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~Tell me every terrible thing you ever did and let me love you anyway~  


Pov. Jungkook: 

Taehyungs ruhiger Atem war das einzige, was ich Moment hörte. Es war dunkel, wir waren vor etwa fünfzehn Minuten ins Bett gegangen, allerdings konnte und wollte ich nicht schlafen. 

Der Tag heute war schön, und ich wollte nicht, dass dieser Tag endete. 

Ich wälzte mich auf die andere Seite meiner Matratze und sah zu Taehyungs Bett auf, welches etwas höher als meines lag. 

Er schlief friedlich auf einer Seite, den Rücken zu mir gewandt, weshalb ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich alles um mich herum immer vergessen und hatte mir stattdessen jeden Winkel seines Gesichts eingeprägt. 

Ich lächelte, als ich an unser Gespräch von vorhin zurückdachte. Wir lagen genauso wie jetzt in unseren Betten, aber er hatte mir gesagt, dass er zu Silvester einen Kuss möchte, damit das alte mit dem schönsten aufhört und das neue mit dem schönsten beginnt. 

Ich fand den Gedanken an sich sehr schön, aber einfach viel zu kitschig. Ich hätte nie gedacht, dass er sich soetwas je vorstellen würde. Vielleicht sehnte er sich einfach nur nach Liebe. 

Liebe, die er nie wirklich bekommen hatte, nicht von seinem Vater und auch nie wirklich von Freunden, geschweige denn von einem Mädchen. 

Ich schlug meine Decke zurück und kniete mich neben sein Bett, um danach umständlich neben ihn auf's Bett zu krabbeln. 

"Jungkook... Was..", murmelte er verschlafen und streckte sich, während ich unter seine Decke kroch. 

"Schlaf weiter, ich wollte dich nicht wecken..."; flüsterte ich und kuschelte mich an seinen Bauch. 

Er lachte leise und strich mir durch die Haare, während ich meine Hände auf seine Brust legte. Ich hörte sein Herz schlagen, und das war wohl das schönste, was ich an dem ganzen Tag gehört hatte. Mir wurde auf einmal warm und ich konnte nicht anders, als dämlich vor mich hinzulächeln, weil ich einfach nur glücklich war. 

"Tae?", flüsterte ich, ohne einen wirklichen Grund zu haben, einfach nur um seinen Namen sagen zu können. 

"Mh?", murmelte er und sah zu mir herunter. 

Ich hob meinen Kopf leicht an, um ihn anzusehen. Sein Gesicht konnte ich kaum erkennen, weil es so dunkel war, allerdings nahm ich ein paar Umrisse war, die durch den Mond angeschienen wurden. Er sah mich abwartend an, seine Augen wanderten von meinen Augen zu meinen Lippen, um schließlich dort hängen zu bleiben, was mich schmunzeln ließ.

Ich beugte mich vor und schloss instinktiv meine Augen, bevor meine Lippen auf seine trafen.

Es war mehr ein kurzes Aufeinandertreffen, ein kurzer Schmatzer, den man auch Mama zum Abschied gab, aber es reichte vollkommen aus, um ihn glücklich lächeln zu lassen.

Seine Lippen waren weich gewesen, aber das war auch schon alles, was ich aus dem Kuss mitgenommen hatte, denn das, was mich die nächsten Augenblicke fesselte, waren seine strahlenden Augen.

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Positive | taeggukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt