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song : never say never by the fray - stay by rihanna

Fünfundzwanzig

Lexie schwieg, hielt sogar für einen Moment die Luft an, als sie Zayn ins Haus zog und daraufhin die Tür vor der kalten Nachtluft verschloss. Seine Hände waren kalt, genau wie das Leder seiner Jacke. Sie lehnte sich lautlos seuftzend an die Wand hinter sich, während Zayn beide ihrer Hände umfasste und schließlich wenige Zentimeter vor ihr Halt machte. Lexie konnte spüren wie er sie förmlich anzog und es trieb sie in den Wahnsinn. Es war als herrschte zwischen den Beiden eine Kraft, die zu mächtig war, um von einem Menschen kontrolliert zu werden. Ihr Magen war erfüllt von einem loderndem Feuer, unter ihrer Haut breitete sich eine angenehme Hitze aus und ihr Herz schlug in einem merkwürdigen Rhythmus. Zayn ging einen weiteren Schritt auf sie zu, schloss somit die schmale Lücke, welche die beiden noch soeben von einander getrennt hatte. Er wollte sie bei sich haben, so nahm wie möglich und er mochte es, wie sie ihre kleinen Hände um seinen Körper legte. Sie sah zu ihm hoch, erwartungsvoll, während vielleicht sogar Angst in ihrem Blick mit mischte. Zayn wollte nicht, dass sie Angst hatte, doch er konnte sie verstehen, denn auch er hatte auf eine gewisse Art Angst. Er atmete tief durch und erwiderte nun den intensiven Blick ihrer Augen, welche in der Dunkelheit noch blauer wirkten.

„Ich werde dir Antworten geben." ,sagte er leise, woraufhin er die Augen schloss. Seine dichten Wimpern betteten sich in der Form eines Mondsichel auf seiner Wange, während er gedanklich eine Nacht zurück in die Vergangenheit sprang.

„Antworten?" ,murmelte Lexie und runzelte die Stirn.

„Ja." ,erwiderte Zayn mit noch immer geschlossenen Augen. „Antworten, die du schon gestern hättest bekommen sollen."

Nun, dieses Praktikum gab es nie. Ich habe den Rest des Schuljahres und den Großteil der Ferien in einer Suchtklinik in Maryland verbracht." ,ertönte Lexies Stimme in seinem Kopf und er öffnete die Augen wieder.

„Ich hatte nicht gewusst, was ich sagen soll. Nun, offensichtlich habe ich das nicht und um ehrlich zu sein, tu ich das noch immer nicht. Ich wünschte ich könnte genau das sagen, was du hören willst." ,begann er in einem noch immer leisem Tonfall, doch seine Stimme war das einzige Geräusch, dass neben Lexies flachem Atmen zu hören war. Er verschlang seine Finger mit ihren, strich mit den Daumen zärtlich über ihre weiche Haut.

Kaum jemand wusste, was wirklich hinter all dem gesteckt hatte und es war mir mehr als Recht gewesen. Die meisten Menschen neigen dazu an solchen Angelegenheiten Freude zu finden. Sie finden Freude daran boshafte Geschichten in die Welt zu setzen, um damit von ihren eigenen Fehlern abzulenken. Ich hätte es nicht ausgehalten täglich von ihren Blick durchbohrt zu werden." ,erinnerte er sich weiter.

„Ich wünschte, es wäre anders, aber Menschen können grausam sein, besonders wenn es darum geht aus Fehlern anderer zu profitieren. Du hättest dich nicht dafür erklären müssen, warum du es geheim gehalten hast. Niemand hätte es an die große Glocke gehängt, glaub mir. Das Problem, dass ich habe ist nur zu verstehen, wie niemand etwas bemerken konnte. Ich frage mich, wieso ich nichts bemerkt habe." ,fuhr er fort.

Lexie biss sich auf die Unterlippe, wich seinem Blick für einen Moment aus und konzentrierte sich vollkommen darauf gleichmäßig zu atmen. Sie wusste nicht, wie sie sich fühlte, denn einerseits war sie unheimlich erleichtert darüber ihn hier zu haben und andererseits hatte sie das unerklärliche Bedürfnis ihr Gesicht in seiner Brust zu vergraben um hemmungslos zu schluchzten. Sie sagte nichts, umklammerte seine Hände förmlich.

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