Ich trat ein und blickte mich um. Ich überlegte, ob ich mich vielleicht setzen sollte. Doch dann entschied ich mich dagegen. Ich drehte mich irgendwie die ganze Zeit im Kreis und das obwohl die Zelle recht klein war.
„Ich…ich…ich..“, stotterte ich. Ich hatte keine Ahnung, wie ich es formulieren sollte. Ich brachte keinen einzigen Satz zustande. Ich musste mich zusammenreissen.
Deshalb holte ich tief Luft und sprach: „IchbindeineSchwesterLoki.“Ich hatte keine Pause gemacht und alles in einem gesagt. Okay ich war mit der Situation wirklich überfordet. Ich konnte mich nicht beherrschen.
„Was hast du gesagt? Du bist meine Schwester? Woher willst du das wissen? Und wenn das stimmen würde, dann müsstest du ja älter, als Thor sein. Denn sonst würde entweder er oder ich etwas über eine Schwester wissen.“
Kurz und knapp erzählte ich ihm, was auf Drundheim geschehen ist und was ich von Frigga erfahren hatte. Es war gut möglich, dass ich alles etwas zu schnell wiedergab.
„Weisst du, was das bedeutet? Nein? Du wirst, wenn Odin gestorben ist, Königin Asgards“, sagte er mit einem strahlen in den Augen.
„Loki du wirst niemals König. Das ist unmöglich.“
Ich wusste nicht, wieso er wieder darüber nachdachte, König zu werden. Was fiel ihm ein. Ich wurde richtig wütend.
„He was denkst du über mich? Nein ich finde die Vorstellung lustig, dass du, anstatt von Thor Königin wirst.“
„Na ja, Thor wird eh nie Königin werden können“, scherzte ich. Die Vorstellung von Thor in einem Kleid war einfach nur witzig. Sogar Loki lachte.
„Wusstest du eigentlich, dass Thor mal eine Walküre werden wollte? Er war richtig enttäuscht, als er erfuhr, dass nur Frauen eine Walküre werden können. Er war nämlich die ganze Zeit herumgerannt und hat im ganzen Palast herumposaunt, dass er später eine Walküre sein will. Ihm wurde dann aber auch klar, wieso alle im Palast ständig lachten, wenn er das sagte.“
Wieder lachten wir beide. Aber eigentlich stimmte es. Ich würde Königin von Asgard werden. Jetzt machte alles Sinn. Auch wieso meine Schwester auf den Thron kommen sollte.
„Lady Sigrun bitte kommen Sie mit zum Allvater.“
Ich drehte mich um und erblickte eine Wache. Okay jetzt musste ich zu Odin. Ich hoffte nur, dass er nicht erwartet, dass ich ihn mit Vater anspreche. Das wäre zu seltsam. Ich stand also auf und warf Loki einen wehmütigen Blick zu. Ich wusste genau, dass er nicht mitkommen konnte.
Die Wache führte mich zurück zum Thronsaal. Dort wartete der Allvater schon auf mich.
„Hallo . Wie ich hörte, warst du bei Loki in der Zelle. Das beweist, dass du wirklich meine totgeglaubte Tochter Sigrun bist. Ich kann es kaum glauben. Und doch will ich nicht, dass du dich länger bei ihm aufhälst.“
Okay der letzte Satz sass. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand einen gewaltigen Tritt in die Magengrube verpasst.
„Wieso sollte ich nicht? Weil Loki nur ein Eisriese ist und kein verdammter Ase. Er ist geradezu dein Sohn wie Thor… und wie ich deine Tochter bin. Ausserdem benötigen wir seine Hilfe, wenn wir den Titan Thanos aufhalten wollen, bevor er alles zerstört“, schrie ich.
„Dein Temperament hast du von Frigga“, sagte er.
Ich konnte ihm kaum glauben. Die ruhige, nette Frigga sollte kämpferisch sein? Oder wollte er nur nett sein?
