich sah auf den Wecker und bemerkte das es schon 22.48 Uhr war. "Kommst du mit her, ich will weiter schlafen." Ich klopfte links von mir auf die Matratze und rückte noch ein Stück weiter nach rechts.

Liam legte sich neben mich und ich kuschelte mich an seine verdammt muskulöse Brust. Ich lauschte dem Regelmäßigen schlagen von Liam's Herzen und driftete langsam aber sicher ins Traumland.

*B*

DARKER - Dich darf ich nicht lieben #FederlichtAward18 #OrionAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt