Alltag

599 18 15
                                    

Gähnend schlich Aline durch die Gänge der Moby Dick. Halb verschlafend flöchte sie ihre braunen Haare zusammen. Sie würde am liebsten im Bett liegen und weiterschlafen, aber sie hatte Nachtwache und war die Ablösung für Lynn, ein Mitglied der zweiten Division. Der Verlust von den fünf Mitglieder der Crew lag schon mittlerweile ein halbes Jahr zurück. Obwohl es schon eine verhältnismäßige lange Zeit war, fehlten die fünf und das war allem bewusst. Vor allem die Kapitänstochter litt darunter, da sie mit den fünf sehr gut zurechtkam. Auch mit der Piratenenkelin, die sie anfangs nicht ausstehen konnte. Sie wurde einfach nicht das Gefühl los, dass sie für den Tod von Malene verantwortlich war, weil sie ihr erlaubt hatte, dass sie kämpfen durfte. Natürlich stimmte auch Vista zu, doch sie war diejenige, die der Schwarzhaarigen zuerst ihre Zustimmung gab. Die Tochter des stärksten Mannes der Welt trat auf das Deck und inhalierte die frische Nachtluft ein. Sie sah auf das Meer hinaus, welches im schwachen Mondschein glitzerte. Widerwillig wandte sie ihren Blick von dem Meer ab und stiefelte zum Hauptmast bevor sie zum Krähennest hinaufkletterte. Sie hievte sich hinein und ließ sich dann neben Lynn nieder. Lynn war eine sehr junge und attraktive Frau. Sie hatte pinke gelockte Haare, wobei einige Strähnen fast weiß war und ihre Haare reichten ihr unter ihre Schulterblätter. Lynn hatte roségoldene Augen, die freundlich, aufgeweckt und sehr neugierig waren. Über ihr linkes Auge trug sie eine Augenklappe, doch es störte sie nicht, denn es war jetzt ein Teil von ihr. Lynn war der Meinung, dass sie mit einer Augenklappe wie eine richtige Piratin aussah. Zudem trug sie meistens schwarze und pinke Kleidung. Lynn sah zu der jungen Frau neben ihr, die hinter vorgehaltener Hand ausgiebig gähnte.

"Du bist ja überpünktlich", stellte die Pinkhaarige fest, Aline gluckste und murmelte: "Der Kanarienvogel hat mich aus den Federn geholt, damit ich auch ja nicht die Nachtwache verpasse."

Lynn lachte leise auf. Aline und Marco waren nun mal ein Fall für sich. Auch als ein Paar. Sie zankten sich immer noch. Die Frau mit ihren Bändern im Haar sah in den Himmel hoch und schaute fasziniert die Sterne an.

"Ich glaube er hat es nicht gerne, wenn du ihn Kanarienvogel nennst", bemerkte Lynn und die Piratin zuckte mir ihre Schultern.

Sie sah wieder zu der Pinkhaarige und brummte: "Er mag allgemein meine Kosenamen für ihn nicht. Aber Kanarienvogel, Täubchen, Ananas, Ananasschädel und Fallobst sind doch gute Kosenamen. Bei sowas reagiert er echt pingelig. Du kannst dich jetzt wieder ins Bett verkriechen, ich bin ja jetzt da."

Lynn lehnte sich an Aline, schüttelte ihren Kopf und schloss ihre Augen. Die Pinkhaarige könnte jetzt sowieso nicht schlafen. Dafür war sie zu aufgeputscht und alleine deshalb könnte sie schon nicht schlafen. Zumal sie ganz gerne in der Nähe von der jungen Frau war. Sie waren gute Freunde und Lynn bewunderte die Braunhaarige wirklich. Unter den Kommandanten und in der Crew war sie ziemlich hochangesehen. Marco wälzte sich gähnend im Bett herum. Einschlafen konnte er jetzt nicht mehr, seitdem seine Freundin im Bett fehlte. Er verfluchte sich selbst, da er ihr überhaupt die Aufgabe verpasst hatte. Der Kommandant der ersten Division hatte sich zu sehr an die Kleine in seinem Bett gewöhnt, doch es war noch zu zeitig um sich aus seinem Bett zu quälen. Widerwillig schloss er seine Augen und versuchte sich zum Schlafen zu zwingen. Er ließ seine Fantasie treiben, sodass die junge Piratin neben ihn lag. Seine Fantasie trieb ihn eine bestimmte Richtung und er öffnete schlagartig seine Augen wieder. Er versuchte den aufkommenden Gedanken bzw. Fantasie zu verscheuchen, damit er endlich schlafen konnte. Nach ein paar Minuten klappte es auch, wenn es auch wirklich schwer war. Erneut schloss er seine Augen und schlief endlich erschöpft ein.

