Kapitel 21

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- Die Menschen, die ich liebe. -

Wir alle verloren allmählich die Fassung

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Wir alle verloren allmählich die Fassung. Wir hatten seit Tagen keinen Kontakt mehr zu Dean, nicht, seit er gegen Cas gekämpft hatte und gegangen war.
Sam versuchte seine Zeit damit zu überbrücken, in dem er Patronen herstellte, ich, indem ich mich mit Alkohol ertränkte. Ich versuchte es zumindest, doch war das nicht der Saft, den ich wirklich benötigte. Ich brauchte Dämonenblut, sonst würde ich wieder menschlich werden, und dieser Rückfall würde bedeuten, dass ich schwach war. Und Schwäche konnte ich nicht gebrauchen.
Um auf etwas andere Gedanken zu kommen, begleitete ich Sam und Cas zu Rowena, die der Winchester in einem verlassenen Lagerraum gefangen hielt.
»Hallo, ihr drei, was liegt euch auf dem Herzen?«, wollte die Hexe zuckersüß wissen, während sie ihren Tee trank. Sie trug in schwarzes enganliegendes Kleid mit langen Ärmeln, welches bis zum Boden reichte. Ihre roten Haare fielen in Locken gepflegt über ihre Schultern.
»Fünf Dinge, um genau zu sein«, sagte Sam und entsicherte seine Waffe.
»Hohle Spitzen, gefüllt mit Hexentötungswasser«, erklärte er.
»Oh, wie aufregend für euch. Die NRA wird ganz sicher gewaltig stolz auf euch sein«, gab die Hexe gespielt beeindruckt zurück.
»Keine Spielchen mehr, Rowena!«, rief Sam. »Wende den Zauber jetzt an.«
»Und was, wenn nicht?« Abrupt erhob sie sich. »Komm schon, Samuel. Wir wissen doch beide ganz genau, dass du nur bluffst. Charlie hat den Kodex vielleicht entziffert, aber wer wird ihn lesen, wenn ich tot bin? Mal ganz abgesehen von den Zutaten, mit deren Dosierung man es sehr genau nehmen muss. Außer natürlich hat viele Jahre gelernt und studiert, um bei den großen Meistern die Feinheiten der Hexenkunst zu erlernen, aber, vergebt mir, vielleicht habt ihr das ja.« Sie ließ sich wieder nieder. »Ich weiß, dass ihr sauer seid, das sind wir alle. Der arme Dean ... Lasst uns doch zusammen eine schöne Tasse Tee trinken - und verhandeln.«
Sam sicherte die Waffe und lief auf die Hexe zu. »Was willst du?«
»Oh, das wissen wir doch alle, was ich will, aber dabei hast du ja auf der ganzen Linie versagt. Jetzt reden wir darüber, was ich mir nehmen werde - meine Freiheit, ohne Einschränkungen, und den Kodex.«
»Sam, du kannst nicht -«, begann Cas, doch der Winchester ignorierte ihn.
Sein Blick war weiterhin auf Rowena gerichtet. »Du kennst den Zauber?«
Die Hexe sah ihn an. »Ja, den kenn ich.«
»Sam, du machst einen Fehler!«, sagte Cas.
Sam hörte nicht darauf, sondern willigte ein, und Rowena begann, das Buch zu übersetzen.
Sie las etwas in einer seltsamen Sprache vor, während Cas und ich am Tisch lehnten.
»Etwas von Gott gemacht, aber verboten«, übersetzte Rowena.
»Die verbotene Frucht?«, schlug Cas vor.
»Das wird's wohl kaum sein«, bemerkte ich und Cas ließ nur den Kopf sinken. »Der verbotene Apfel, ehrlich?«
»Etwas von Menschen gemacht, aber von Gott verboten«, übersetzte die Hexe weiter.
»Alles klar«, sagte Sam. »Gott hat falsche Götzen verboten, oder?«
»Das goldene Kalb«, erklärte Cas und fassungslos sah Sam ihn an.
»Wurde das nicht zerstört?«
Der Engel nickte.
»Na toll. Was ist die dritte Zutat?«
Rowena las weiter und stockte. Entsetzt sah sie Sam an.
»Was?«
»Die dritte Zutat ist unmöglich zu beschaffen.«
»Was ist es?«, verlangte Sam zu wissen.
»Frei übersetzt - mein Herz«, sagte Rowena.
»Das ist es überhaupt nicht unmöglich«, entgegnete Cas.
»Nicht buchstäblich mein Herz, gefiederter Freund. Etwas, was ich liebe. Der Zauber verlangt, dass ich es töte. Das Problem ist, dass es nicht gibt, was ich liebe.«
