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Song : death cab for cutie - transatlanticism


Einundzwanzig

Es war Sonntagmittag und Zayn war fest entschlossen mit Liam zu sprechen, besonders nach den Dingen, die in der letzten Nacht geschehen waren. Er machte sich Sorgen um ihn, aber auch um Lexie, denn es war offensichtlich, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Er dachte an ihre glasigen Augen, den ausdruckslosen Blick und das erschütterte Zittern ihrer Lippen. Er wollte sie nicht so sehen, denn ihr Lachen war wunderschön und sie verdiente es durchgehen ein aufrichtiges Strahlen auf dem Gesicht zu tragen. Sie verdiente es auch jemanden zu haben der ihr half, sie unterstützte und selbst in der dunkelsten Zeit Licht spendete. Zayn wusste nicht, ob er diese Person für sie sein konnte, doch er wollte es wenigstens versuchen. Zügig ging er die Treppen im Flur des Mehrfamilienhauses hinauf bis er schließlich vor Liams Tür halt machte. Er hielt für einen Moment inne, ging die Dinge durch, die er zu ihm sagen könnte. Er hatte viel darüber nachgedacht, dennoch war er unsicher. Schließlich klingelte er, woraufhin es einige Zeit dauerte bis Liam die Tür öffnete. Sein Haar fiel ihm in einem Durcheinander ins Gesicht, seine Augen waren blutunterlaufen und seine Wangen besorgniserregend blass.

„Zayn." , murmelte er und zwang seine spröden Lippen zu einem Lächeln.

Zayn nickte lediglich, als er ohne große Umstände Liams Wohnung betrat. Er wurde empfangen von einer angenehmen Wärme, dem sanften Geruch von frischem Kaffee und dem Hintergrundgeräusch des laufenden Fernsehers im Wohnzimmer. Zielstrebig ging er durch die offene Tür, setzte sich auf das dunkelbraune Ledersofa und wartete darauf, dass Liam das selbe tat.

„Ist alles in Ordnung?" , fragte Liam, als er direkt neben Zayn Platz nahm. Er sprach mit ruhiger, entspannter Stimme und dennoch war ihm die Unsicherheit deutlich anzumerken. Er griff nach der Fernbedienung, woraufhin er blind den Fernseher ausschaltete.

„Sag du es mir, Liam." ,erwiderte Zayn, während er ihn mit seinen Augen aufmerksam musterte.

„Hat sie es dir gesagt?" Liam sprach nun leise, sehr leise sogar, weswegen Zayn Mühen hatte ihn überhaupt zu verstehen.

Zayn blieb für einen Moment still.

Sie.

Er wusste, dass Liam von Lexie sprach, doch dies verwirrte ihn nur noch mehr. Er runzelte die Stirn, während sein Blick noch immer auf Liam lag.

„Was gesagt?" , zischte Zayn.

Die Wut stieg langsam in ihm auf. Er war wütend auf Liam, auch wenn er es grundsätzlich nicht sein wollte. Er war einfach wütend, denn er hasste dieses Ungewissheit, in welcher er sich in diesem Moment befand.

„Ich wusste nicht, dass er nur Spielchen mit ihr spielt und-" Liam brach ab, verloren in dem Wirrwarr seiner Gedanken. Er war sich sicher, Zayn wusste, was auf der Party passiert war. Er befürchtete, dass Zayn von seinem kleinen Nebenjob Wind bekommen hatte.

Zayn sog scharf Luft ein, fuhr sich durchs Haar und seufzte.

„Liam.." ,setze Zayn an, doch kaum hatte er den Namen seines besten Freundes ausgesprochen, unterbrach ihn dieser.

„Ich bin kein schlechter Mensch, weißt du. Ich mach nur, was man mir sagt." , brabbelte er und klang unheimlich verzweifelt. Seine Augen waren weit aufgerissen, fixierten Zayn.

Zayn war nicht länger wütend. Wie sollte er auch? Wir könnte er wütend auf jemanden sein, der wie ein Häufchen Elend vor ihm saß. Jemanden, der ein Schatten seiner selbst war. Er runzelte die Stirn, Strecke seine Hand aus und berührte Liam's Schulter.

GravityWhere stories live. Discover now