Marco sah sich aufmerksam. Er befand sich auf eine Insel, doch welche es war, wusste er nicht. Er war alleine. Keine Crew in der Nähe und das Schiff lag auch nicht hinter ihm am Hafen vor Anker. Er musste wohl hergeflogen sein. Aber was wollte er hier? Er hob seine Hand und bemerkte ein Armband. Das Armband von Aline. Aber wieso hatte er es? Und warum war es beschädigt? Sie würde nie zulassen, dass es irgendeinen Schaden bekam. Es war ihr sehr wichtig. Sie konnte und ließ auch nicht zu, dass das Armband zerstört wurde. Immerhin war es ihr Geburtstagsgeschenk, welches sie von ihrem Kommandanten und zeitgleich Freund bekommen hatte. Der Phönix schloss es fest in seiner Hand und setzte sich in Bewegung. Er wollte wissen warum er das Armband hatte und was er auf dieser Insel sollte. An ihm liefen lachende Kinder vorbei, die ihm ein leichtes Schmunzeln entlockte. Neugierig sah er sich um. Die ganzen Häuser waren in Weiß gehalten und hatten blaue Dächer zudem war es auf der Insel sehr warm. Es war eindeutig eine Sommerinsel. Was ihn aber verwunderte, war das überall Verletzte waren, doch sie sahen glücklich und erleichtert aus. Auch die Stadt sah nicht so gut erhalten aus wie sie wahrscheinlich sein sollte. Er marschierte weiter und kam auf einem großen Platz an, der am meisten beschädigt war. Dort wurde einige Menschen ärztlich versorgt. Marco entdeckte eine Frau, die er genauso gut verstand wie sich selbst. Ihre braunen, taillenlangen Haare waren zusammengeflochten und statt Bänder mit Perlen im Haar hatte sie Bänder mit Federn. Aber ihr Lächeln blieb das gleich. Aline. Sie trug eine weiße Bluse mit einer blauen Weste, sowie einer blauen langen Hose, die in ihre schwarzen Boots verschwanden. An ihren Händen trug sie schwarze Handschuhe. Marco blieb plötzlich stehen als er Mann mit blonden welligen Haare zur ihr kam. Auf seinem Kopf trug er ein Zylinder mit einer Fliegerbrille. Seine Kleidung bestand aus edle Kleidungsstücke, die in blau und schwarz gehalten wurde. Sobald sie ihn entdeckte, lächelte sie noch breiter. Der Mann ging auf sie zu und strich ihr liebevoll über die Wange. Sie hob ihre Hand und berührte die Platzwunde an seiner Stirn. Sanft legte er seine Hand an die Hüfte von ihr und zog sie nah zu sich heran. Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen, schlang ihre Arme um seinem Nacken und legte ihre Lippen auf seine. Der Phönix ballte seine Hände zu Fäusten und spürte wie sich das Armband, welches er Aline geschenkt hatte sich in seiner Handfläche bohrte. Sein Herz schmerzte und er hatte das Gefühl als ob jemand ihm das Herz herausriss. Er hatte sie an einem anderen Mann verloren! Sie machte nicht den Anschein als ob ihr der Kuss leid täte. Der Phönix drehte sich um, steckte das Armband in seine Hosentasche und verwandelte sich. In seiner Phönix-Form erhob er sich in die Lüfte und flog von der Insel weg.

тσтgєgłαυвт (One Piece FF) [ABGESCHLOSSEN] Where stories live. Discover now