»Was ist mit Crowley?«, fragte ich. »Er ist immerhin dein Sohn.«
»Ich würde ihn mit Freude töten«, sagte die Hexe, »doch Liebe ist es keine.«
»Ich glaube dir nicht«, sagte Cas und lief auf die Frau zu. »Jeder liebt irgendetwas.« Ohne Vorwarnung legte er ihr seine Finger auf die Stirn und las ihre Gedanken.
Etwas benommen sah Rowena ihn an.
»Ein polnischer Junge«, erklärte Cas, »Oskar.«
»Wie bitte, was? Oskar?« Rowena wirkte verwirrt. »Du hast Oskar gesehen?«
»Wer ist das?«, verlangte ich zu wissen.
»Wer war das?«, verbesserte Rowena. »Ein Bauernjunge. Seine Familie hat mir vor dreihundert Jahren bei ein paar Schwierigkeiten geholfen.«
Da klingelte Sams Handy und hastig ging er davon. Als er aufgelegt hatte, schloss Cas zu ihm, um kurz darauf mit einer Tüte von Deans Haaren zurückzukommen.
Sam musste weg, jedoch verriet er nicht, wieso. Später verschwand auch Cas, und ich musste auf Rowena aufpassen. Mein Leben könnte nicht besser laufen.
»Die Frauen werden immer zurückgelassen«, seufzte Rowena und ließ sich auf ihrem Stuhl nieder.
Ich ignorierte sie und lehnte mich stattdessen gegen eine alte Werkbank.
»Du bist ziemlich schweigsam. Haben die Winchester dir das Mundwerk verboten?«
Genervt stöhnte ich auf. »Halt die Klappe und erledige deine Aufgaben.«
»Das würde ich ja«, sagte die Hexe, »doch leider kann ich nicht arbeiten, wenn mir die Zutaten fehlen.« Sie breitete die Arme aus, so dass die Ketten klirrten, um zu demonstrieren, dass der Tisch bis auf das Buch der Verdammten leer war.
Ich wollte etwas erwidern, doch hielt mich ein Hustenanfall davon ab. Es fühlte sich an, als würde meine Lunge zersprengen, und als ich die Hand herunternahm, sah ich, dass etwas Blut in meiner Handfläche schimmerte. Mein Blut.
»Oh, dir scheint es nicht sonderlich gut zu gehen«, bemerkte die Hexe, die das Blut gesehen haben musste.
Ich hob den Kopf und blickte zu ihr.
»Sieh mich nicht so an. Ich bin nicht schuld daran.« Sie trat einen Schritt auf mich zu, auch wenn die Ketten ihr nur einen gewissen Raum gaben. »Irgendetwas ist in dir, hab' ich recht? Und es versucht, auszubrechen, oder eher, du versuchst es aufzuhalten, bevor es dich übernimmt.«
»Du hast ja keine Ahnung«, murmelte ich und wischte meine Hand an meiner Hose ab, da ich nichts anderes zur Verfügung hatte.
»Du bist kein gewöhnliches Mädchen, wie es mir scheint.«
»Ich bin ein Halbdämon«, gab ich genervt zurück, »da es dich ja so interessiert.«
»Und du bist krank?«, wollte Rowena mit gehobener Augenbraue wissen.
»Geschwächt, trifft es eher«, meinte ich. »Ich brauche Dämonenblut oder Seelen, aber sobald ich sie nehme, kann ich nicht mehr damit aufhören.«
»Warum dieser Aufzug? Warum diese Gestalt? Ich schätze, du kannst dich entscheiden, zwischen einem menschlichen und einem dämonischen Leben, oder?«
»Ich hab' versucht, jemanden zu retten, den ich liebe«, erklärte ich.
Ich hatte keine Ahnung, warum ich ihr das erzählte. Wahrscheinlich, weil alle, die mir sonst zuhören würden, fort waren.
»Lass mich raten, es ist dieser Dean Winchester.« Als ich nicht antwortete, brach sie in schallendem Gelächter aus. »Ihr zwei, unfassbar. Damit er nicht seine schwarze Augen zurückerhält, holst du deine zurück. Wie romantisch.«
Sie lachte noch einmal, und ich hustete erneut. Wieder spuckte ich Blut. Dieses Mal weitaus mehr.
»Ich muss hier weg«, murmelte ich und rannte, ohne weiter auf Rowena zu achten, nach draußen zu meinem Wagen, mit welchem ich zum Bunker fuhr.
Ich musste mich einsperren, bevor ich auf mordlustige Gedanken kam und begann, Unschuldige zu töten.
Es fiel mir schwer, mich auf die Fahrt zu konzentrieren, doch zwang ich mich mit meiner letzten Kraft dazu.
