32. Kapitel - Der Verhörraum

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Vorsichtig öffnete ich die Tür zu dem Nebenzimmer des Verhörraumes. Hier befand ich mich in einem dunklen Raum, welcher durch ein spezielles Glas von dem Raum mit potenziellen Verdächtigen getrennt ist. In diesem Nebenraum hat man folgende Vorteile: Du hörst und siehst die Verdächtigen, aber sie sehen und hören dich nicht. Jake Park, ein relativ junger Mann saß an dem Tisch. Seine Haare und sein ungepflegter Bart deuteten auf einen allgemeinen Hygienemangel hin. Das sind immer meine Lieblingsverdächtigen. Mein Boss saß ihm gegenüber und wenn er selbst in diesem Raum saß und einen Verdächtigen befragte, dann war das meistens kein gutes Zeichen. Mr. Hutchon verließ das Zimmer und betrat unseren Nebenraum. "Ah Karlsson, schön sie zu sehen." Ohne etwas zu sagen ging ich an ihm vorbei ins Verhörzimmer und setzte mich dem Perversling Park gegenüber. Er blickte hoch und sein Blick verschärfte sich. "Du...", sagte er tief. "Für dich immer noch 'SIE' Herr Park.", entgegnete ich ihm. Dies schien er aber überhört zu haben. "Wegen dir ist Meg tot! Wir hätten uns besser vorbereiten sollen..", fuhr er fort. "Nein Jake. Nicht ich habe Meg umgebracht. Wenn sie wirklich tot ist, haben Sie sie ermordet." Er fing an zu wimmern. Daraufhin seufzte ich. "Okay Jake, Sie haben jetzt folgende Optionen. Erstens: Sie sagen mir, was wirklich passierte, weshalb sie in Weeks blutige Kleidung trugen und was danach alles passierte. Das wäre übrigens die für Sie günstigere Variante. Die zweite Option ist, dass Sie nichts sagen oder uns sogar belügen, aber glauben Sie mir, die Wahrheit kommt immer ans Licht. Für diesen Fall landen Sie mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit in der Todeszelle. Sie werden dem Mord an fünf Leuten angeklagt." Routine, den Text kann ich auswendig seit ich sieben bin. "Ich habe deinen dreckigen Kollegen die Wahrheit bereits gesagt. Es steht alles in der Akte vor dir." Verschränkte Arme, schmollender Blick. Damit war für mich klar, dass er sich selbst isoliert hat. Selbstverständlich hätte ich aus ihm noch mehr herausholen können, aber ich war zu faul. Also las ich mir einfach die Akte durch, zum fünften Mal. "Jake, Sie haben echt einen sadistischen Kopf. Opferungen für eine Übermacht, die die Welt übernehmen möchte und die Seelen der Opfer aufnimmt. Letzte Chance Park." Er saß trotzdem nur da, ohne etwas zu sagen. Dann sprang er soweit über den Tisch, wie es seine Armfesseln zuließen. Es reichte um mir eine Kopfnuss zu geben, wodurch ich nach hinten fiel. Das schlimme war nicht die Kopfnuss an sich, sondern der Aufprall mit dem Hinterkopf auf den Boden. Die Geräusche um mich herum erreichten mich nicht und mein Blickfeld war für eine kurze Zeit verschwommen. Ich konnte Leute wahrnehmen, die in den Raum zu Park rannten. Während ich mich an den Kopf fasste bildete ich mir ein eine Stimme zu hören. Sie war tief und sehr weit weg. Zunächst war es ein unverständliches Geflüster, dann aber wurden die Worte klarer. "Wir sehen uns bald." Ich tat einen tiefen Atemzug und saß mit einem Satz. Ohne zu warten sprang ich auf und ging zu Jake, der von zwei Kollegen festgehalten wurde. Alle drei schauten mich an, als ich langsam näher kam. Aber bevor jemand damit rechnete, zog ich meine Pistole von meiner Seite und richtete sie auf seinen Kopf. Niemand wagte es mich aufzuhalten, weder mündlich noch durch Gewalt. Manchmal glaube ich, ich hätte ihn einfach umbringen sollen. Was sagten seine Augen schon aus, außer Verzweiflung, Verwirrung und dem Durst nach dem Morden. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich etwas unrichtiges tat, aber ich drückte nicht ab. Ich schwang meinen Arm und langte dem Serienkiller eine mit dem Schaft der Pistole. Er wurde sofort bewusstlos und blutete in einem Streifen von der Wange bis zur Nase. Ich hatte nur etwas Nasenbluten, aber das war noch lange kein Grund für mich um nach Hause zu fahren. Als ich meine Waffe weggesteckt hatte, ging ich in den Nebenraum. Hutchon redete seit einigen Minuten mit einem Mitarbeiter, den ich noch nicht kannte. Er sah erbärmlich aus für einen Polizisten. Muskeln waren bei ihm eine Fehlanzeige, dafür war er aber auch nicht besonders dick. Er trug ein weißes Hemd und eine Nerdbrille. Nach 2 Minuten schauten mich die beiden an, als hätte ich den Raum eben erst betreten. "Oh Frau Karlsson, das ist unser neuer Mitarbeiter.", sagte Hutchon. "Für was ist er hier jetzt zuständig?", fragte ich. Hutchon wirkte nervös. Warum? "Das wird sich noch zeigen.", sagte er und verließ den Raum. Freundlich wie ich auf den ersten Blick bin schüttelte ich seine Hand. "Nea Karlsson. Schön sie kennen zulernen Herr...", sagte ich. Er ergänzte den Satz. "Fairfield." Der Name stach mir im Kopf gegen die Hirnrinde. Oder es war eine Gehirnerschütterung. Ich musste lächeln. "Ehm, entschuldigung, wie bitte?", fragte ich. Er und ich schüttelten immer noch unsere Hände. "Dwight Fairfield. Auch mir ist es eine Ehre." Wir unterhielten uns kurz über den Fall. Ich konnte mich trotzdem nicht ganz konzentrieren. Fairfield.... Ich habe diesen Namen noch nie gehört, aber irgendwas sagt er mir. "Nea?", fragte er und riss mich zurück in die Gegenwart. "Ja?", antwortete ich verwirrt. Mein Kopf zerbrach in dem Moment gefühlt. "Wir sollen Jake Park nach Crotus Prenn bringen, in die Gestörtenabteilung. Sammeln Sie bitte noch einen Kollegen ein, denn zu viert sind wir vollzählig." Meine Verwirrung wuchs noch mehr. "Wie?", fragte ich. Er schaute mich sehr seltsam an, fast schon abwertend. "Ich sagte zu dritt sind wir stärker gegen Jake. Nur falls er austickt. Wir wollen doch keine weiteren Opfer haben."

Entitus - Dead by Daylight Fanfiction // Fr3akxgamerWhere stories live. Discover now