„Wie willst du diesen Thanos überhaupt aufhalten? Vor allem, wenn er, wie du sagst die Welten unterjochen will? Das ist schier unmöglich.“
„Das ist ganz einfach. Ich werde ihm nicht aufhalten. Nein, das werde ich nicht. Aber wir. Indem wir uns verbünden und alle zusammen Thanos in den Hintern treten. Und mit wir meine ich die Asen und jene von Midgard. Denn sowohl wir, als auch sie werden in diesen Krieg verstrickt werden. Und Beide werden Verluste erleiden. Also lasst uns von Anfang an zusammenarbeiten. Vielleicht lässt sich so der eine oder andere Tote vermeiden.“
Ich verharrte in meiner Position. Ich war ganz erstaunt, über das, was ich gesagt hatte. Hatte gar nicht gewusst, dass ich solche Reden schwingen konnte.
„Du sprichst schon wie eine Königin. Jedoch lass dich nicht von deinen Emotionen lenken. Uns ist bereits bekannt, dass irgendwer draussen in den neun Welten die Infinity Steine sammelt. Das war schon vor deiner Geburt bekannt. Eine Prophezeiung besagte damals, dass ein Kind, ein Mädchen zur Welt kommen werde. In ihr ruht das Gleichgewicht aus Gut und Böse, Feuer und Eis. Nur sie werde die Welt vor dem Untergang schützen können. Nur sie sei fähig zu verhindern, dass das Böse an die Macht käme.“
Okay jetzt war ich auch noch Teil einer Prophezeiung. Als ob ich nicht schon genug zu tun hätte, musste ich jetzt noch die Welt retten. Toll und wie sollte ich das bewerkstelligen?
Vor allem sollte jemand Tony und die Anderen über das, was geschieht informieren. Aber zuerst musste ich mich mit der Prophezeiung befassen. Und herausfinden, was das alles mit mir zu tun hat.„Ich wäre froh, wenn ich etwas Zeit für mich hätte. Ich muss nachdenken“, sagte ich und verabschiedete mich vorerst von Odin.
Ich wusste nicht, ob ich ihn jemals Vater nennen konnte. Denn meinen Adoptivvater nannte ich auch stets beim Namen.Ich ging zurück in mein Zimmer. Irgendwie war ich doch froh, dass es nicht jenes war, das gerade neben dem von Loki lag. Ich öffnete die Türe und warf mich fast sofort ins Bett. Ich wusste nämlich wirklich nicht, wann in Hels Namen, ich zuletzt geschlafen hatte.
Am nächsten Morgen wurde ich früh aus meinem Bett gerissen.
„Was ist los? Werden wir angegriffen?“, rief ich.
„Nein, aber Vater wollte, dass du dich mit dem bevorstehenden Krieg befasst. Wir sollten vorbereitet sein, Schwester.“
„Okay Thor. Ich zieh mich um.“
Er wollte sich umdrehen, doch da hatte ich schon mit den Fingern geschnippt und der grüne Nebel umhüllte mich.
Einen Augenblick später trug ich schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Thor starrte mich nur ungläubig an.„Was war das? Und wieso trägst du solche Kleidung? Wir auf Asgard tragen das nicht. Du solltest dich integrieren.“
„Wieso sollte ich. Ich falle hier schon genug auf. Die totgeglaubte Prinzessin ist zurück. Ich könnte mich anpassen und jeder würde mich trotzdem erkennen. Ausserdem kann mir niemand vorschreiben, was ich tragen soll. Ist es jetzt gut“, fragte ich.
Er nickte und verliess mein Zimmer. Ich folgte ihm brav und wir gingen auf die Bibliothek zu. Vor der Türe blieb Thor stehen.
„Hier wäre die Bibliothek. Ich lasse dich mal alleine.“
Aha und wieso, fragte ich mich. Hatten die das Gefühl, ich könnte das Alles alleine durchsuchen. Die Bibliothek war gewaltig. Oder hatte Thor nur Angst vor den Büchern. Ich lachte innerlich. Er ging weg und ich öffnete die Türe. Es war leise. Richtig leise. Ich sog die Luft ein. Es roch nach verstaubter Luft und uralten Büchern.
Heyo
Wer von euch liebt es auch in Bibliotheken zu sein? 🙋♀️
Ich liebe es.Einen schönen Abend noch.
sibirica_1

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Eine Geschichte von Eis und Feuer (Loki FF)
FanfictionSophie soll auf ihrem Heimatplaneten der Prozess gemacht werden, wegen einem Verbrechen, für das sie ihrer Ansicht nach nicht belangt werden kann. Deshalb beschliesst sie kurzerhand nach Midgard zu fliehen. Ihre Tarnung hält aber nicht so lange wie...