Schwach stolperte ich durch die schwere Tür in den Bunker. Ich fiel gegen das Geländer, an welchem ich mich zitternd festhielt.
»Halte durch, Cate«, erklang auf einmal eine Stimme neben mir, und als ich aufblickte, sah ich jemanden, der nicht real sein konnte.
»Bobby«, flüsterte ich und kämpfte mich wieder auf die Beine, um dann schwankend die Treppe herunterzugehen.
Ich versuchte die Halluzination in meinem Rücken zu ignorieren, doch kaum hatte ich die letzte Stufe erreicht, erschien Jenna vor mir.
»Schatz, du bist so stark«, flüsterte sie und hob ihre Hand. Wie angewurzelt stand ich da, doch konnte ich mich noch von ihr losreißen.
»Nein, du bist ... tot ...«
Schwach lächelte die Frau und löste sich in Luft auf. Ich lief weiter. Ich musste ins Verlies und mich selbst anketten.
»Cat«, erklang erneut eine Stimme. Neben dem Kartentisch waren Charlie und Kevin erschienen, und kopfschüttelnd versuchte ich sie zu ignorieren.
Ich kämpfte mich weiter, die Stimmen der Geister aus meinem Gedächnis zu löschen versuchend. Immer wieder spuckte ich Blut. Ich konnte mir einfach nicht erklären, warum das so war, doch blieb mir im Moment auch keine Zeit, um darüber nachzudenken.
Ich kam dem Verlies näher. Nur noch wenige Meter war ich vor diesem entfernt, als auf einmal jemand erschien, mit dem ich am wenigsten gerechnet hatte. Seine blonden Haare, seine blauen Augen und sein finsteres Lächeln -
»Luzifer«, flüsterte ich und taumelte vor Schreck einige Schritte zurück.
»Hallo, Catherine«, sagte er und sein Lächeln wurde breiter.
»Du bist nicht real. Du bist nur in meinem Kopf«, sagte ich sofort.
»Und warum bin ich da? Warum bin ich wohl da?«
»Oder ich?«, erklang eine Stimme in meinem Rücken, bevor ich antworten konnte.
Langsam wandte ich mich um. Gabriel stand vor mir.
»Oder wir«, sagten zwei weitere und zu meiner Rechten erkannte ich Michael und Raphael.
Mein Schädel brummte und verzweifelt hielt ich meinen Kopf.
»Ihr seid nicht real!«, schrie ich und schloss meine Augen. »Ihr seid nicht real!«
Als ich wieder aufblickte, waren sie verschwunden, und da eilte ich mit meiner letzten verbliebenen Kraft los.
Schließ deine Augen, erklang auf einmal eine Stimme in meinem Kopf und schwankend blieb ich im Türrahmen stehen. Sammy, schließ deine Augen.
Es war Deans Stimme, da war ich mir sicher, und verzweifelt schnappte ich nach Luft.
»Du hast uns im Stich gelassen! Du hast mich und deine Tochter im Stich gelassen!«, rief jemand und als ich den Blick hob, sah ich im Verlies eine Frau stehen, die mit einem Mann sprach. Er hatte mir den Rücken zugewandt, doch ihr Gesicht konnte ich sehen. Es war meine Mutter.
»Du wusstest, was auf dich zukommen würde, Mary«, entgegnete der Mann mit einer Stimme, die mir äußerst bekannt vorkam.
Schließ deine Augen, wiederholte die Stimme in meinem Kopf und das Bild vor mir verblasste.
»Nein!«, schrie ich und wollte es aufhalten, jedoch sank ich schwach zu Boden.
»Ich bin hier, Catherine.« Ein Schemen erschien vor mir, ein Mann, der sich zu mir herunterbeugte. »Es wird bald vorbei sein.«
Schließ deine Augen.
»Schlaf jetzt«, sagte der Mann.
Langsam legte er seine Hand auf meine Stirn, und dann überfiel mich die Dunkelheit.

1681 Wörter

Bam bam baaam.

Wth happened?!

Warum waren die Erzengel da?

Wer war der Mann?

Warum hat Cat die Leute gesehen?

Und was, glaubt ihr, ist mit ihr passiert?

Ja, das war das Ende von diesem Buch. Es ist etwas kürzer als die anderen, aber ich find's trotzdem in Ordnung.

Es wird noch eine Danksagung mit allen Infos kommen, dann ist es abgeschlossen ^^

Black Eyes || Supernatural Staffel 10Where stories live. Discover now