11 Der Wächter

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Jayden
Was macht er hier? Er muss doch in der Schule sein. Und wer hat ihn überhaupt eingestellt. Ich nicht. Und es gibt nur eine Person, die das noch kann.
Oh Mutter, was habe ich dir getan? Natürlich wird sich Adlyn Liam anvertrauen. Und ich als Idiot daneben stehen.
Mein Körper spannt sich an und ich stehe auf, immer noch Adlyn in meinen Armen. Sie krallt sich an mir fest, fast als hätte sie vor Liams Reaktion an. Aber er war immer schon so brav wie ein Lamm. Ist nie wütend oder aggressiv geworden. Was ich an ihm bewundere. Wäre ich in seiner Situation, hätte ich dem Typen den Kopf abgerissen. Oh Deus, was denke ich denn da? Ich hatte vielleicht mal seltsame Gedanken aber nie sowas. Mir war es immer egal, was mit den Frauen passiert, aber bei Adlyn...
Liegt es daran, dass sie meine Patriceps ist oder doch an was anderem?

Es fühlt sich himmlisch an, wie ihr Körper an meinem gedrückt wird, ihre Nägel in meinen Haaren ihre Oberschenkel über meinen.
»Kannst du mich bitte...runterlassen?«, flüstert sie schüchtern und ich packe sie um die Taille und setze sie wieder auf dem Boden ab. Meine Kleine wird rot und sieht dann erst zu Liam und dann zu mir. Wut kocht in mir auf und ich stelle mich vor Adlyn.
»Was willst du hier?«, frage ich aufgebracht und durch zusammengebissenen Zähnen. Ich bin zum Zerreißen gespannt, ein falscher Windhauch und ich...
»Deine Mutter wollte, dass ich Lady Adlyns, Patriceps des Königs Leibwächter bin.« Wusste ich doch, dass meine Mutter dahinter steckt. Wahrscheinlich dachte sie, dass es für meine Patriceps nicht so schlimm wäre, wenn sie jemand vertrauten um sich hat. Da bin ich mir aber nicht so sicher. Sie mochte noch nie Liams Nähe, aber mit ihm Verbindet sie ein Stück zuhause.
»Die Mutter des Königs wünscht, dass Sir Liam die Patriceps zu ihr bringt, damit sie etwas lerne.« Julia kommt herein und mustert den neuen Wächter aufmerksam. Als er ihren Blick spürt, sieht er auf sie herunter, da er die kleine zierliche Zofe um weites überragt. Jul weicht Liams Blick aus und eine leichte Röte schleicht sich in ihren Kopf.

Ja, ich war Julia sehr nah. Aber ich habe nie etwas für sie empfunden. Für mich war sie einfach jemand wunderschönes, der in Stimmung war. Außerdem ist das schon Jahre her.
Adlyn schiebt mich aus ihrem Blickfeld und geht auf die beiden Angestellten zu. Ich fixiere jeden ihrer Schritte, jeden Gesichtszug, bis sie, ohne einen Abschiedsgruß, mein Gemach verlässt.
Mir gefällt es gar nicht, dass Liam ihr Wächter ist. Und ich werde ihn abschaffen.

Adlyn
Ich gehe stumm neben Liam her, darauf bedacht, ihn nicht zu berühren oder ihn anzufassen. Das andauernde Klappern, wenn sein Schwert gegen seinen Anzug stößt, bringt mich noch um.
Klapp, klapp, klapp...
Ich spüre die ganze Zeit seinen Blick auf mir und Befehle mir indirekt, nicht darauf zu reagieren sondern sich eher über das klappern aufzuregen.
Klapp, klapp, klapp...
Oder besser es auch nicht zu Existenz zu nehmen. Denk an etwas schönes, Adlyn. Denk an deinen Bruder, wie ihr zusammen verstecken gespielt oder wie ihr Amy immer abends ins Bett gebracht habt. Oder daran dass dieses klappern bald sein Ende nehmen wird und...
Klapp, klapp, klapp...
Denke an Jayden. Oh Gott, Jay. Schon die Art und weise, wie ich an ihn denke, bringt ein Verlangen in mir auf. Wie weich seine Lippen sich auf meinen angefühlt haben oder wie seine Hände an meinen Hintern geglitten sind...mir wird kurz schwarz vor Augen.

Kann es sein, dass ich Gefühle für ihn entwickle? Ich kenne mich ja nicht sonderlich damit aus, aber wenn dem so ist, wie sollte ich damit umgehen? Wie soll ich es ihm sagen?Und wie würde er reagieren, wenn dem so wäre?
»Vergiss mich nicht« Belials stimme hallt in mir wieder. Genau. Was ist mit ihm denn dann? Würde er mich noch in meinen Träumen besuchen? Wahrscheinlich nicht. Außerdem sollte man den Tod nicht verärgern. Das wäre nicht so gut. Andererseits bin ich mir nicht mal sicher, dass ich was für Jayden empfinde. Es könnte auch einfach ein, -wie stand das nochmal in einem Buch?, ein erotisches Verlangen sein. Bestimmt ist es das.

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