Five

155 7 5
                                    

Fassungslos stieß ich die angelehnte Kellertür auf.
Frische Luft, ich muss hier raus!

Immernoch liefen mir die Tränen unaufhaltsam an meinen Wangen herunter.

Hatte Rick gerade wirklich versucht mich zu vergewaltigen!?

Schluchzend riss ich die Haustür auf und rannte in Richtung Garten. Dort würde mich keiner sehen. Voller Panik und Angst stolperte ich weinend hinter das Haus.

Plötzlich lief ich gegen etwas Weiches.
"Ah, kannst du nicht aufpassen?
Eine bekannte Stimme ertönte unter mir.

Ich öffnete die Augen und sah geradewegs in Hopes dunkelbraune, wunderschöne Augen.
Sie waren so dunkel, man könnte meinen sie wären schwarz.

"Hallo? Alyssa, hörst du mir überhaupt zu?", Hope wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum. Ich musste wohl verwirrt ausgesehen haben, denn sie wiederholte:" Ich habe mich entschuldigt, ich wollte dich nicht so anfahren.. Tut mir leid! Du bist zwar nicht schwer, aber könntest du eventuell von mir runter?".
Sofort färben sich meine Wangen rot und ich stieg hastig auf.
"J-ja.. Klar", stotterte ich verlegen, "T-tut mir Leid.."
Schnell half ich ihr hoch.

Erst jetzt schien ihr mein verheultes Gesicht aufzufallen. Besorgt fragte sie:" Hey, ist alles okay?"

Ja, klar Hope.
Ich bin nur komplett verheult.
Alles super, danke der Nachfrage!

Als sie mich daran erinnere, stiegen mir wieder die Tränen in den Augen und ich sah zu meinen Fußspitzen.

Wie konnte man nur so herzlos und verdorben sein. Ich hasste ihn. Oh, wie ich ihn hasste. Doch das veranlasste meine Tränen nur, an meiner Wange herunterzulaufen.

Sie nahm mich in ihren Arm und zog mich in den Garten.
"Komm wir setzen uns irgendwo hin, wo wir unsere Ruhe haben. Dann kannst du mir erzählen, wieso du weinst, okay?"
Ihre Stimme war sanft und warm.
Doch ich nickte nur stumm, mit einem Blick in die Ferne und ließ mich mitziehen.

Dylan hatte Recht.
Rick war nicht sympathisch, nein. Ganz und gar nicht.
Er war ein Perversling, ein eingebildetes Arschloch, das meinte, er könne jeden haben.

Ich hätte ihn nicht küssen dürfen.

Ich hätte erst gar nicht mit ihm in den Keller gehen dürfen.

Das alles, ich hätte das alles...

"Alyssa? Setz dich doch endlich hin!", sagte Hope etwas genervt, doch dann grinste sie, " Ich hoffe du magst Hollywood- Schaukeln."

Das einzige, was ich tat war stumm zu nicken und mich hinzusetzen.

Hope sah mich neugierig an:" Alyssa?", sagte sie mit einer sanften Stimme, " Was ist passiert?"

Leise starrte ich in den Himmel.
Er war dunkelblau, bewölkt. Alles war voller Wolken, die den Mond verdeckten und kein einziger Stern, kein Licht, keine Hoffnung war zu sehen.

Doch dann begann ich leise zu sprechen:" Rick bat mich mit ihm in den Keller zu gehen.."
Sie sah mich nur aufmerksam an.
"Ich wollte das alles nicht!", meine Stimme brach zusammen.
"Ich... Ich wus.. wusste doch nicht, ...dass.. dass das alles passieren wür... würde.."
Heiße Tränen flossen mir einen meinen Wangen herunter.
Ich hasste es vor anderen zu weinen, doch ich konnte es nicht stoppen. Ich konnte nicht aufhören.
"Ich.. Ich wollte ihm... doch nur.. h..helfen ein paar.. Getränke hoch..zutragen."
Hope umschloss meine Hand in ihre beiden." Alles gut, Alyssa. Jetzt ist es vorbei. Was auch immer war, das alles ist vorbei.."

Jetzt brachte ich den Satz über meine Lippen. Er war so schmerzvoll und leise, man könnte es fast ein Flüstern nennen.

"Rick hat versucht mich zu vergewaltigen."

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 11, 2018 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

O.K.  (GirlxGirl/BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt